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Laos Regierung zeigt kein EngagementDer Verschleppte

Der laoitische Landrechtsaktivist Sombath Somphone bleibt verschwunden, obwohl eine Überwachungskamera der Polizei seine Entführung filmte.

Verschwunden: Der laotische Aktivist Sombath bei der Entgegennahme des renommierten Magsaysay-Preises im Jahr 2005. Bild: AP

BANGKOK taz | Sombath Somphone bleibt unauffindbar. Es gebe in seinem Fall keine weiteren Erkenntnisse oder Beweise, erklärten Laos’ Behörden am Montag laut der Internetseite sombath.org, die Freunde nach der Entführung des Aktivisten vor über sechs Wochen eingerichtet hatten.

Wiederholt bestreitet Laos’ kommunistische Führung, dass die Autoritäten des Landes ihn in Gewahrsam genommen hätten.

Sombath, der einer der international bekanntesten Sozialaktivisten des südostasiatischen Landes ist, wurde zuletzt am 15. Dezember gesehen. An jenem Abend wurde er in der Hauptstadt Vientiane von Verkehrspolizisten angehalten. Bilder polizeilicher Überwachungskameras zeigen, wie sich ein Motorradfahrer nähert, parkt und Sombath’ Jeep wegfährt. Dann hält ein großer heller Pick-up, in den der Aktivist verfrachtet wird. Seitdem fehlt von dem 62-Jährigen jedes Lebenszeichen.

Sombath’ Verschwinden sorgt weltweit für Proteste. Der Träger des Ramon-Magsaysay-Preises, einer Art asiatischer Nobelpreis, wird gerühmt als Kämpfer für von Landraub betroffene Bevölkerungsgruppen, deren Besitz sich zunehmend ausländische Investoren aneignen.

Der Zeitpunkt seiner Entführung lässt aufhorchen: Kurz zuvor war die Schweizer Entwicklungshelferin Anne-Sophie Gindroz des Landes verwiesen worden, weil sie sich regierungskritisch geäußert haben soll. Mit ihr hatte Sombath im Oktober ein Forum zu Landrechten initiiert. Seine Frau Ng Shui Meng betont, ihr Mann habe stets mit den Behörden kooperiert.

Kritiker werfen dem Einparteienstaat mangelnden Willen zur Aufklärung vor. So monierte eine Delegation der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean, darunter der philippinische Parlamentsabgeordnete Walden Bello, sie habe widersprüchliche Informationen erhalten: Während die meisten offiziellen Stellen erklärten, es gebe keine Beweise, dass Sombath in den Pick-up gestiegen sei, habe ein Vertreter des Außenministeriums gesagt, der Aktivist habe das Fahrzeug freiwillig bestiegen.

Manche Beobachter halten es auch für möglich, dass Sombath von Mitgliedern der kommunistischen Führung ganz eigenmächtig entführt wurde.

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1 Kommentar

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  • D
    Durchsicht

    Journalismus - Deutsch

     

    "Wiederholt bestreitet Laos’ kommunistische Führung, dass die Autoritäten des Landes ihn in Gewahrsam genommen hätten."

     

    Wir brauchen einen Schuldigen. Sie bestreiten es, sie müssen also etwas damit zu tun haben.

     

    "Sombath’ Verschwinden sorgt weltweit für Proteste."

     

    Auf jedem Flecken der Erde tummeln sich eventuell ein paar Dutzend, die von dem Mann schon mal gehört haben und ihn ganz gut finden.

     

    "Der Zeitpunkt seiner Entführung lässt aufhorchen"

     

    Wir haben keine Fakten, aber Verschwörungen sind doch immer etwas Feines.

     

    "Seine Frau Ng Shui Meng betont, ihr Mann habe stets mit den Behörden kooperiert."

     

    Die unmenschliche kommunistische Regierung entführt den Mann trotz Kooperation!

     

    "Kritiker werfen dem Einparteienstaat mangelnden Willen zur Aufklärung vor."

     

    Wir finden Kommunismus doof und wir werfen dem Staat mangelnden Willen zur Aufklärung vor (Auf Basis von nichts).

     

    "So monierte eine Delegation der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean, darunter der philippinische Parlamentsabgeordnete Walden Bello,"

     

    Eigentlich moniert nur er, aber das klingt nicht so überzeugend, weil den Mann niemand kennt.

     

    "Manche Beobachter halten es auch für möglich."

     

    Irgendwelche Antikommunisten lassen keine Gelegenheit aus, der Regierung eins reinzuwürgen. Da wir für diese These absolut keine stichfesten Beweise oder wenigstens Quellen haben, bleiben wir eben lieber im Ungefähren.

     

     

    Note: 6

     

    Die eigentliche Meldung lässt sich locker auf 6 Zeilen kürzen. Alles andere sind Mutmaßungen, Irreführungen, wage Andeutungen und Verschwörungstheorien. Peinlich.