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Archiv-Artikel

LESERINNENBRIEFE

Typisch deutsche Polizei

■ betr.: „Der seltsame Tod des Jeremiah Duggan“, taz vom 22. 5. 15

Das ist ja mal wieder typisch deutsche Polizei – ein jüdischer Student stirbt und für unsere hiesige Polizei steht sofort zweifelsfrei fest: „Ein klarer Fall von Selbstmord.“ Aber mit „nichts hören, nichts sehen, nichts sagen“ lässt sich der braune Sumpf in Deutschland, so wie es aussieht, nicht austrocknen. Sonst müsste unser Problem mit dem Rechtsradikalismus schon längst der Vergangenheit angehören.

MICHAELA DIEROLF, Wimsheim

Palmyra, Syrien

■ betr.: „Zum Heulen schön“, taz vom 23. 5. 15

Vielen Dank, Bettina Gaus, für Ihren Artikel über Palmyra. Unterbrochen von Tränen las ich ihn und kann nur in allen Punkten zustimmen. Genau diese Verbindung zwischen antiken Bauwerken und Menschen heute ist wichtig zu sehen, auch wenn wir im Moment „nichts“ tun können. Und auch ich habe schon oft an Menschen in Syrien gedacht, deren Gastfreundschaft und andere Freundlichkeiten wir erfahren durften. Was mag aus ihnen geworden sein? Alles Gute Ihnen und den Menschen in Syrien … ANNETTE WEBER

Wenig glaubhafte Tränen

■ betr.: „Tarifeinheit kommt“, taz vom 23. 5. 15

Fast staunend ist zu hören, wie eine SPD im Bündnis mit DGB, einigen Gewerkschaftsbossen und konservativer Politik unter dem Deckmantel sehnsüchtig erstrebter Tarifeinheit ein Gesetz schönreden und beschließen, das weitere Einschränkung eines Grundrechts bedeutet und zur weiteren Spaltung der Arbeitnehmer und nie zu Interesseneinheit führt. Wer erinnert sich daran, dass Tarifverträge, Einheit und Solidarität der Gewerkschaften, ihre erkämpften und vor Jahrzehnten erstreikten Rechte immer in Frage gestellt wurden von denen, die heute anderes heucheln. Wer die Aufspaltung betrieben, Belegschaften und Berufsgruppen entsolidarisiert hat, dessen Tränen für Tarifeinheit sind wenig glaubhaft. ROLAND WINKLER, Aue