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Lächerlich

■ Betr.: Veraltete Faxtechnik, taz hamburg vom 8.11.99

(...) Der Sinn solcher Übungen kann generell nicht abgestritten werden. Das, was diese Übung im Endeffekt unsinnig werden lässt, liegt nicht in der Verantwortung der Beamten vor Ort: Es ist die willkürliche und durch keine wissenschaftliche Erkenntnis begründbare 10km-Zone. Warum gerade 10 km? Hätte man 9,5 km angenommen, hätte Hamburg überhaupt kein Problem. Schon bei 10,5 km dagegen wäre die Evakuierung deutlich schwieriger, bei Einbeziehung Bergedorfs fast unmöglich. Die 10km-Zone um das Atomkraftwerk Stade beispielsweise berührt das Hamburger Gebiet gerade nicht mehr. Deshalb gibt es in Hamburg keine Katastrophenpläne für Stade, wohl aber für 1400 Einwohner im Bereich von Krümmel. Beide Atomkraftwerke liegen aber von Hamburgs Stadtmitte gleich weit entfernt, nämlich 30 km. Stade liegt zudem in Hauptwindrichtung.

Die Gefahr bei einem Atomunfall hängt außer von der Emissionsmenge vielmehr von den zufälligen Wetterbedingungen als von der Entfernung vom Unfallort ab. Genau diese Tatsache macht die bestehende Katastrophenabwehr unsinnig bis lächerlich, so viel sich die Beteiligten auch mühen.

Klaus Gärtner (AG Energie der GAL Hamburg)

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