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Lebensmittel-Kennzeichnung in der EUEin Label für Analog-Käse

Lebensmittelimitate müssen ab 2014 Angaben darüber enthalten, aus was sie hergestellt wurden. Der Käufer kann dann entscheiden, ob er Käse aus Pflanzenfett essen will.

Die genutzten Rohstoffe müssen bei Lebensmittelimitaten künftig angegeben werden. Bild: dpa

BRÜSSEL taz | Schinken- und Käse-Imitate werden in der Europäischen Union in Zukunft leichter im Supermarktregal zu erkennen sein. Ab 2014 müssen solche Produkte auf der Vorderseite der Verpackung die Aufschrift "aus Schinkenstücken zusammengesetzt" beziehungsweise "aus Pflanzenfett hergestellt" tragen. Das hat das Europäische Parlament am Mittwoch Straßburg beschlossen.

Gerade der so genannte Analog-Käse, der vor allem aus Wasser, Pflanzenfett, Eiweiß, Stärke und Geschmacksverstärkern hergestellt wird, war bisher für den Verbraucher kaum zu erkennen, weil es keine Kennzeichnungspflicht für solche Imitate gab.

Die geplante Beschriftung ist ein Teil aus dem gesamten Paket der neuen Lebensmittelkennzeichnung in der Europäischen Union. Auch auf "normalen" Lebensmitteln werden künftig die Nährwertangaben verpflichtend.

Sie müssen allerdings nicht – wie ursprünglich von Verbraucherschützern gefordert – auf die Vorderseite der Produkte gedruckt werden. Die Hersteller müssen in einer festgelegten Schriftgröße angeben, wie viel Fett, Kohlenhydrate, Zucker, Eiweiß und Salz in ihren Produkten steckt.

Zudem müssen die Unternehmen auch bei Frischfleisch, das nicht vorverpackt ist, die Herkunft angeben. Die einzige Ausnahme sind Produkte von Kleinunternehmen. Der Parlamentsentscheidung vorausgegangen war eine politische Einigung mit den Mitgliedsstaaten, die den Kompromiss jetzt nur noch abnicken müssen.

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10 Kommentare

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  • VS
    vegan schmegan..

    Wieso soll jeder Glombatz gekennzeichnet werden,

    aber die wichtigste Warnung, nämlich

    "ACHTUNG GENFRASS !!"

    ,dick und rot auf der Vorderseite der Verpackung,

    darf weiterhin fehlen ?

    Diese EU macht mich kirre..

    Lasst uns doch gleich aufhören mit dem ganzen teuren Parlamente-Quatsch, und uns stattdessen damit abfinden, daß wir von den CEOs der Multinationalen regiert werden.

  • EE
    Erika Ethik

    Frische Forderungen von heute:

     

    Kennzeichnungspflicht unveganer Produkte auf der Vorderseite!

     

    Bezeichnung „pflanzlich“ für tierische Lebensmittel verbieten!

     

    Abdruck der Klimaampel auf der Produktvorderseite.

  • JT
    Jutta Thorne

    Hallo,

     

    ja, es gibt veganen Analogkäse. Aber nicht jeder Analogkäse ist vegan. Das kommt darauf an, wie man den Eiweißanteil gewinnt.

     

    Es geht mit Milcheiweiß, Soja oder Zuchtkulturen.

     

    Gerade darum sind Angaben auf der Verpackung unbedingt nötig.

     

    Grüsse, Jutta

  • AA
    Anna & Archibald

    @foobar & IhrName: Wikipedia zufolge scheint´s das Zeug in vegan und mit Milchbestandteilen zu geben. Scheint auch grundsätzlich keine schlechte Sache zu sein, wenn es denn nicht als Mogelpackung benutzt wird.

  • JT
    Jutta Thorne

    Hallo,

     

    ja, es gibt veganen Analogkäse, aber nicht jeder Analogkäse ist vegan. Manche Analogkäse enthalten als Eiweiß Milcheiweiß, andere Sojaeiweiß oder sonstiges pflanzliches Eiweiß.

     

    Grüsse, Jutta

  • S
    Simpsoniac

    Ja, Analogkäse ist vegan. Aber die Geschmacksverstärker sind ja nicht gerade eine tolle Zutat.

     

    Ich frage mich auch, ob es auch neue Vorschriften für andere Produkte gibt?! Sei es ESL-Milch oder Joghurt mit Fruchtgeschmack, der aus Zutaten hergestellt wird, die nicht mit der eigentlichen Frucht gemeinsam haben.

  • WW
    W. Wacker

    Frage: Muss Margarine dann auch als "Butterersatz aus pflanzlichen Rohstoffen" bezeichnet werden?

  • D
    davidly

    Natürlich ist es gut, solche Sachen erkennbar zu machen. Aber, mal ehrlich: Wer keine Analog-Käse erkennen kann, hat schon verloren.

  • F
    foobar

    Ist dieser Analogkäse eigentlich vegan?

  • I
    IhrName

    Ist Analog-Käse dann vegan?