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Lafontaine stimmt die GenossInnen auf Sieg

■ Erster gesamtdeutscher SPD-Parteitag ging in Berlin zu Ende/ Lafontaine zum Kanzlerkandidaten gekürt

Berlin (taz) — Mit einer kämpferischen Rede holte sich Oskar Lafontaine gestern, am letzten Tag des ersten gesamtdeutschen SPD-Parteitages, die volle Unterstützung seiner Partei für die ersten gesamtdeutschen Wahlen. Mit einer Mehrheit von 470 Ja- und vier Nein-Stimmen nominierten die Delegierten Lafontaine zum Kanzlerkandidaten und Kohl-Herausforderer. Mit diesem Ergebnis will Lafontaine die parteiinternen Zweifel an seiner Eignung für die ersten Einheitswahlen zerstreuen. „Wir setzen auf Sieg mit Oskar in ganz Deutschland“, jubelte der Parteiratsvorsitzende Norbert Gansel. Lafontaine unterstrich in seiner Kandidatenrede den Anspruch der SPD, die Regierungsverantwortung für ganz Deutschland zu übernehmen. Mit seiner demonstrativen Siegeszuversicht entzückte Lafontaine die bis dahin eher zurückhaltenden GenossInnen. Er betonte erneut die europäische Dimension der deutschen Einigung und forderte eine deutsch-polnische Aussöhnung nach dem Vorbild der deutsch-französischen Verständigung. SEITE 4 UND 10

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