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Laute KünstlerGängeviertel im Leerlauf

Das Bauprüfamt will im Gängeviertel Konzerte wegen mangelndem Schallschutz verbieten. Aus "Solidarität" haben die KünstlerInnen nun die Ausstellungen geschlossen.

Gesangsabend im Gängeviertel. Bild: dpa

Anfang Januar half mitunter noch ein Glas Sekt, um das Problem in den Griff zu kriegen. Das Problem waren die Beschwerden von Anwohnern, denen die eine oder andere musikalische Veranstaltung im Gängeviertel zu laut war. Den Sekt brachten die "Nachbarschafts-Beauftragten" in der Hoffnung, die Beschwerdeführer zu besänftigen. Parallel dazu dämmten die Gängeviertel-Künstler die Gebäude, so gut es ging.

Ganz aus der Welt schaffen ließ sich das Problem aber weder durch Sekt noch durch Dämmmaterial. Außerdem sind es mittlerweile nicht mehr die Nachbarn, die das Problem haben, sondern das Hamburger Bauprüfamt.

Das will den KünstlerInnen Musik-, Konzert- und Filmveranstaltungen verbieten, wenn die Künstler weiter bestimmte Flächen für ein Programm nutzen, für das es keine Genehmigung gibt.

Ob es zu einem solchen Verbot kommt, soll bei Gesprächen und einem Begehungstermin vor Ort geklärt werden, sagt die Sprecherin des Bezirksamts Mitte, Sorina Weiland. Nicht wahr ist, dass es dieses Verbot bereits gibt, wie die Bild-Zeitung am Mittwoch unter der realitätsfernen Überschrift "Party-Randale im Gängeviertel" berichtete.

Auch die Gängeviertel-KünstlerInnen schreiben auf ihrer Website, das Bauprüfamt habe ihnen "bis auf alle reinen Kunstausstellungen die weitere Nutzung untersagt". Da sie ihr Projekt nicht als reines Kunstprojekt sehen, sondern unter anderem auch Konzerte und Filmabende veranstalten wollen, haben sie "aus Solidarität" alle Ausstellung im Gängeviertel bis auf weiteres geschlossen. Allerdings solle es ein Alternativprogramm geben, beispielsweise in Form eines Videos, auf dem eine Ausstellung in abgefilmter Form zu sehen ist, sagt Gängeviertel-Sprecherin Christine Eberling. Man hoffe, Ende des Monats mit dem bereits geplanten Programm weitermachen zu können.

Stellt sich die Frage, warum sich das Bauprüfamt erst jetzt mit den Veranstaltungen im Gängeviertel beschäftigt - schließlich wird das Quartier seit sieben Monaten von den Künstlern bespielt. Ausschlaggebend waren "diverse Beschwerden wegen Lärm", sagt Bezirksamts-Sprecherin Weiland. Daneben moniere das Bauprüfamt vor allem den fehlenden Brandschutz.

Gängeviertel-Sprecherin Ebeling sagt, es gebe unter den Künstlern im Gängeviertel die Verabredung, "auf den Lautstärkepegel zu achten. Leider ist das nicht immer gelungen. Wir versuchen, einen Ort zu schaffen, wo das Problem nicht mehr auftritt."

Nachdem sich das Bauprüfamt geäußert hatte, verlegten die Gängeviertel-Künstler bereits eine Podiumsdiskussion am vergangenen Donnerstag aus Protest in den Eingangsbereich der U-Bahnhaltestelle Gänsemarkt.

Oberirdisch dagegen fand am Samstag der Auftritt des Performance-Band "Caracho" statt. Die Herren mit den weißblonden Perücken und der phonstarken Disco-Musik waren im Zeichen des zivilen Ungehorsams auf Guerilla-Tour und spielten im Schanzenviertel, in der U-Bahn und im Gängeviertel.

Gegen 21.30 Uhr sei die Polizei gerufen worden, sagt Polizeisprecher Ralf Meyer. "Wegen Ruhestörung."

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19 Kommentare

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  • V
    viola

    Euer Engagement in Ehren! Aber wenn nur jeder zweite in hamburg einen Nachbarschaftsverein gründet weil er mal länger Musik hören möchte, dann würde es alle 5 Minuten an meiner Tür klingeln. Ich würde es dann nicht mehr schaffen mich um meine Kinder zu kümmern, denen ich immer wieder sage, sie sollen die Musik leiser stellen.

  • A
    Anwohnerin

    Was ich aus den Statements heraushöre und was ich sehr erschreckend finde, ist die Einstellung, dass ein Verein oder ein Unternehmen, welches auf Legalität überprüft wird, als Denuniation betrachtet wird. Würden Sie das Auffliegen eines Kinderpornoringes auch als Denuniation bezeichnen? Lärmbelästigung ist eine Ordnungswidrigkeit, welche mit einem Bußgeld belegt werden kann. Bei Firmen, die wiederholt auffallen, liegt der Bußgeldbescheid im Fünfstelligen Bereich.

     

    Wenn man einen Discothekbetrieb eröffent, braucht man eine entsprechende Konzession. Oder wollen Sie diese Vorschriften generell in Frage stellen. Dann müssen wir aber auf einer anderen Grundlage diskutieren.

     

    Auch sind viele haftungsrechtlichen Fragen offen. Wer haftete im Schadensfall, wenn die Häuser anfangen zu brennen, aufgrund unzureichender Brandschutzbestimmungen. Oder gegenüber den Eigentümern, da die anwohnenden Mieter anfangen, aufgrund der Belästung, die Miete zu mindern.

     

    Ausserdem wie steht es mit dem Versicherungsschutz, wenn Besucher auf dem Gelände zu Schaden kommen. Sämtliche Schadenersatzansprüche sind zur Zeit gegenüber der SAGA als Grundstückseigentümer geltend zu machen. Ich weiß nicht, ob die darüber erfreut ist.

     

    Hier gibt es so viel noch zu klären, und es ist etwas naiv, hier von Denunziation zu sprechen.

  • DA
    des anwohners nachbar

    Lieber Anwohner 22.03.2010 11:20 Uhr

    da sie nicht wissen ob wir eine oder einen Nachbar-schaftsbeauftragte(n) haben zeigt, dass sie bisher noch nie mit ihr gesprochen haben, es ist eine Dame.

     

    Diese Tatsache zeigt, dass ihr Beitrag zu dieser Diskussion niedere Beweggründe hat und sie dieses Forum lediglich nutzen um sich persönlich, unsach- lich und an der Wahrheit vorbei Luft zu machen. Wen sie mit dieser schwachen Argumentation überzeugen wollen, bleibt mir ein Rätsel.

     

    Ich nehme an, dass einer dieser so erbosten Nach- barn hier, derjenige ist, der vor einigen Jahren selbst mit einer Kneipe an der Bauprüf und anderen Behörden gescheitert ist, da ihn seine damaligen Nachbarn denunziert haben. Ich kann mich ganz gut an ihn erinnern, auch an die Tonalität seiner sehr bissigen und verbitterten Aussagen. Diese Dinge begegnen mir grad hier wieder und ich muss mich schmunzelnd fragen, fühlt sich da wirklich jemand gestört oder treibt ihn da ein selbst erlebtes Trauma zu fragwürdigen Handlungen.

     

    Zumindest die sehr sachliche Argumentation in Bezug auf Bauprüf und Behörden, also genau zu wissen bei wem ausser der Polizei man sich beschweren muss, zeigt, dass sich da jemand sehr gut auskennt.

     

    Ein Vorschlag, da sie sich da so gut auskennen, vielleicht könnten sie uns beraten, mit denun-zierenden Nachbarn und Behörden kennen sie sich offentsichtlich aus.

     

    viele Grüße aus dem Hof

  • KD
    Klaus der Nachbar

    Was ist mit diesen Fragen :

     

    Wer bestimmt eigentlich,wann die Feuerwehrzufahrt auf und wann die Feuerwehrzufahrt zu sein darf?

     

    Wenn jeder das Recht auf Stadt hat,dürften wir dann auch kommen und die Bewohner des Gängeviertels dazu zwingen die Räumlichkeiten zu teilen? Wenn das Gängeviertel jedem gehört,wieso wurden neue Schlösser an die Türen angebracht?

    Wer bezahlt die Tonnen von Bier die ganze Autos füllen,wenn das Leergut weggebracht wird?

    Wer macht den Hundemist weg?

     

    Weshalb müsst ihr in mietfreien Räumen eure Kunst zur schau stellen? Hat das vielleicht etwas damit zu tun, dass niemand bereit dazu ist dafür auch nur einen Cent zu bezahlen eure Kunst zu sehen? Das nennt man Angebot und Nachfrage. Die unsichtbare Hand des Marktes.

  • SP
    St Pauli

    Jetzt schreien gleich Alle auf: Ich lebe auf St. Pauli und habe das ein oder andere Mal schon wegen Lärm eine Anzeige erstattet. Denn, ein Livekonzert ohne richtige Schallisolierung ist nicht asuzuhalten, besonders nicht wenns bis nach 23:00 Uhr geht und - nie vergessen - es gibt auch noch den ein oder anderen Anwohner der arbeitet und Geld verdient. Damit wird ja immerhin die ganze Chose bezahlt - STEUERGELDER - also seit schön still, geht pfleglich mit den Nachbarn um, die euch ermöglichen so zu leben wie ihr lebt. Denn von der Kunst scheint dort ja keiner leben zu können...

     

    Nur wiel ich auf St Pauli lebe (Seitenstrasse) heisst es ja nicht, dass ich akzeptieren muss das in die Hauseingänge uriniert wird, das ich ausgeraubt werde oder nicht schlafen kann, weil ein Nachbar meint seine musikalischen Neigungen um Mitternacht ausleben zu müssen.

  • D
    dali

    an Name:

    --"Recht auf Stadt bedeutet daß alle in dieser Stadt zu gleichen Bedingungen leben dürfen" - Soll hier angedeutet werden, dass Menschen mit Hartz IV Einkommen - den gleichen Anspruch haben, wie jemand der zehn Stunden am Tag arbeitet?--

     

    Grundsätzlich ja, warum denn nicht? Macht denn Arbeit aus ihnen einen wertvolleren Menschen? Soll hier angedeutet werden, dass sich ein "Recht auf Stadt" über das Einkommen definiert, oder umge- kehrt, dass jemand der zehn Stunden am Tag arbeitet vielleicht weniger Recht auf Angebote hat, die andere ehrenamtlich neben ihren geringen Einkommen oder Vollzeitbeschäftigungen schaffen?

     

    Das wäre in der Tat sehr schade für sie!

     

    Ich zum Beispiel arbeite in Vollbeschäftigung in einer Eventagentur, zahle schön brav meine Steuern, fahre Abends und am Wochenende ins Viertel und arbeite dort mit und viele andere sind in der gleichen Art und Weise dabei.

     

    Wir arbeiten deutlich mehr als zehn Stunden am Tag und das seit 6 Monaten und irgendwer war hier auch der Meinung, dass die Steuerzahler uns finanzieren.

     

    Ich frage mich ernsthaft wie und womit? Also hier wird nichts von der Stadt finanziert. Die Winter-festmachung wurde von uns selbst bezahlt, ich als gelernter Zimmermann habe nicht mal eine Rechnung an die Stadt gestellt, nachdem wir die Dächer repariert hatten, das Kulturprogramm ist auch gratis incl. aller Künstler und da waren einige namhafte,die auf Tagesgagen in Höhe meines Monatsgehalts gerne verzichtet haben oder ihre Kunst die z.T. von hohem Wert war, ausgestellt haben.

     

    Diese Diskussion hier wird unsachlich, eine konstruktive und persönliche Auseinandersetzung wird nicht angestrebt, dafür hat es bereits ein Nachbarschaftstreffen gegeben auf dem man sich auch darauf eingestellt hatte, dass mit Kritik umzugehen wäre, dazu waren wir bereit, sie waren offensicht- lich nicht da und wählen nun den Weg der anonymen Ansprache, so kommen sie nicht zu ihrem Recht. Nur über die Behörde ist auch nicht jeder Konflikt zu lösen.

     

    und zu Herr Anonym..nicht jedes Treiben in diesem Staat bedarf einer behördlichen Genehmigung, darüber sind wir zumindest sehr froh und sie sollten es auch sein, sonst müssten sie sich nun mit Baulärm rumärgern.

     

    Und sie brauchen uns nicht zu zwingen Räume mit ihnen zu teilen, sowas tun wir ganz freiwillig!

     

    Schauen sie sich doch mal unsere soziokulturellen Angebote an. Sie können jederzeit selbst als Teil dieser Gesellschaft einen wertvollen Beitrag, über ihren steuerlichen Pflichtanteil hinaus, für ihre Mitmenschen leisten. Wir stellen ihnen dafür jederzeit gerne Räume dafür zur Verfügung, kostenlos und die Öffnungszeiten dürfen sie auch selbst bestimmen, so lange niemand die Poizei ruft.

     

    Ist das nicht toll, solche Möglichkeiten vor der Haustür zu haben?

     

    Ich find schon!

  • N
    Name

    "Recht auf Stadt bedeutet daß alle in dieser Stadt zu gleichen Bedingungen leben dürfen" - Soll hier angedeutet werden, dass Menschen mit Hartz IV Einkommen - den gleichen Anspruch haben, wie jemand der zehn Stunden am Tag arbeitet?

  • A
    Anwohner

    Hier eine Anmerkung zur Position des Nachbarschafts-Beauftragten

    Als erstes haben diese Künstler gelernt, wie man unangenehme Fragen und Probleme delegiert. Dafür wurde das Amt des Nachbarschafts-Beauftragten herangezogen (so eine Art kleines Außenministerium). Leider kann der Nachbarschafts-Beauftragte, ab einer bestimmten Uhrzeit, nur begrenzt Beschwerden entgegennehmen, da er/oder Sie dann selber „besoffen in der Ecke liegt“. Die Bemühungen wurden immer wieder als „nicht gering“ eingestuft.

    Wo würde man „nicht gering“ auf einer Skala von 1 – 10 einstufen.

    Sie sehen, hier gibt es noch sehr viel Klärungsbedarf auch im dem Hamburger Senat.

  • R
    Ray

    Sehr geehrter Nachbar, aber auch sehr geehrte® Anonym.

     

    man kann sich über Artikel (aus unserer Sicht) auch aus anderen Gründen aufregen. Wenn z.b. Tatsachen verzehrt, eindeutige Lügen lanciert und einseitige Problemdarstellungen betont werden.

    Natürlich werden sie dies gar nicht anerkennen. Denn wie wir lesen können, sind sie gar nicht interessiert an tatsächlichen Sachzusammenhängen, Transparenz, Fairness und Kommunikation.

     

    Warum wir das wissen? Nun, folgen Sie uns:

     

    1. Unser Anspruch 'Recht auf Stadt' bedeutet noch lange nicht das zusammenbrechen des gegenwärtigen letzten Restes staatlicher struktur. Wenn sie sich einmal mit der Bewegung Recht auf Stadt befassen, werden Sie feststellen, daß auch zukünftig noch Steuergelder gezahlt werden und Hausbesetzungen nicht das Aneignungsmittel erster Wahl sein werden.

    Recht auf Stadt bedeutet nicht, daß sich jeder nimmt was er will. Recht auf Stadt bedeutet daß alle in dieser Stadt zu gleichen Bedingungen leben dürfen. Um dies zu erreichen, ist es manchmal notwendig das eine oder andere Zeichen zu setzen, in dem man sich auch mal über Grenzen hinweg bewegt.

     

    2. Wir wissen woher der Strom kommt. Und wir wissen auch wer diesen bezahlt: WIR! Es ist natürlich ein leichtes, hinter seiner Glasfassade zu hocken, argwöhnisch auf das bunte, lebendige, fröhliche Leben nebenan zu starren (und dieses zu fotografieren, um Störungen beim Eigentümer anzuzeigen), dabei sich dann vorzustellen, daß die da drüben ja eh alles illegal machen, anstatt einmal das direkte Gespräch zu suchen bzw. eines der Gesprächsangebote der Initiative/des Vereins anzunehmen, und im direkten Austausch die wahren Zusammenhänge und Umstände zu erfahren. Vorallem die Menschen hinter der Aktion einmal kennen zu lernen. Dann bräuchten Sie auch nicht einmalige Aktionen, wie die roten Fackeln, welche im Rahmen einer Demonstration auf dem Valentinskamp gezündet würden, als störendes und dauerhaftes Element darstellen und so falsche Eindrücke erzeugen....

     

    3. Wie lange wohnen Sie vor Ort? Ratten haben wir aber in dem Areal schon lange vorher beobachtet... dies hat andere Umstände, hören Sie sich mal in Ihrer Nachbarschaft, in der Neustadt um. Ach ja, sie Sprechen ja nicht mit anderen Menschen, leider.

    gleiches gilt auch für Situationen wie kaputte Autospiegel, kopulierende Pärchen usw. Dies sind Dinge, die Sie doch nicht ernsthaft den Nutzern des Viertels zuschreiben wollen? Sie leben mitten in der Innenstadt. Am Valentinskamp bestehen Kneipen/Bars, vor denen JEDEN Abend an den Wochenenden Krankenwagen und Polizei stehen. Seitenspiegel gehen überall auf der Welt zu Bruch, kopuliert wird, wie wir in der Schule lernen durften (sie sicher auch) auch auf der ganzen Welt...

     

    4. Wir werden uns auch von Ihnen nicht zum Steine werfen anstacheln lassen. Das haben schon ganz andere nicht geschafft. Denn wir wollen eine friedliche, lebenswerte Stadt.

     

     

    Wir sind jederzeit bereit für Gespräche. Sei es für die Stadt, Immobilieneigentümer oder Nachbarn. Nur wenn Sie dies ablehnen, wie glauben Sie werden dann zukünftig Probleme gelöst? Wir setzen auf Dialog. Schade, daß wir erst hier voneinander lesen!

     

    Wir beißen nicht! Und wir können sogar guten Kaffee! Fühlen Sie sich eingeladen.

     

    Viele Grüße, Ihre neuen Nachbarn.

  • A
    Anonym

    Erstmal Danke für eure Bemühungen. Aber wir leben in Deutschland und hier ist per Gesetz eindeutig geregelt, wie viel Lärm jeder einzelne machen darf. Das haben weder Sie noch ich zu entscheiden. Ich muss mich auch an die Gesetze halten. Ich bin für Ihre Bemühungen leider der ganz falsche Ansprechpartner. Außerdem fühlen sich durch euch noch mehr Menschen belästigt. Selbst wenn ich euch nicht anzeige, dann tut es jemand anderes.

    Ihr seid zur Zeit nicht berechtigt Musik zu machen, also muss ich auch nicht mit euch reden, und euch bitte sie auszustellen.

    Haltet euch einfach an die Gesetze und dann tut euch auch keiner etwas. Bei Unklarheiten über entsprechende Regelungen wendet euch bitte an das Ordnungsamt. Die können euch klare Auskunft darüber geben, war ihr dürft und was nicht. Notfalls redet mit einem Anwalt.

  • ND
    Nachbar des Gängeviertels

    Oh man, das die Bewohner des Gängeviertels sich über solche Artikel so aufregen zeigt ja nur,dass sie wissen,dass sie sich am Rande der Legalität bewegen. Desweiteren habe ich mir die Fotoausstellungen und ander Sachen im Gängeviertel auch schon angeschaut und ich wurde gleich vollgelabert ich solle mit hier und da Unterschreiben,da die Stadt schließlich allen gehört und nicht dem Senat,der Stadt oder irgendwelchen Investoren die das ganze bezahlt haben. Schließlich gehöre alles allen. Wie aber würde das aussehen,wenn jeder das so sehen würde. Es würden keine Steuer mehr gezahlt, im Gängeviertel wäre kein Licht. Ich frage mich sowieso. Woher kommt das Licht im Gängeviertel und wie wird es bezahlt? Sicherlich ist die passende Antwort nicht : "aus der Steckdose".Wer bestimmt eigentlich,wann die Feuerwehrzufahrt auf und wann die Feuerwehrzufahrt zu sein darf? Und wieso liegt so lange Müll vor den Häusern rum,dass mir schon Ratten vor's Auto laufen wenn ich in die Tiefgarage fahren möchte? Und wieso haben wir schon öfters angerufen,wenn der Lärm zu laut war und es hat sich nichts getan? Wenn jeder das Recht auf Stadt hat,dürften wir dann auch kommen und die Bewohner des Gängeviertels dazu zwingen die Räumlichkeiten zu teilen? Wenn das Gängeviertel jedem gehört,wieso wurden neue Schlösser an die Türen angebracht? Wer bezahlt die Tonnen von Bier die ganze Auto füllen,wenn das Leergut weggebracht wird? Wer spricht von friedlichen Nachbarn wenn man mit roten Leuchtfackeln auf den Dächern sitzt? Wer spricht von nicht nervigen Nachbarn,wenn man Nachts auf eine Party will,und im Häusereingang auf kopulierende Pärchen tritt? Wer spricht von friedlichen Nachbarn,wenn man sein Auto draussen stehen hat und nach einer lauten Nacht im Gängeviertel die Spiegel seines Wagens abgetreten sind? Wieso sehen sich die Bewohnder des Gängeviertels als Opfer? In diesem Sinne : "Wer von euch nicht nur eine grosse Schnauze hat , sondern wirklich ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein" Ein Nachbar

  • A
    Anonym

    Es wäre schön, wenn man als Grundlage für jeden weiteren Dialog, die deutsche Rechtschreibung verwenden würde. Dann sind die Mitteilungen auch besser zu verstehen.

     

    Zu Zeit ist das Gängeviertel ein riesiger Kindergarten, leider ohne jeden Erziehungsberechtigten und klare Öffnungszeiten. Der Kindergarten schließt auch gerne erst gegen morgen, nach polizeilicher Androhung.

    Nachbarschaftsbeauftragte – ich lach mich tot. Diesem ganzen Treiben dort fehlte jegliche offizielle behördliche Genehmigung.

     

    Über Kunst lässt sich wie bekanntlich streiten. Deshalb macht es auch keinen Sinn über die Grundlage von Kunst zu diskutieren. Da kommt man zu keinem eindeutigen Ergebnis.

    Das es dem einen oder anderen Künstler (mit oder auch ohne entsprechenden Abschluss) gefällt, wenn seine Bilder – wenn schon nicht in seriösen Galerien, wenigstes irgendwo aufgehängt werden, bedeutet noch lange nicht, da es sich hier Kunst handelt. Was ich von außen sehen konnte, hätte auch von meinem zehnjährigen Neffen sein können. Aber wie schon gesagt – über Kunst lässt sich streiten. Aber nicht über „Lärmbelästigung“ und „Ruhestörung“. Und das ist auch das einzige war hier „Offiziell“ ist.

     

    Hier wird der steuerzahlende Bürger, der diesen ganzen Kindergarten letztendlich mitfinanziert, mal wieder nach Strich und Faden „veräppelt“. Sowohl von der Presse, als auch von der Stadtentwicklungsbehörde, die das Chaos mitzuverantworten hat.

  • AB
    Anwohner Brahmsquartier

    Wir haben immer noch nicht verstanden, was Randale-Parties mit Kunst zu tun haben?

     

    Ihr wollt in Ruhe Euer Ding machen, aber wir dürfen nicht in Ruhe leben?

  • N
    nobody

    die generelle funktion von popmusik, ist es populär und musik zu sein. das musikkultur nicht für jeden populär erscheint, liegt nicht an der musik selber, sondern am jeweiligen kulturkreis.

    ist musik aus dem jeweiligen gesellschaftskontext ist sie für diesen populär.

    musik aus einem andern ist es für jene halt nicht.

    ein schönes beispiel für subkultur aus der klassichen musikkultur ist schubert.

    liebe frau anonym, ihr handeln ist ihnen in keiner weise anzulasten, hat sie ihr kulturkreis nichts anderes gelehrt.

    ich schätze, das sie ihr wöchenendliches populäres kulturprogramm nicht missen wollen würden und finde es traurig, das sie sich an die bauprüf wenden, ohne vorher mal richtig bescheid zu geben. desweiteren beschäftigt mich die frage, wie sie es mit der grossbaustelle nebenan halten,

    der nächtliche lärm ist für meine ohren äussert unpopulär.

  • D
    dali

    lieber anonymer schreiber,

    wie es scheint hast du leider nie unser angebot in anspruch genommen, unsere nachbarschaftsbeauftragte bei evtl. störungen zu kontaktieren. wir haben dich bestimmt kontaktiert und ganz sicher auch zu unserem nachbar-schaftstreffen eingeladen. dort hätten wir gerne auch deine probleme disku-tiert und nach lösungen gesucht. dich kann niemand zwingen mit uns zu reden und zu versuchen eine gute nachbarschaft aufzubauen aber im sinne aller beteiligten wäre das doch eine tolle sache.

     

    wir haben dich bestimmt nie stören wollen, wenn das geschah, dann weil sich hier eine menge menschen eingefunden haben, die versuchen etwas gemein-sam für die zukunft auf die beine zu stellen, dazu gehört leider auch, dass man nicht perfekt ist in dem was man tut. daher haben wir den schritt in eure richtung gemacht und euch gebeten uns dabei zu helfen, es für die zukunft besser zu machen. wir haben das angebot gemacht mit uns in kontakt treten zu können und uns zu sagen wie, wann und wo wir stören. ohne kommuni-kation können wir nur die offensichtlichen störquellen beseitigen, was wir auch getan haben, bei dem rest müssen wir zusammenarbeiten.

     

    das würde allerdings vorraussetzen, dass du uns als nachbarn akzeptieren könntest. mir scheint, hier liegt der hund begraben. denn deine aussage zu unserem programm basiert schier auf unwissenheit und ablehnung. die realität hier ist doch für jeden nachvollziehbar eine andere. wir sprechen hier von kultur und vielfalt, kunst ist nur ein teil davon. kulturelle vielfalt sind nicht nur schweigende bilder an den wänden lesungen in einer alten kneipe unser kulturverständnis geht darüber hinaus.

     

    nun man kann niemanden zwingen dies alles zu verstehen und mit uns zu kommunizieren oder die ausgestreckte hand anzunehmen. wenn du nicht willst, dann willst du halt nicht.

     

    wirklich schade!

     

    aber anonym über amtswege zu sprechen, ohne den menschlichen weg ver-sucht zu haben, unterstreicht nicht wirklich dein anliegen und deine aussagen.

     

    einige deiner nachbarn sind mit uns im kontakt und es läuft recht gut für sie.wir haben ehrlich verständnis für dich und dein unbehagen!

     

    diese ecke hier war vorher totenstill, das hast du sicherlich genossen. mitten in der stadt eine stille, wie man sie zweihundert meter weiter, richtung dom suchen kann. ein anruf bei der polizei wegen des lärms dort und du wirst dich wundern über die antwort am telefon und das ist nebenan!

     

    ich kann verstehen, dass dir die stille in diesem viertel abgeht. tagsüber wird am unileverhaus oder bei springer nebenan gebaut, abends laufen die betrunkenen aus dem deutschen haus oder der afterwork-bar umher und grölen zufrieden vor sich hin und am wochende drehen die freaks von nebe-nan durch. das ist viel, das glaub ich gern. aber wir leben nunmal mitten in der stadt und nicht in der grünen idylle. hier leben viele menschen auf bunte art und weise.

     

    zumindest an "unserem" telefon wirst du kein: der dom geht nicht leiser.. piep..piep...piep...aufgelegt! hören, sondern jemanden der versucht auf dich einzugehen, jemand der am montag kommt und einen soundcheck bei dir macht, mit dir zusammen.

     

    eine hundertprozentige erfolgsgarantie können wir dir nicht geben aber einen versuch ist es doch wert..zumindest ist das besser als eine vollabrissbaustelle über drei jahre vor deinem fenster. das wäre sonst die alternative gewesen. denn eins wirst du nicht verhindern können, dass sich die dinge vor deinem fenster ändern, so oder so. die zeit der verlassenen, schweigenden häuser ist unwiederbringlich vorbei.

     

    zu deiner aussage, dass hier ist doch sowieso alles illegal ist...na ja so ganz stimmt das ja nicht. wir sind schon legal hier..du meinst bestimmt, dass wir uns hier die taschen vollmachen mit tausenden von illegal erwirtschafteten euros und das geht so alles nicht.

     

    völlig richtig, das finden wir nämlich auch!

     

    aus diesem grund haben wir alles, was die menschen hier so an den abenden gespendet haben, darin investiert unsere dächer zu reparieren und die häuser vor weiterem verfall zu schützen. du hast bestimmt aus deinem fenster geschaut und mich mit einigen jungs im herbst da oben arbeiten gesehen. einige hundert qm folie, baumaterialien, kran etc...das hat alles geld gekostet und hat einige dächer gerettet, die den winter nicht überlebt hätten. die jungs die seit zwei wochen da oben rumrennen, kommen von der stadt, leider jetzt erst!

     

    wie du siehst, hatten wir wenig alternativen. wir mussten diesen weg irgendwie gehen, höhere gewalt! auf diesem weg waren wir auch mal laut, das tut uns leid, die hand ist weiterhin ausgestreckt, du könntest gerne zugreifen.

     

    lg dali

  • B
    Blacda

    kölsch , meyer lansky, madhouse, chacha, tequila bar...

    all das hat nie gestört Her/Frau Von Anonymus?

    Sicherlich ist Kunst und Kultur von der Springerseite

    aus debattierbar, und wenn Ihr so wollt, Syar, dann spendet den Gängekünstlern doch 30 mio. € und dann

    läuft da auch bestimmt fesche Marinemilitärmusik und Shänties all night long. Ob man sich einfach mal

    Ohrstöpsel zulegt sollte man sich hingegen 2 mal überlegen.

    Man kann auch nicht einfach mal dahin und mit denen reden als wär das der nette Rockerclub von nebenan.

    Staatsgewalt ist halt immernoch die Beste....

  • A
    anonym

    was denken sie wie es anderen leuten gehts die in kulturell belebten plaetzen wohnen.....die haben in st pauli oder in der schanze von donnerstag bis montag morgen spinner die krach machen....kunst als nebensache?ich glaube ihnen nicht das sie bei uns vorbei geschaut haben,weder sich fuer kunst oder fuer die hamburger kuenstler szehne interesieren....sie wollen sich die muehe machen vors verwalltungsgericht ziehen?wiso kommen sie nicht erstmal mutig auf nen kaffe bei uns vorbei und reden mit uns wie mit normalen menschen und nicht wie mit kleinen kindern die nen bischen krach im nachberhaus machen....wir wissen ganz klar das ein friedliches gaengeviertel nur im einklang mit den nachbarn und bewohnern funktioniert....nur wie sollen wir komonizieren wenn mann erstmal 4 anzeigen schaltet und daqnach einen anonymen artikel psotet....aslo mit freundlichen gruessen aus dem viertel und der bitte sich doch auf menschliche basis mit uns ausseinanderzusetzen und sich nicht von vornerein als feind zu stellen..

  • H
    hueldoch

    mimimimimimi

  • A
    Anonym

    Ich bin sonst auch kein Freund der Bildzeitung aber in diesem Fall war die Überschrift der Bildzeitung nicht Realitätsfremd sondern zutreffend. Ich selber bin Anwohnerin im Gängeviertel und die Zustände dort sind aus meiner Sicht katastrophal. Mit Kunst hat das Ganze nur am Rande etwas zu tun. Dort werden vor allem Partys gefeiert. Nach jeder Veranstaltung hagelt es Anzeigen wegen Ruhestörung. Der Krach ging sogar einmal bis 9:00 Sonntag morgens. Ich selber habe 4 Anzeigen wegen Ruhestörung getätigt. Gegen 2:00, gegen 3:00, gegen 4:00 und um 9:00 Uhr morgens, und ich war nicht die Einzige. Ich habe daraufhin beim Bauprüfamt Beschwerde eingelegt (wegen mangelnder Schallisolierung) Die Behörde ist also von Amtswegen verpflichtet, die Beschwerde zu prüfen. Es liegen für Veranstaltungen keine Genemigungen vor. Das Ganze ist also sowieso Illegal. Solange niemand belästigt wird, kein Problem. Aber diese Situation verhält sich anders. Sollte die Behörde die Anordnung in irgendeinerweise lockern, werde ich vor das Verwaltungsgericht gehen. Die Stadt Hamburg ist also für die derzeitigen Vorgänge nicht allein Verantwortlich. Sowas muß man in seiner Nachbarschaft nicht haben.