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Led Zeppelin im KonzertMutterschiff des Sexismus

Kommentar von Tobias Rapp

Am Montag spielen Led Zeppelin in London. Ihr harter Rock funktioniert heute bloß als Parodie - denn wer feiert heute noch den Schwanz als Zentrum des Universums?

Singen vom "Backdoorman" - Robert Plant und Jimmy Page, 1985. Bild: ap

L eicht kann es einem in den Künsten passieren, dass man Sex und Sexismus nicht mehr auseinander halten kann - hört man sich "Mothership" an, die Best-of-CD von Led Zeppelin, erschienen pünktlich zur großen Wiedervereinigung der Band heute Abend in London, dem Konzert der Superlative, 20.000 verkaufte Karten bei 20 Millionen Anfragen, hat man das Gefühl, im Rock seien die beiden womöglich eins. Da gibt es zum einen den Led-Zeppelin-Sound, diesen auf das Bluesschema aufgebockten Höhlenmenschengroove, der in einem fort auf- und abschwellt und immer zwischen präorgiastischer Euphorie, Höhepunkt und postkoitaler Melancholie schwankt. Und es gibt die Dinge, die Robert Plant singt, wenn er nicht gerade schreit und stöhnt.

Mit den berühmten "Im gonna give you every inch of my love" aus "Whole Lotta Love" ist man wahrscheinlich noch auf der Seite des Sex, auch wenn, wer von Sidos "Arschficksong" redet, von den Zeilen "I wanna be your backdoorman" nicht schweigen sollte. "Babe Im Gonna Leave You" dagegen, das Stück, in der Sänger einer Frau erklärt, sie solle für die kommenden Monate auf Haus und Herd aufpassen, "I aint joking woman, I gotta ramble", es rufe ihn nach draußen, spielt auf der anderen Seite. Wobei das, was ihn da ruft, meist Frauen sind, wie sie in "Black Dog" vorkommen. Fiese Schlampen, die sich auf Kosten seiner Männlichkeit amüsieren wollen, und denen die Vorfreude schon das Bein herunterläuft: "Hey, hey, baby, when you walk that way / Watch your honey drip, cant keep away."

Eine Wanderschaft, die der "Immigrant Song" als Fantasie skizziert, wie eine Wikingerhorde mordend und brandschatzend über die Lande zu ziehen: "The hammer of the gods will drive our ships to new land / To fight the horde and sing and cry, Valhalla, I am coming."

Nun kann man diese Dinge natürlich nicht trennen, die Brunftschreie von dem Schwingen der doppelhalsigen Streitaxt, das großartig stumpfe Stampfen des Schlagzeugs vom Rhythmus des Lebens, wie die Songs ihn skizzieren. Die Fantasien, die die Stücke erzählen von einem Leben zwischen Marshallverstärker und Schnapsflasche.

Tatsächlich ist das Erstaunliche an Led Zeppelin genau dies: wie vollkommen unangekränkelt von jeder Form politischer Korrektheit sie den Schwanz als Zentrum des Universums feiern. Das macht heute niemand mehr, nicht im Mainstream und nicht an den Rändern desselben. Auch Led Zeppelin selbst werden es nicht mehr können, wenn sie heute Abend auftreten. Diese Musik funktioniert heute nur noch als Zitat oder Parodie. Man kann auch historischer Fortschritt dazu sagen. TOBIAS RAPP

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51 Kommentare

 / 
  • H
    Hans

    WAS SOLL DAS ? Led Zeppelin hat niemals einen Hehl daraus gemacht das sie "schwanzgesteuert" sind. Die konnten doch in den 60/70ern nicht wissen wie man 35 Jahre später tickt. Das hat damals ausser unseren Eltern (sofern sie die Texte verstehen konnten) niemanden gestört. Sollen sich Plant und Co. denn jetzt vergraben ? verstecken ? in Luft auflösen ? bloss weil ein paar verklemmte Heinis sich nicht in das damalige "Lebensgefühl" versetzen können ??

  • S
    Sibyl

    Wow, was für ein Artikel...ich kann es einfach nicht fassen. ich halte mich für eine sehr unabhängige Frau und ich habe mich von Robert Plants Texten noch nie angegriffen gefühlt, ganz im Gegenteil! Der Großteil seiner Texte ist sehr intelligent und sogar sehr religiös. Ansonsten waren seine Texte auch natürlich sexy und , wie sagt der Engländer, "very outspoken". Ich sehe in seinen Texten jedenfalls keine Allmachtsansprüche des Mannes...klar gehts um Sex, aber betrachtet man die 60er/70er ging es damals um freie Liebe und sexuelle Revolution, raus aus der Veklemmtheit! Ich sehe heute da leider eine Rückentwicklung in die Verklemmtheit trotz der ach so sexuellen Texte des HipHops, in denen die Frau tatsächlich nur noch das Luder ist. Bei Robert Plants Texten hingegen hab ich mich als Frau immer respektvoll behandelt gefühlt, denn wie schön singt er in Whole lotta Love : I wanna give you my love...klingt schon anders als der Arschficksong!

    Zudem, jetzt mal ehrlich...wer hätte es denn diesem Goldenen Gott in seinen besten Jahren verweigert???

  • S
    steffeb

    ihr seid klasse! ich verneige mich vor euch allen

  • KS
    Knut Sch.

    So! Und jetzt noch ein Satz:

     

    Die Rolling Stones haben WENIGSTENS kontinuierlich über dreißig Jahre Musik gemacht!

  • K
    Knut

    Und wer oder was zum Geier ist Tokio Hotel?

  • K
    Knut

    Sehr geehrter Mario!

     

    Was sind denn das für Stiftungen. Geht da Geld an arme Länder. Und Ahmet Ertegun ist der Verstorbene, richtig? Naja, löblich, löblich, löblich ... und banal!

    Ich denke nur, das Led Zeppelin da sicher nicht für Kost und Logis gespielt haben!!!!

    Immer dieses Benefiz-Gedöns! Das rechtfertigt auch nicht die Mittel! Zu den Groupies: Sicher gibt´s das im Rock N´Roll. Aber such die mal bei Neil Young, Pearl Jam, Dinosaur jr., Calexico, Fugazi, o.ä. Bands!

     

    Also, die Kritik an meiner Kritik lass ich so nicht gelten. Scheinbar wurde auch noch keine Biografie über Led Zeppelin gelesen. Vorherige Lektüre wäre empfehlenswert!

  • K
    kashmirian

    Erstaunlich, dass es gerade die Männer sind, die sich hier über LZ echauffieren. "Penisneid"?

  • T
    Tomek

    Vor Kurzem konnte man in der TAZ noch ein Lamento darüber lesen, der "schwarze" Einfluss in der gegenwärtigen weißen Indiemusik sei verschwunden. Jetzt wird ein weiße Sixties/Seventies-Band dafür verrissen, sexistische schwarze Blueslyrik zu adaptieren. Da wär ja mal ein bisschen Stoff zum Nachdenken gewesen. Aber mal ehrlich, Herr Rapp, das war nach durchzechter Nacht in zwanzig Minuten zusammengeschrieben, gell? Roggenroll halt.

  • RW
    Ralph Weber

    Die Aussage, drastisch geäußerte Sexualität fände heutzutage in der Popkultur nicht mehr statt, ist schlicht genauso falsch wie Herrn Page als Sänger zu bezeichnen und dann als Entschuldigung den Sonntag und feige den Zweitkorrekteur vorzuschicken.

     

    Gerade heute sind Sex und Sexismus die dominierenden Elemente der Populärmusik sämtlicher Coleur, einschließlich der Ausweitung auf die sie verbreitenden Medien. Ist das schlimm? Nein! Deshalb darf man - es sei denn im ausgewiesenen Kommentar - keine Schmähkritik über eine Band schreiben, deren Texte im heutigen, aufgeklärten zeitlichen Kontext betrachtet so versaut sind wie ein Halmaabend im Altenheim. Dazu kann man nämlich wirklich historischer Fortschritt sagen.

     

    Abgesehen davon ist es gerade zu bizarr, eine Gruppe, die vorallem durch ihr musikalisches Wirken auf sich aufmerksam machte und wie wir seit Montag wissen auch noch macht, nur an Hand ihrer Texte zu rezensieren. Vielleicht sollte man beim Artikel einen ähnlichen Maßstab anlegen und Herrn Rapp an der Fertigstellungsgeschwindigkeit seines Textes statt am Inhalt messen, das täuscht dann auch darüber hinweg, daß hier sämtliches musikalisches Gespür zu fehlen scheint - oder warum wird darauf im Aufsatz nur grobmotorisch ("Hölenmenschen") eingegangen?

     

    Ferner ist der Rechtfertigungsversich, das kommerzielle Produktionen sämtlicher musikalischer Coleur dialogisch organisiert wären, völlig aus der Luft gegriffen. "Massenmusik" dient heute mehr denn je primär dem Zweck der Gewinnmaximierung, die vollplaybacksingenden, zusammengecasteten Tanzpüppchen auf der Bühne, denen per Autotune und reichlich Effekt im Studio zu halbwegs erträglichen Stimmchen verholfen wird, sollen in ihren transportierten Inhalten dialogisch organisiert sein? Selbst der Ausdruck Monolog wäre hier zu hoch gegriffen.

     

    Außerdem stellt sich mir die Frage, woher der Autor einen Tag vorher so genau wusste, daß Led Zeppelin sich am Auftrittsabend nur parodieren, weil ihre ursprüngliche Show heutzutage angeblich nicht mehr zöge?

    Sie taten es glücklicherweise nicht und konnten dennoch begeistern, schenkt man zumindest den Feuilletonisten landauf und landab glauben.

  • M
    Mario

    Lieber Knut Sch, oder schreibt man dies zusammen ? Die Unterstellung LZ wollten durch dieses, im Moment nur einmaliges Konzert ihrer "Geldgeilheit" frönen ist einfach nicht wahr. Man könnte auch sagen dumm, da wir aber höfliche Menschen sind, unterbleiben natürlich derlei Beleidigungen. Ein Konzert, wo 100 % der Einnahmen an Stiftungen gehen und die nur aus Freundschaft zu einen Verstorbenen entstand, so zu diffamieren hat schon was. Groupies waren und sind außerdem nicht wirklich ein Zeichen für die Charaterlosigkeit von LZ. Gern dürfen sie sich bei aktuellen "Übergruppen" wie *hust* Tokio Hotel informieren.

  • V
    Villon

    SEXISMUS! IIIH, PFUI, BÄH, WERTEVERFALL! Ja, und? Songs über Aktienkurse oder Immobilienpreise funktionieren nun einmal nicht besonders gut. Ausserdem sind sich die meisten Frauen und Männer doch eigentlich recht einig darüber, das Sex gar keine so schlechte Aktivität ist. Verglichen mit beispielsweise Zeitung lesen. Das könnte man dann ja auch mal künstlerisch thematisieren, und OH! ERRSCHRECKEN!, das wird sogar getan. In den letzten 25.000 Jahren Kunstgeschichte nahezu ausschliesslich, es ist also jetzt schon ein wenig spät, schockiert zu tun.

     

    Als würden Albereien über schütter behaarte aber dafür wohl beleibte ältere Herren, die versuchen noch einmal eine Rock'n'Roll Band darzustellen, nicht bereits genügen.

  • B
    Beckenhauer

    Dein Kommentar trifft es. Exakt. Nur darf ich hier sowas nicht sagen. Babe let's rock.

     

    Der beckenhauer

  • KS
    Knut Sch.

    Ein wirklich sehr komisches Thema, das hier ausgewalzt wird. Ich mag Led Zeppelin auch sehr gern, aber der "Sexismus" hat mich ebenfalls immer gestört. Und wer mal eine Biographie der Band liest, der wird auch mitbekommen, dass die Säcke widerwärtiger Weise immer extrem junge Groupies haben wollten und bekommen haben. Das hat meine Freude an der Band sehr geschmälert. Die Musik finde ich nach wie vor gut, aber textlich, da muss ich Herrn Rapp recht geben, sind Led Zeppelin nicht der Hit! Naja, kann ja nicht jeder so texten wie Robert A. Zimmermann, um mal einen Zeitgenossen vom bleiernen Zeppelin zu nennen.

    Peinlich ist doch, und das ist genau das Thema, das eine Band die Legende war, jetzt noch gesichtlich aufgeschwemmt und geldgeil zusammenkommt, um dem ganzen Reunionwahn der letzten Zeit die Krone aufzusetzen. Page/Plant mit neuen Stücken okay, Plant/Krauss (letztens auf CD erschienen) mit Duetten sehr schön, John Paul Jones mit seinen abgefahrenen Bassläufen und als Produzent der Butthole Surfers genial, aber alle zusammen zu diesem Preis, einfach nur PEINLICH! Neil Young hat z.B. kontinuierlich seit den Sechzigern Musik gemacht und ist -laut Pete Townshend (The Who)- der einige aus der Generationsriege, der sich noch seine GLAUBWÜRDIGKEIT bewahrt hat!!!

  • EE
    Eine emanzipierte Frau

    Wenn gesungen wird: "The soul of a woman was created below", dann ist das für mich als emanzipierte und linke Frau schon sehr ämüsant, ich ändere den Text immer je nach Laune, doch schmälert das meine "Lust" an Led Zeppelin nicht. Falls das der Autor noch nicht so ganz weiß, hier kommt die Nachhilfe: Soul, Blues, Rock und auch Rock´n Roll handeln von Liebe, Schmerz und...SEX. Machmal ist Musik auch "orgastisch" und das hat bestimmt nichts mit der aktuellen Musik und den dazugehörigen Texten zu tun, Recherche tut not, vor allen Dingen was den zeitliche Kontext und den damaligen Zeitgeist betrifft...Das wäre genauso als wenn man/frau Betty Page für ihre Bilder verurteilen würde...

    Wenn ein Artikel über Sexismus not tut, dann gibt es in der aktuellen Musik/Videokultur/Medien genug Stoff um sich auszutoben!

    Led Zeppelin-Rock on!!!!

  • AL
    Anna Lühse

    Nach der Lektüre dieses Artikels eines offenbar reichlich verklemmten und ahistorisch argumentierenden Autors werde ich die Mannen um Page nur noch Sex Zeppelin nennen.

  • DJ
    Dieter Jürgens

    Herr Rapp hat keine Ahnung von Led Zep, Hat sich wahrscheinlich angestrengt etwas Provokatives zu schreiben und festigt damit den Kurs der taz, immer elitärer zu werden. Ähnlich wie die Grünen verliert ihr den Kontakt zur Basis. Led Zep ist und bleibt die beste Band aller Zeiten, weil die Musik zeitlos ist

  • DS
    Detlef Schröder

    Ach Gottchen!

    Ich weiß nicht, von wem der Satz stammt, den Laurie Anderson mal zitierte: "Über Musik zu reden, ist wie nach Architektur zu tanzen!"

    Da gibt's nur eins: auflegen, aufdrehen, abfahren!

  • F
    florian

    Erst einmal äußerst erstaunlich, die Qualität und den Impetus einer Band, die zweifelsohne die musikalische Landschaft drastisch beeinflußt und verändert hat, ausschließlich an der Qualität ihrer Texte festzumachen.

    Noch erstaunlicher wird es dann, nur Negativbeispiele zu bringen, es gibt auch vollkommen anders geartete Texte, doch das würde zu weit führen.

    Auch erstaunlich, dass sich alle Aussagen auf die ersten Alben bezieht, in die späteren Werke reinzuhören, hat wohl die Zeit nicht gereicht.

    Bedenkt man noch, dass viele Beispiele sich auf Coversongs beziehen oder aus der Zeit stammen in der der Texter knappe 20 jahre alt war, relativiert sich eine ganze Menge in meinen Augen, was der Verfasser da mühsam herausgearbeitet hat.

    Ich bin auch kein Freund von Sexismus, allerdings verwehre ich mich gegen eine so groteske Anbiederung meines Geschlechtsgenossen an die Frauenwelt und die vermeindliche Diskreditierung von Frauen aufgrund von Songtexten aus den 70igern.

    Wollen sie ihren Beitrag zur Bekämpfung des Sexismus leisten, nur zu Herr Rapp, aber nicht indem Sie einen der Meilensteine des Rocks mit dem Arschficksong von Sido vergleichen.

  • S
    SurfiNerd

    The world is closing in

    Did you ever think

    That we could be so close, like brothers.

    The future in the air

    I can feel it everywhere

    Blowing with the wind of change

     

    Take me to the magic of the moment

    On a glory night

    Where the children of tomorrow dream away

    In the wind of change

     

    Scorpions »Wind of Change«

     

    Da lob ich mir doch diesen deutschen Klassiker -

    die Jungs rocken wie ein Hurrikain - und sind im Gegensatz zu den üblen "Schwanzrockern" immer auf der Höhe des zeitpolitischen Geschehens - einverstanden Herr Rapp?

    - ach und nächste Woche könnten sie noch den üblen

    Elektrodildo Aphex Twin journalistisch um die Ecke

    begleiten, was der so in seinem Windowlicker Video

    so alles mit wehrlosen Frauenkörpern anstellt, spottet jeder Beschreibung

  • RB
    Rainer Buttkereit

    Der Kommentar ist doch einfach klasse. Robert Plant und Jimmy Page werden im übrigen schon immer verwechselt, einfach deshalb, weil Robert Plant eher aussieht wie ein Gitarrenspieler und Jimmy Page eher wie ein Sänger. Oder war es umgekehrt? Egal - schwanzzentriert habe ich (Jahrgang 1952) das alles nie gesehen, manchmal hilft es, wenn die Englischkenntnisse doch höchstens "befriedigend" sind. Led Zeppelin hat einfach das Lebensgefühl junger "Twens" der ersten Hälfte der 70-er Jahre auf den Punkt gebracht. Mit Schwanz oder auch ohne. Mit den Stones in ihren besten Jahren und mit Roxy Music. Natürlich auch mit Pink Floyd. "Wish I was there" - in London heute abend! Rainer Buttkereit

  • L
    Lyriost

    Der Tobias hätte sich mal besser vorher mit den Frauen von Lex Zeppelin über Sexismus unterhalten sollen, dann wäre ihm die Blamage erspart geblieben.

  • A
    A.L.

    Herr Rapp hat völlig recht. Es geht doch darum, dass wer über Schwanzrock schreibt, über das Patriarchat nicht schweigen darf - das dürfen wir Linken nie vergessen, andernfalls würden wir unsere Denkweise verraten. Es gilt, dass wer über Rockmusik schreibt, kein Plektron halten, sondern sattelfest in materialistischer Dialektik sein muss. Es geht hier um politische Gesinnung, um Verherrlichung von Unterdrückung und kommerzielle Dekadenz. Die Qualität einer Musik ist die zu Grunde liegende politische Botschaft, auch wenn diese verschleiert sein mag (wie es bspw. in Form einer Frau dargestellt wird, welche sich eine Treppe zum Himmel andrehen lässt - die Frau als unmündige Konsumentin, sexistischer geht es kaum mehr!).

     

    Wer es nicht glaubt, soll doch nur an den Titel "Achilles last Stand" denken. Zwar gibt es auch hier keine amtliche Übersetzung - aber wer bezweifelt, dass es "Achilles letzter Ständer" heisst, bei dem ist viel mutwilliges (oder Babelfish) am Werk.

     

    Ich hoffe, dass wir in der TAZ weitere Analysen des gesamten Rock-"Phänomens" lesen können und dass der historische Materialismus hier die Klärung bringt, welche wir Linken eigentlich schon antizipieren: es gibt ausser dem Lipsi keine Musik, welche den Klassenkampf (und darunter ist die Emanzipation der Frau ebenso verstanden) überstehen darf.

  • T
    taz-Erstleser

    Lieber Herr Rapp,

     

    Ich sehe ja ein, dass zum Reunion-Konzert ganz schnell auch die taz ihren Senf dazugeben muß. Aber was soll so ein Unsinn? Was dachten Sie denn, worum´s beim Rock ´n´Roll geht? Oder beim Blues? Ihre ursprüngliche Version, wonach Jimmy Page bei Led Zeppelin singt, und die nachgeschobene Fehlerrechtfertigung, es sei Sonntag gewesen (ja und?) und der Zweitredakteur und der Korrektor hätten´s auch nicht gemerkt(ganz schön schlurrig), reichen im Grunde ja schon als Fachkundenachweis.

    Ihre Bezeichnung "Höhlenmenschengroove" für die Schlagzeugarbeit von John Henry Bonham klingt bitter und ist auch nicht gerade politisch korrekt, wenn man daran denkt, worauf der Groove tatsächlich zurück geht.

    Ihre Assoziation bei Backdoor Man: Mein lieber Scholli! So liegt doch vieles im Auge des Betrachters oder in diesem Fall im Ohr des Zuhörers.

    Der Sexismus-Vorwurf zu "Babe, I´m Gonna Leave You" geht übrigens direkt an Joan Baez, denn die hat den Song geschrieben. Wußten Sie nicht? Na ja macht nichts, dafür gibt´s den zweiten Redakteur und die Korrektur.

  • TR
    Tobias Rapp

    Lieber Ade,

    das habe ich nicht geschrieben.

    Ich habe geschrieben, dass man Bands, die diese Art von Schwanzrock spielen, heute vergeblich suchen kann, es sei den sie persiflieren oder zitieren. Dass Led Zeppelin nur so groß waren, weil sie Schwanzrock gespielt haben, würde ich niemals sagen. Die ganzen frühen Siebziger waren voll mit Schwanzrock. Im Unterschied zu dem von Led Zeppelin taugte der meist bloß nichts.

  • A
    Ade

    Es ging ja nicht darum, wo auch immer Led Zeppelin Mittelpunkt des Universums zu platzieren.

     

    Schau mal wie er argumentierte:

    "diese Art von Schwanzrock funktioniert im heutigen Mainstream tatsächlich nicht mehr. Oder zeigen Sie mir eine Band, die das macht und ähnlich groß ist, wie Led Zeppelin. "

     

    OMG, Led Zeppelin ist deshalb so groß, nur weil sie "Schwanzrock" machten??? Wer solche schwachsinnige Behauptung macht, der tut es mir leid, der hat null Ahnung von Musik, oder überhaupt...

  • TR
    Tobias Rapp

    Zum einen: es gibt keine amtliche Übersetzung von Backdoorman, nur mehrere Bedeutungen. Wer weiß, welche die richtige ist? Wenn ich "Whole Lotta Love" richtig verstehe, hat er die Frau schon im Bett, da ist es nicht sonderlich sinnvoll sich noch zusätzlich als Affäre zu bewerben. Geschenkt.

    Ansonsten hätte ich gerne mal ein paar Argumente. Seit wann ist "die haben das nur von den alten Blues-Typen übernommen" ein Argument für oder gegen irgendwas? Seit wann ist "pseudo-intellektuell" ein Argument? Oder "Vorlesung"? Und seit wann sind Led Zeppelin teil von Flower Power gewesen? Hallo? Schon mal "Going To California" gehört?

     

    "Die Beatles sind Petting, die Stones sind Sex, Led Zeppelin ist Ficken. Kapiert."

     

    Okay. Das ist jetzt mal eine Ansage. Adäquat stumpf und in sich vollkommen schlüssig. Davon handelte mein Text.

  • P
    peter1.1

    21 Kommentare. Wow! Ab und zu bedaure ich schon, das taz-Abo nach 12 Jahren treuer Leserschaft gekündigt zu haben. Gekündigt letzlich auch wegen solcherart Artikel. Bedauern jetzt wegen der Erkenntnis, dass es anscheinend eine ganze Menge Leser gibt, die ähnlich empfinden. Das Verhältnis der taz zu ihren Lesern scheint dem des Grünen-Vorstands zur Partei-Basis zu entsprechen. Dieser Rapp-Text liegt natürlich 100%ig auf taz-Linie, genauso wie damals das Interview mit einer motorradfahrenden Reiseschriftstellerin, das bei mir das Fass zum Überlaufen brachte (das mit dem Überlaufen bitte nicht sexistisch verstehen!). Die erste Frage an die Autorin, die gerade ein Buch über eine Motorradtour durch die exotischen "fünf neuen Bundesländer" veröffentlicht hatte, lautete sinngemäß, ob sie da in ihrem Reiseland nicht angegriffen worden wäre...

  • RG
    Rainer Gravert

    Zu den Texten von Led Zeppelin will ich gar nicht viel sagen. Nur so viel: viele grosse Bands der Musikgeschichte hatten nicht so viel zu sagen und Led Zeppelin machen da keine Ausnahme. Ich möchte hier einmal eine Lanze für die musikalische Klasse der Band brechen. Nachzuschauen auf der Doppel DVD von 2003 mit Konzerten aus allen Phasen der Band.Ich habe in den 70ern als Teenie die Band gehört und dann später nach deren Auflösung vergessen. Kommt ja auch immer wieder spannendes Neues heraus. Keine Zeit also für endlose Heldenverehrung. Die besagte DVD habe ich eher in einem Anfall von Nostalgie gekauft, denn aus echter Überzeugung. Einfach einmal, speziell auch den ruhigeren Stücke, genau hinschauen und hinhören. Was da von John Bonham (dr) und John Paul Jones (b) so alles gespielt wird, trifft das immer wieder aufgebrachte Klischee der stumpf vor sich hin bolzenden Hardrocker ganz und gar nicht. Wie gut die Band tatsächlich war, ist mir erst mit diesem Dokument klar geworden. Außerdem: nichts gegen neuere schreddelige Indie- oder deutsche Schlaumeierbands. Auch da gibt es neben Masse so einige Klasse zu entdecken.Dieses ewige Lagerdenken ist wohl zum Distinktionsgewinn von vielen "Musikfans" unbedingt lebenswichtig - ist aber so laaaangweilig! Ihr wisst gar nicht, was euch so alles entgeht.

  • MS
    Marco S.

    Lieber Tobias,

     

    ich bekomme leider den Eindruck, dass du dich mit dem Phänomen Led Zeppelin nur sehr wenig beschäftigt hast, sonst wäre dein Artikel sicher vielschichtiger ausgefallen. Aber wie du schon sagtest, es war Sonntag und er musste wahrscheinlich schnell fertig werden. Dein Fehler bezüglich Page und Plant unterstützt diese Annahme. Schade auch, dass du in deinem Artikel nur Zitate aus Songs anbringst, die Plant vor 1970 geschrieben hat und die im Kontext der sexuellen Revolution sicher angemessener klingen als durch den aktuellen Filter der politischen Korrektheit. Wenn du dich richtig infomiert hättest, dann hätte in deinem Artikel auch ein Zitat aus "Kashmir", "Stairway to Heaven" oder "All my Love" stehen müssen, um ein paar bekannte Stücke zu nennen. Alles Songs aus späteren (weniger sexisitischen) Schaffensperioden. Dein Artikel wird dem für viele heutige Musikstile prägenden Wirken von LedZep einfach nicht gerecht, auch, weil du deine Annahmen aus dem Gesamtzusammenhang reißt. Das wäre so, als würde ich sagen: "Der Rapp hat doch damals nur Artikel mit Flüchtigkeitsfehlern (Page/Plant) geschrieben". Das würde dir einfach nicht gerecht werden.

     

    Nur das beste.

     

    Marco

  • FP
    Frank Paulus

    Peinlich! Nicht nur die Verwechslung Sänger und Gitarrist. Dieses Links-intellektuellen-Geschwurbel ist unerträglich....

  • B
    Boognish

    Werter Roland Müller!

     

    Nein.

  • OW
    Onkel Walter

    Es ist doch ganz einfach:

    Die Beatles sind Petting, die Stones sind Sex, Led Zeppelin ist Ficken. Kapiert. Und deutscher Rock ist garnix (oder "gesellschaftskritisch" - sic!)

  • RM
    Roland Müller

    Du meine Güte. Ich finde ja Led Zeppelin klasse. Aber dass es schon ein kleines bisschen peinlich ist, wenn im Jahr 2007 ein paar alte Säcke immer noch vom Schwanz als Mittelpunkt des Universums phantasieren - diese Meinung kann man doch durchaus und nicht ganz ohne Berechtigung vertreten, ohne an die Wand genagelt zu werden, oder?

  • F
    Frank916

    Lieber Herr Rapp.

     

    Ihre Kritik war wohl die Parodie.

    Eine, wenn nicht DIE beste, Rockband aller Zeiten dermaßen am Sexismus der Songs, der nun mal in den 60/70er Jahren gang und gebe war, Flower-Power, freie Liebe, zeugt wirklich von wenig Ahnung in Sachen Musik.

    Long live Rock'n Roll....wenn auch von Rainbow ;o)

  • HK
    Herr K

    ...fehlt nur noch der Begriff "Negermusik" -

    verkniffener können die Kommentare zu Led Zep bei ihrem Debut auch nicht gewesen sein. Zu einer Musik, die so saftig und frisch dahergepoltert kommt und im Vergleich, nicht nur zu aktueller Lyrik, mit eher dezenten Bildern. Man höre nur die Originale wie etwa Frau LaVern Baker in den 50gern:

    "Cause I'm a slow rollin' mama

    And I need a big long rollin' pin

    To get it ready and just right

    For my red hot oven..."

    So genau wollten wir´s vielleicht garnicht wissen und auch Robert Plant wurde im nachhinein peinlich berührt von seinen wilden Jahren zitiert. Jetzt also Sex im Alter - ist doch ok.und die Rente ist auch sicher..

  • A
    A.L.

    Als Linke - dessen müssen wir uns hier alle bewusst sein - ist es wichtig, eben gerade auch bei populären Ansichten degegen zu halten. Herr Rapp bringt hier wichtige Gedanken zu einer kulturellen Dialektik ein, welche uns anti-chauvinistischen und sozialen Menschen wichtig sein muss. Kurz gesagt: wer den Schwanz verehrt, dies in Musikstücken plakativ darlegt, der verletzt die Frauen. Nicht jede weibliche Konzertbesucherin war sich wohl bewusst, wie sehr sie dadurch (unbewusst und passiv, aber dennoch) die internationale Frauensolidarität schwächt. So gesehen muss dieses Thema unbedingt auf die politische Traktandenliste - denn gerade dieser zelebrierte Rückkehr des kommerziellen (und damit kapitalistischen) Sexismus muss uns Linken Anlass sein, dagegen vor zu gehen.

     

    Herr Rapp, ich danke für Ihren wunderbaren, in bester Tradition Linker Geistesgrössen entstandenen Artikel und hoffe, dass wir uns auch bald hier über die Zelebrierung des Phallus in "oh Tannenbaum" schlau machen können.

  • J
    Jeeves

    Rapp weiß nix. Schon der (später korrigierte) Fehler, Jimmy Page als Sänger zu beschreiben, sagt alles... Und Back Door Man so misszuverstehen, das kommt dazu. Ach...

  • A
    Ahasver

    HipHop, dialogisch organisiertes Genre? Schon echt klasse, was Sie so von sich geben. In erster Linie ist Musik für die Zuhörerschaft ein Konsumartikel, und manchmal will sich ein "Künstler" auch mitteilen aber "Offen für Verhandlungen"? Das kann doch nicht wirklich Ihr Ernst sein?

    Niedlich zu lesen, wie Sie hier alles auf eine intellektuelle Ebene heben wollen und sich mit Allgemeinplätzen aus der Vorlesung gegen Kritiken zu Wehr setzen.

  • A
    Ahasver

    Ja ja, da hat einer einen haufen Platten im Regal, philosophiert über die Musik und die Welt und dann kommt sowas. Ein wenig mehr Hintergrundrecherche und deutlich weniger Polemik hätte schon gut getan. O.k., der Artikel hätte dann entweder deutlich kürzer ausfallen müssen oder aber es hätte mehr Arbeit bedeutet aber von nichts kommt eben nichts.

    Stattdessen werden aus Kurzsichtigkeit und oder Bequemlichkeit hier Meinungen mit Halbwahrheiten und Mutmaßungen verknüpft. Ein Blick auf Musiktexte aus den 60-er Blues und Rock ´n Roll hätte ja genügt, um zu sehen, daß Led Zeppelin auch nur mit ihren Texten im Trend einer Zeit und eines gewissen Stils lagen. Wäre dann aber nicht so schön polemisch und investigativ pseudoaufklärerisch geworden.

     

    Gute N8!

  • P
    Piwi

    Wenn man schon die Songtitel von Led Zeppelin in Sachen Sexismus bemüht, dann sollte der Lemon Song an erster Stelle stehen:

    "Squeeze me baby, 'till the juice is running down my legs"

    DA stellt sich die Frage, welcher "Saft" gemeint ist ;)

  • TR
    Tobias Rapp

    Lieber Chris W.,

    diese Art von Schwanzrock funktioniert im heutigen Mainstream tatsächlich nicht mehr. Oder zeigen Sie mir eine Band, die das macht und ähnlich groß ist, wie Led Zeppelin. Das gibt es nur noch als Zitat (wie bei den White Stripes) oder als Parodie (wie im Spandexhosen Hard Rock). Und ja, im Hiphop gibt es sexistische Texte. Aber Hiphop ist ein dialogisch organisiertes Genre, alles, was jemand sagt, ist offen für eine Antwort. Das macht einen großen Unterschied. Wie man dem ganzen R&B der letzten Jahre ansehen kann, in dem oft die Bedingungen der Geschlechterverhältnisse ausgehandelt wurden (Kelis, Destiny's Child, etc). Und jetzt komme mir hier niemand damit, ich würde lieber "pseudointellektuellen Berliner-Studenten-retro-Deutschpop" hören. Habe ich noch nie, werde ich auch nicht.

  • TR
    Tobias Rapp

    Lieber Matthias Werkus,

    wie kommen Sie darauf, Sexismus könnte ein Unterschichtenphänomen sein? Das wäre mir neu. Und mit Blues kenne ich mich zwar nicht so gut aus, der R'n'B seit den frühen Sechzigern ist aber eine dialogisch aufgebaute Musik, d.h. eine Musik, die offen ist für Verhandlung. Das ist im weißen Bluesrock tradionellerweise nicht der Fall. Wie sie darauf kommen, ich würde am liebsten Pearl Jam hören, ist mir ebenfalls ein Rätsel: dann lieber Led Zeppelin. Gegen die ich im Übrigen überhaupt nichts habe, ich weigere mich nur, diese Freude damit zu bezahlen, über das hinwegzuhören, was einem da so zugemutet wird.

  • C
    ch.

    Können 20 Millionen irren?

     

    was für eine hirnrissige Argumentation...

  • L
    Leo

    Lieber Herr Rapp,

    Der Ausdruck BACK DOOR MAN bezieht sich auf den Liebhaber einer verheirateten Frau, der durch die Hintertür ins Haus kommt, wenn der Ehemann vorne hinausgeht. Jedem Blues-Hörer wohlbekannt und fern analer Konnotation.

  • S
    Stephan

    Schöner Verriss. Da möchte man dem Urheber doch vor lauter Freude ein Taschentuch reichen...

    Wer es nötig hat eine der besten Rockbands der Geschichte derart zu beschreiben, der möchte sich auch mal kritisch äußern.

    Weiter so, war eine schöne Parodie einer Kritik.

  • S
    Shefmeister

    Im Mainstream gibt's heute keinen Sexismus mehr? Schon mal was von HipHop gehört? Da bekommt man nun wirklich nicht erst bei Sido rote Ohren.

     

    A propos "Back door man": Wollten die Backstreet Boys uns mit ihrem Namen denn auch was sagen?

  • CW
    Chris W.

    In welcher Realität lebt denn der werte Herr Rapp?!

    Sowas funktioniert heute nicht mehr im Mainstream?? Welchen Mainstream meinen Sie denn? Sicherlich nicht den der momentanen Musikindustrie(Mal abgesehen vom pseudointellektuellen Berliner-Studenten-retro-Deutschpop)...Sexismus war wahrscheinlich niemals stärker im Medien-Mainstream vertreten und salonfähig als heute!

    Oder wovon handeln denn beispielsweise die meisten klingeltonverwurstbaren HipHop/RnB Songs? Oder gehören die nicht zum Mainstream?

    Welches Thema beherrscht denn den größten Teil des Internetgeschäfts? Und weshalb? Weil Sexismus heute nicht mehr funktioniert? Hören Sie sich doch mal auf deutschen Schulhöfen um...:o)

    Es muss ja nicht jeder Led Zeppelin toll finden, aber ich denke zu ihrer Musik gibts sicherlich noch etwas zweiseitigeres zu schreiben.

  • SW
    susi wacker

    rockmusik funktioniert ohne sexismus nun mal nicht. schon blues war eine zweideutige angelegenheit. und woher kommt der name rock n roll? ein slangwort für pimpern. und ist das schlimm? den weiblichen fans damals hats doch sehr gefallen.

  • TR
    Tobias Rapp

    Lieber Dirk W.,

    da haben Sie leider recht. Robert Plant ist es natürlich. Blöd. So kann's am Sonntag kommen. Man selbst merkt's nicht. Der dazu gehörige zweite Redakteur merkt's nicht. Die Korrektur merkt's nicht. Und die Online Redaktion merkt's nicht.

    Gruß,

    Tobias Rapp

  • MW
    Matthias Warkus

    Meine Güte, wie kreuzdämlich das alles. Ganz klar, dass hier die weißen Männer von Led Zeppelin geradestehen müssen für den beinharten Sexismus der schwarzen Bluesmen, den sie in ihrer von vorne bis hinten abgekupferten Musik halt mal eben mitabgekupfert haben. Ein Sexismus, der auch schon auf der völlig unelektrifizierten Resonatorgitarre irgendwo im Mississippidelta so war wie er eben ist, und der mit dem Gerummse des 60er/70er-Bluesrocks eben längst nicht essenziell verkoppelt ist, auch wenn das der eine oder andere postpunkige Musikredakteur gerne so hätte. Der grand récit vom Hardrock als Unterschichtenmusik ist halt nicht totzukriegen und wird auch in Zukunft dafür sorgen, dass alles, was Hardrock oder Metal ist und trotzdem hip sein darf, in irgendwas anderes umfirmiert wird. Vielleicht "Alternative". Pearl Jam und Nirvana hören tun halt Intellektuelle und taz-Leser; Led Zeppelin und Black Sabbath ist bloß was für Autoschrauber aus der Vorstadt. O heilige Einfalt.

  • DW
    Dirk W.

    Herr Rapp sollte ein klein wenig genauer recherchieren. Herr Page spielt Gitarre, der Sänger heißt anders. Vielleicht rappelts dann bei rapp. Klar sind die Jungs heute älter, aber die Musik lebt auch heute noch, oder können 20 Mio irren....?

     

    ***Anmerkung der Redaktion: Klar, der Sänger heißt Robert Plant. Sorry. Wir haben es geändert.