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Archiv-Artikel

Lärm und Schatten

Erster Bebauungsplan für die Hafencity beschlussreif. Oberbaudirektor: Risiken kalkuliert und im Griff

Der erste Bebauungsplan für die Hafencity, Hamburg-Altstadt 32/ Hafencity 1, ist gestern im Wesentlichen (kleinteilige Mischbebauung) von allen Fraktionen gelobt worden. Weil er keine Alternative zur U-Bahn vorsieht, enthielten sich SPD und GAL am Mittwochabend im Stadtentwicklungsausschuss der Stimme. Die rechtlichen Risiken im Plan seien vertretbar, sagte Oberbaudirektor Jörn Walter.

Der Bebauungsplan enthält bloß den nachrichtlichen Hinweis auf einen Korridor, in dem die neue U-Bahnlinie 4 geplant werden soll. Die SPD forderte, zusätzlich „eine Trasse für den oberirdischen Anschluss an das Nahverkehrsnetz“ freizuhalten – als Alternative für die in technischer und finanzieller Hinsicht riskante U-Bahn-Planung. Jörg Hamanns von der CDU machte genüsslich darauf aufmerksam, dass es auch in der SPD gewichtige Stimmen zugunsten der U-Bahn gebe. Jan Quast (SPD) sah sich nicht in der Lage, auf die einst von Rot-Grün beschlossene Stadtbahn zu verweisen.

Der Bebauungsplan enthält den inzwischen verworfenen Media-City-Port (MCP). Die Elb-Philharmonie einzusetzen hätte die Fertigstellung des Plans verzögert und weitere Bauvorhaben erschwert, sagte Walter. Sie solle daher nachträglich eingefügt werden. Wegen der Verschattung durch den MCP (oder künftig die Philharmonie) habe der Eigentümer der Kehrwiederspitzen-Gebäude Einwände gegen den Plan erhoben. Die Verschattung sei jedoch vertretbar, weil sie sich auf wenige Stunden beschränke.

Gegen den Lärm der Hafenbetriebe südlich der Elbe habe der Senat technische Lösungen mit speziellen Fenster gefunden. Das soll den Firmen die Sorge vor möglichen Klagen der Hafencity-Bewohner nehmen. Walter setzt zudem auf den Realismus der Bewohner: „Wer da wohnt, muss damit leben können, dass ein Schiff hupt, wenn er auf den Balkon tritt.“ Gernot Knödler