: Legal, illegal, scheißegal
Es ist kaum zu glauben: Da gibt es diese Wesen, die mit tierischer Penetranz Hamburgs Bürgersteige mit ihren Exkrementen besudeln. Und dann gibt es da deren Besitzer-Innen. Die müßten theoretisch für jedes kotabsondernde Tier Hunde-steuer zahlen. Doch nicht jeder Hamburger Hund trägt eine Marke.
Und so wird es auch bleiben. Denn Hundebesitzer, die für ihre Vierbeiner keine Steuern zahlen, müssen nichts befürchten. Das Hamburger Finanzamt führt keinerlei Statistiken oder Stichproben durch, denn das, so erklärte gestern ein Sprecher des Finanzamts, sei „ein viel zu hoher Aufwand“.
Nur wenn ein steuerloser Hund auffällig wird und seine Besitzerin eine Strafanzeige ereilt, müsse sie die Steuer für das angebrochene Kalenderjahr nachzahlen. Eine „Jagd“wie in Bremerhaven, wo die Stadt Erfolgsprämien zum Aufspüren von Hundesteuersünder ausgelobt hat, werde es hier nicht geben.
Rund 35.000 Hamburger Hundebesitzer zahlen nach Angaben des Finanzamtes jährlich 180 Mark Steuern. Wieviele illegale Hunde es daneben noch gibt, vermag die Behörde nicht zu sagen. lno
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