Lebenshilfe bei Wetterdepression: Sich Verwöhnen Sie sich!
■ Bad, Buch und Kino gegen den Frust
Wenn es Ihnen in diesen Tagen ganz mieserabel geht, seien Sie getröstet. Sie sind nicht das einzige Opfer. Psychologen wie Steffen Fliegel aus Münster haben erkannt: Die sogenannten Winterdepressionen haben in diesem Jahr „deutlich früher eingesetzt“ als üblich. Ursache seien der verregnete Sommer und der frühe, nasse und stürmische Herbst. Fliegel rät, „sich nicht hängenzulassen, sondern gezielt gegen den Frust anzugehen“. Oft wirke im grauen Alltag bereits „stimmungsaufhellend“, sich „selbst zu verwöhnen“ und „kleine Abwechslungen“ zu gönnen.
„Machen Sie einfach etwas Angenehmes,“ sagt der Therapeut. „Nehmen Sie ein warmes Bad, lesen Sie ein Buch, gehen Sie schön essen, spazieren oder ins Kino.“ Auch solle man sich mehr Pausen gönnen. „Trotz der Ruhepause ist es aber nötig, aktiv zu bleiben,“ betonte Fliegel. „Denn wenn man sich länger mit nichts beschäftigt, bleibt zu viel Raum, um runterziehenden Gedanken nachzuhängen.“
Wichtig sei auch, den Kontakt zu anderen Menschen nicht abbrechen zu lassen.
Depressive Verstimmungen können nach Fliegels Angaben „in wenigen Tagen vorbei“ sein. „Sie können aber auch einen oder zwei Monate andauern.“
Unter harmlosen Schlechtwetter-Launen leiden nach Fliegels Schätzungen zwischen fünf und zehn Millionen Deutsche. Mit depressiven Verstimmungen reagierten zwischen 20.000 und 50.000 Menschen. Frauen seien doppelt so wetterfühlig wie Männer. dpa/taz
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