: Länger arbeiten, Joblücken schließen?
Angesichts des Fachkräftemangels ist die Debatte über einen späteren Renteneintritt zurück
Der Präsident des Industrieverbands BDI, Siegfried Russwurm, fordert eine Debatte über eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit. „Die Politik will keine längere Lebensarbeitszeit, will keine Sozialversicherungsbeiträge über 40 Prozent, will das Rentenniveau auf mindestens 48 Prozent halten – die Gleichung geht nicht auf“, sagte Russwurm den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgabe). „Auch eine verlängerte Arbeitszeit sollte nicht weiterhin von der Politik ausgeschlossen werden.“ Deutschland müsse Lehren aus der Coronapandemie ziehen. Alle Firmen stünden vor einer demografischen Herausforderung. Hebel seien die Lebensarbeitszeit sowie die Einwanderung von Experten. Der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, sieht in der Heraufsetzung des Rentenalters dagegen keine Lösung.
„Die Erhöhung des Renteneintrittsalters würde nicht auf einen Schlag eingeführt, sondern gestaffelt“, sagte Scheele den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Derzeit würde das nicht helfen. (afp, dpa)
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