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Lagerhaushalt ungeklärt

■ Bedenken bei den Kultur- und Ausländergruppen über veränderte Förderstruktur

Kaum hatten sich die Lagerhäusler über ihren ersten, regelrechten Haushaltstitel im städtischen Kulturhaushalt gefreut, da bekommt die Freude einen Dämpfer: Im Kulturressort wird derzeit überlegt, die veranschlagten 600.000 Mark an Fördermitteln für 1994 doch lieber anderweitig zusammenzukratzen. Demnach blieben 100.000 Mark im Haushalt eingetragen; der Rest soll aus Projektmitteln diverser Ressourcen ins Lagerhaus fließen. An der Gesamthöhe der Subventionen von 1,3 Millionen Mark soll das nichts ändern — dennoch finden die Lagerhäusler diesen Weg zur Förderung bedenklich: „Beide Bereiche im Haus, die Kultur-und die Ausländerarbeit, sind durch die Förderinstrumente angemessen darzustellen“, sagt Helmut Plaß; genau das aber wäre nach dem jüngsten Modell des Kulturressorts nicht mehr der Fall.

Die Projektmittel nämlich, aus denen die Arbeit des Kulturzentrum mitbezahlt werden soll, sind hauptsächlich für die Arbeit von und mit ausländischen MitbürgerInnen gedacht. Die vielen Kulturinitiativen, wie z.B. das rührige Kioto, blieben nach diesem Modell völlig unterrepräsentiert. Für den Kulturdeputierten Wolfram Sailer (Grüne) ein Grund, nach mehr „Haushaltsklarheit“ zu rufen. „Es gibt einen klaren Versorgungsauftrag für das Lagerhaus als Kulturzentrum mit interkulturellem Schwerpunkt“, sagt Sailer, „das muß sich auch im Haushalt niederschlagen.“ Mittelfristig müsse man „zu einer institutionellen Förderung in der Größenordnung von einer Million Mark“ kommen.

Zumal eine Verlagerung der Finanzierung aud diverse Projekttöpfe nicht gerade eine längerfristige Planungssicherheit versprechen würde. Und ob das Kulturressort das Geld aus dem begehrten 37-Millionen-Mark-Topf des Senats für 1994 bekommt, „ist überhaupt fraglich", sagt Sailer. Vom Folgejahr zu schweigen. Kleiner Trost von Barbara Loehr aus dem Kulturressort: „Auch Haushaltstitel stehen jedes Jahr wieder zur Disposition.“ In dieser Woche wollen die Koalitionspartner und das Ressort über den Förderungsmodus entscheiden. tom

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