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Leere Birnen und ein bißchen confusione

Irgendwo in seinem gesammelten Schriftwerk muß Ewald Lienen eine Notiz über Bayer Leverkusen entdeckt haben, die er in der Pressekonferenz nach dem 1:1 seiner Rostocker im Haberland-Stadion prompt vortrug: „Europäische Spitzenmannschaft“. Leverkusens Coach Christoph Daum guckte noch eine Spur grimmiger und mutmaßte: „Vielleicht meint er, daß wir an einem europäischen Spitzenwettbewerb teilnehmen.“ Eine feine Unterscheidung, die zur Zeit auch für die beiden anderen Champions-League-Teilnehmer Borussia Dortmund und Bayern München gilt.

Bei allen drei Klubs ist man auf der verzweifelten Suche nach Erklärungen. „Ein bißchen confusione“ hat Giovanni Trapattoni bei seinen Bayern entdeckt, die schlecht spielen, aber wenigstens noch gut stehen. „Die Birne ist leer, es ist kein Sprit mehr im Tank“, diagnostiziert Reiner Calmund dagegen die Situation bei den auf Platz 15 gerutschten Leverkusenern. Nach nur acht Spieltagen klingt das schon fast defätistisch, auch wenn der Manager sich nicht näher darüber ausließ, wessen Birne er genau gemeint hat.

In Dortmund sind zumindest die Fans sicher, wer ihre Borussen auf dem Gewissen hat: Trainer Nevio Scala, der eine Philosophie besitzt, die aber nur Kohler versteht. Scala selbst hält sich an den üblichen birnenförmigen Verdächtigen: „Vielleicht ist es eine Krankheit vom Kopf her.“ Dagegen gibt es, wie Gerd Niebaum weiß, nur ein Mittel: Kräftig treten. „Rückkehr zum rustikalen Fußball“, fordert der Präsident. Auch das dürfte zumindest Kohler verstehen.

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