Leistungsschutzrecht: „Er hat Snipplets gesagt“
Twitter spottet, die Piraten zeigen sich staatstragend und IGEL ist noch im Winterschlaf: So wird im Internet die Entscheidung zum LSR aufgenommen.
Ganz Twitter ist gegen das heute im Bundestag verabschiedete Leistungsschutzrecht. Beziehungsweise gegen das, was von ihm über ist. Ganz Twitter? Nein: Ein kleiner unbeugsamer Konzerngeschäftsführer „Public Affairs“ findet es klasse.
Empfohlener externer Inhalt
Okay, das ist wenig überraschend, immerhin ist Christoph Keese eine der treibenden Kräfte für das Leistungsschutzrecht, das Verlagen wie Keeses Arbeitsgeber Axel Springer die Zillionen zurückgeben soll, die Google ihnen weggenommen hat. Fast alle anderen Tweets zum Thema sind ablehnend, viele arbeiten mit Spot.
Empfohlener externer Inhalt
Empfohlener externer Inhalt
Empfohlener externer Inhalt
Andere mit Kritik.
Empfohlener externer Inhalt
Empfohlener externer Inhalt
Empfohlener externer Inhalt
Und viele Menschen – auch Fefe – zeigen ihr Unverständnis über die vielen fehlenden Oppositionsabgeordneten. Von SPD, Linkspartei und Grünen fehlten mehr Parlamentarier als der Stimmenvorsprung für das LSR (vergleich auch diese Spiegel-Online-Grafik). Wenngleich @Isarmatrose darauf eine Antwort weiß.
Empfohlener externer Inhalt
Empfohlener externer Inhalt
Empfohlener externer Inhalt
@vinzv hat derweil eine Host-Liste gebaut, mit der sich … aber lest selbst.
Empfohlener externer Inhalt
Und über den eigentlichen Sinn und Zweck des Leistungsschutzrechts wird auch gemutmaßt.
Empfohlener externer Inhalt
Überhaupt, die Piratenpartei. Auf ihrer Website sprechen sie von einer Katastrophe. Und auch auf Twitter verdienen sie sich den Seriositätspreis.
Empfohlener externer Inhalt
Einmal staatstragend sein, das ist doch auch mal schön. Okay, später kam dann noch eine Reaktion. Doch nicht so staatstragend. Auch Piratenmitglied Marcel-André Casasola Merkle hat die wichtigsten Pressekommentare zum Thema zusammengetragen.
Empfohlener externer Inhalt
Und sonst so? Netzpolitik.org versorgt seine Leser mit einem launig-detaillierten //netzpolitik.org/2013/love-blog-lsr-bundestag/:Love-, äh, Live-Blog („Er hat Snipplets gesagt“) und mit Fotos von der Abmahnwache vor dem Brandenburger Tor am Freitagmorgen. Mario Sixtus freut sich über LSR Pacman, das ein netzberühmt gewordenes Zitat von ihm – „Mit der gleichen Logik könnte ein Restaurantbesitzer von Taxifahrern Geld verlangen, die ihm Gäste bringen“ – zum Browsergame macht.
Thomas Knüwer schimpft auf indiskretionehrensache.de: „Weiterhin bleibt Deutschland die rückständigste, westliche Nation im Bereich Digital“ und fordert die Menschen im Netz auf, konsequenterweise gar nicht mehr auf Verlagsinhalte zu verlinken. Er selbst macht das schon länger. Gar nichts Aktuelles findet sich hingegen auf der Seite von IGEL, der Initiative gegen ein Leistungsschutzrecht. Wurde man da von dem Bundestagsvotum überrascht? Hat man nicht Google News gelesen? Aber Igel sind ja manchmal etwas langsam.
Auf Rivva, als Social-News-Site direkt vom LSR betroffen, zeigt man sich in einem Blogeintrag erleichtert über den unscharfen Gesetzeswortlaut „… es sei denn, es handelt sich um einzelne Wörter oder kleinste Textausschnitte“: „Bis zum Dienstag (…) hatte ich noch befürchtet, ein weiteres meiner sieben digitalen Leben stünde auf dem Spiel oder dass gar all die sechs Jahre Arbeit für die Katz gewesen sein könnten. Mit dem heute vom Bundestag verabschiedeten Gesetzestext jedoch werde ich wohl leben können resp. müssen.“
Auf Snippets will Rivva aus Rechtssicherheitsgründen aber dennoch erstmal verzichten und begrenzt die Länge der Vorschautexte auf 160 Zeichen. Hm. Das ist jetzt ein trauriges Ende dieses Textes. Dann lieber noch ein wenig Twitter-Spott.
Empfohlener externer Inhalt
Empfohlener externer Inhalt
Empfohlener externer Inhalt
Dem ist nichts hinzuzufügen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Prozess zu Polizeigewalt in Dortmund
Freisprüche für die Polizei im Fall Mouhamed Dramé
Ex-Wirtschaftsweiser Peter Bofinger
„Das deutsche Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr“
Leben ohne Smartphone und Computer
Recht auf analoge Teilhabe
Fake News liegen im Trend
Lügen mutiert zur Machtstrategie Nummer eins
Fall Mouhamed Dramé
Psychische Krisen lassen sich nicht mit der Waffe lösen
Ex-Mitglied über Strukturen des BSW
„Man hat zu gehorchen“