■ La Strada: Der Traum von Großstadt
Wie romantisch: Vier Heten-Pärchen mit ultralangen Röcken und bunten Smokings gurten sich an langen Stangen fest und schaukeln über'm Domshof. Zu Klangcollagen, Weltmusikhäppchen und Opernausschnitten tanzschaukeln sie eine klar durchkomponierte Choreographie aus kleinen Flirts und großen Romanzen, aus akrobatischer Publikumsbezirzung und kecken Spaßvogeleien.
„Strange Fruit“ heißt diese australische Gruppe, die auf Einladung der VeranstalterInnen des Straßenzirkus-Festivals „La Strada“ der Bremer Innenstadt zwei Abende lang bescherte, was in richtigen, also großen Innenstädten im Sommer alltäglich ist: Dass auch am Abend viele Menschen im Zentrum herumlaufen, sich an einem Ort zu einer großen Traube versammeln und bei der Vorführung verzückt, gerührt und amüsiert sind. Kurzum: dass sie auch nach Ladenschluss etwas in der Stadt erleben. Die Gruppe „Strange Fruit“ reist jetzt nach Schweden und Litauen weiter. „La Strada“ dauert noch bis zum 19. August. Dann döst sie abends wieder ein, unsere Bremer Innenstadt. Träumt davon, ein Großstadtzentrum zu sein. Das sie aber fast nur ist, wenn „La Strada“ ist.
Noch ist nicht klar, ob das Straßenzirkusfestival im nächsten Jahr wieder so groß sein soll wie in diesem oder wieder auf den Umfang der Vorjahre schrumpft. Spätestens nach diesem Abend mit „Strange Fruit“ kann es nur eine Antwort geben. ck
Unser „La Strada“-Tipp für heute, 16. August: Die Akrobaten „To be 2“ um 15.45 und um 19 Uhr auf den Domtreppen sowie als ganz besondere Empfehlung das La-Gala-Special mit den „Prösterchen“-Damen des Jungen Theaters und dem von ihnen lang ersehnten Mr. Jekyll/Hyde, Ethan Freeman, um 20 Uhr im Zelt auf dem Domshof
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