piwik no script img

Archiv-Artikel

Barbara Claassen-Schmal empfiehlt: Lange Nacht der Museen

Elf Bremer Museen öffnen ihre Depots, die normalerweise nicht öffentlich zugänglich sind. Beim Blick hinter die Kulissen stellt sich die Frage: Wie hat das alles angefangen? Welche Sammlungsschwerpunkte verfolgen die einzelnen Museen? Die Kunsthalle greift das Thema mit einer Veranstaltung über ihre Gründungsväter auf, die Sammler Klugkist und Albers, und informiert über die heutigen Sammler Bremens. In der Weserburg sind die Besucher eingeladen, einem Gespräch mit den jungen Sammlern Björn Lavrenz und Rik Reinking beizuwohnen. In der Kunstsammlung Böttcherstraße kann man die Geschichte der Roselius-Sammlung kennen lernen, die der Bremer Kaufmann in nur wenigen Monaten zusammentrug. Der Blick zurück zeigt: Schon immer haben private Schenkungen die Gründung öffentlicher Museen befördert. Kommen die Werke ins Museum, stellt sich den Kunsthistorikern die Aufgabe, die Werke in einen kunsthistorischen Zusammenhang zu stellen. Tun sich Lücken auf, werden Ankäufe nötig, um eine Sammlungskonzeption sichtbar zu machen – auch heute, in Zeiten schrumpfender Etats. Das Programm der Langen Nacht zeigt: Alle Museen haben sich etwas einfallen lassen, die potenziellen Besucher werden heftig umworben. Oft ist das Programm so vielfältig, dass man die ganze Nacht in einem Museum verbringen könnte. Die meisten Institutionen bieten auch ein attraktives Kinder-Programm. Das ist wichtig, will man einen quengelfreien Corso durch die Museumslandschaft starten. Das Gerhard-Marcks-Haus bietet Ausflüge in den Speicher XI an. Dort lagert der neu hinzugekommene Nachlass des Bildhauers Waldemar Grzimek. Ein Geheimtipp für Design-Liebhaber: die Sammlerbörse im Wilhelm Wagenfeld Haus. Hier werden handliche Exponate nicht nur ausgestellt, sondern auch verkauft. In der Kunsthalle gibt es die letzte Chance, die Rembrandt-Ausstellung im Kupferstich-Kabinett zu sehen. Das gilt auch für die Herculaneum-Ausstellung im Focke-Museum. In der GAK spielt ein Roboter Cello. Das Dom-Museum, das Krankenhaus-Museum und die Schulgeschichtliche Sammlung präsentieren sich im Kontext der Bremer Museen, so wird ein weit gestecktes Selbstverständnis Bremer Kultur sichtbar. Eines der kleineren Museen, das Hafenmuseum, erhofft sich, dass die Besucher viele Exponate für den noch zu füllenden Fundus bringen. Also Bremer, tragt die maritimen Reliquien der Großväter in das neue Hafenmuseum, damit daraus eines Tages ein Leuchtturm wird!

Samstag, 18-1 Uhr in elf Bremer Museen