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Archiv-Artikel

Länger einkaufen – teurer einkaufen

betr.: „Einkauf für Schlafwandler“, taz vom 6. 11. 06

Bei der Debatte um die Ladenschlusszeiten blieben die Preise für die angebotenen Güter generell unbeachtet. Das wird sich rächen. Denn in etlichen anderen europäischen Ländern kann man zwar länger einkaufen, aber dafür ist es auch fast überall teurer als in Deutschland. Die längeren Öffnungszeiten kosten nämlich mehr Energie und mehr Personal (zumindest solange es Firmen mit einem gerade noch akzeptablen Personaleinsatz sind). Hat den Politikern leider keiner der Konzernlobbyisten erzählt.

Nicht zu vergessen: Viele Arbeiten können im Einzelhandel erst nach Ladenschluss erfolgen: Kassenschluss, Umräumen, Reinigung. Für diese Arbeitskräfte verschieben sich die Zeiten noch mal massiv nach hinten, da ist dann der Arbeitsschluss erst gegen 23 Uhr.

Das alles mit der Nachfrage durch die Kunden zu begründen, wirkt auf mich so lange unglaubwürdig, bis Kindergärten, Finanzämter, Meldestellen und andere öffentliche Dienstleistungszentren ebenfalls deutlich länger geöffnet sind.

Liebe Politiker, wann kann ich endlich mein Auto samstags um 22 Uhr ummelden? Ach, höre ich da, das anzubieten sei „zu teuer“. Na so was? PETER UWE BAER, Berlin

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