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LOB Alternative Nobelpreise für Einsatz gegen Krieg, Diskriminierung und Klimawandel vergeben„Für die Grundrechte“

aus Stockholm Reinhard Wolff

Eine Inuit-Aktivistin, die für die Erhaltung der Arktis kämpft, eine ugandische Menschenrechtlerin, die sich gegen die Diskriminierung von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen in Afrika einsetzt, und ein italienischer Arzt, der zahllose Menschenleben in bewaffneten Konflikten gerettet hat: Das sind die diesjährigen PreisträgerInnen des „Right Livelihood Award“, besser bekannt als „Alternativer Nobelpreis“. Der Ehrenpreis geht an den Außenminister und das Volk der Marshallinseln.

„Die vier Preisträger tun nicht weniger, als für unsere Grundrechte zu kämpfen – für die Rechte von indigenen Völkern oder Homosexuellen und für das Recht aller Bürger auf ein Leben frei von Krieg und Klimachaos“, erklärte Ole von Uexküll, Vorsitzender der Right- Livelihood-Stiftung, bei der Bekanntgabe der Preise am Donnerstag in Stockholm: „Mit ihrer unermüdlichen Arbeit, an den Schauplätzen globaler Krisen und in Gerichtssälen, verteidigen sie die Werte, die vor 70 Jahren zur Gründung der Vereinten Nationen führten.“

Für „eine der mutigsten MenschenrechtsaktivistInnen Afrikas“ hält die Stiftung Kasha Jacque­line Nabagesera. Der Preis solle ihren Einsatz für die Rechte lesbischer, schwuler, bisexueller, transsexueller und intersexueller (LGBTI) Menschen in Uganda ehren. In einem repressiven Umfeld prangere die 34-Jährige, die ein Schwulen- und-Lesben-Magazin herausgibt, Menschenrechtsverletzungen offen an und nutze erfolgreich das Justizsystem, um die Rechte von LGBTI voranzubringen. Unter Gefahr für Leib und Leben gehe sie gegen diskriminierende Gesetze vor und habe es mit ihrer „kreativen und richtungsweisenden Arbeit“ geschafft, „Mythen und Stereotype über LGBTI in Uganda und weltweit abzubauen“.

„Emergency“ heißt die Organisation, die der italienische Chirurg Gino Strada 1994 mitbegründet hat, um Opfer von Kriegen und Verfolgung medizinisch und chirurgisch zu versorgen. Emergency betreibt derzeit von Afghanistan bis Sudan über 60 Krankenhäuser, Kliniken und Erste-Hilfe-Stationen. An Strada gehe der Preis nicht nur für seine „große Menschlichkeit und Kompetenz bei der Bereitstellung dieser Leistungen“, sondern auch „für seinen furchtlosen Einsatz gegen die Krieg und menschlichem Leid zugrunde liegenden Ursachen“, heißt es in der Begründung.

„Sie kämpfen für die Rechte von Indigenen oder Homosexuellen, für das Recht aller Bürger auf ein Leben frei von Krieg“

Ole von Uexküll, Vorsitzender der Right-Livelihood-Stiftung

Auch habe sich der 67-Jährige „unüberhörbar gegen die militärische Beteiligung Italiens an den Kriegen in Afghanistan und im Irak ausgesprochen“ und sich bei der Kampagne gegen die Verbreitung von Landminen engagiert, die 1997 in Italien zu deren Produktions- und Nutzungsverbot mündete.

„Ich kämpfe für das Überleben meines Landes angesichts des Klimawandels“ schreibt Tony de Brum, Außenminister der Marshallinseln, auf seinem Twitter-Account. Dafür, wie er das als Koordinator der Klimaarbeit der pazifischen Inselstaaten tut, und überhaupt für sein Leben, das er der Unabhängigkeit und Zukunftsfähigkeit nicht nur seiner eigenen Heimat gewidmet habe, erhalte er den diesjährigen „Ehrenpreis“, lautet die Begründung der Stockholmer Stiftung. 1945 geboren, wuchs de Brum in einer Zeit auf, als die USA 67 atomare und thermo-nukleare Tests auf den Marshallinseln durchführten. In den 70er und 80er Jahren war er Leiter der Unabhängigkeitsverhandlungen mit Washington und hatte danach verschiedene Ministerämter inne.

Die mit zusammen umgerechnet rund 320.000 Euro dotierten Preise werden am 30. November im schwedischen Reichstag verliehen.

Infos: www.rightlivelihood.org

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