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Archiv-Artikel

LESERINNENBRIEFE

Ich kann kein Tier mehr essen

■ betr.: „Man nennt das Liebeskummer“, taz vom 2. 2. 13

Es kommt mir ganz klar so vor, als sollten die Zoophilen in unserem Land den Sündenbock spielen. Das ist doch ein – für die wenigen Betroffenen – gemeines, aber eigentlich recht durchsichtiges Spiel. In dieser Gesellschaft werden Tiere unter unwürdigsten Bedingungen massenhaft gezüchtet, nur um geschlachtet und möglichst billig gegessen zu werden, was sowohl gesundheitlichen Schaden für den Menschen und die Natur bedeutet, als auch ein moralisches Desaster darstellt, eine Perversion im Grunde. Langsam dringt das auch irgendwie mehr ins Bewusstsein. Doch statt da wirklich was zu ändern, stellt die Politik lieber diese Menschen an den Pranger. Wer macht sich schon die Mühe, da mal genauer hinzugucken? Meine tageszeitung, von der ich heute mal wieder weiß, warum es gut ist, dass ich sie abonniert habe. Mensch und Tier sind sich eben wirklich verdammt nah, das sollte man sich vielleicht klar machen. Ich kann irgendwie keine Tiere mehr essen. BARBARA KELBER, Langenzenn

Wen interessiert das?

■ betr.: „Man nennt das Liebeskummer“, taz vom 2. 3. 13

Darf ich in der nächsten Ausgabe mit einem ähnlichen Artikel über Pädophile rechnen? Wen interessiert das? Abgesehen davon, ist es einfach nur ekelhaft. Es gibt wahrlich spannendere, interessantere Themen über Menschen und vielleicht auch über Hunde.

INA WELLER, Konstanz

Sexuelle Sonderstellungen

■ betr.: „Man nennt das Liebeskummer“, taz vom 2. 2. 13

Zwei volle Seiten für eine der vielen möglichen sexuellen Sonderstellungen in der Sonntaz! Heute sind es die Zoophilen. Wann kommen denn endlich mal Leute zur Geltung, die sich mit Staubsaugern aufgeilen oder die nur beim Kochen unten ohne Befriedigung erlangen? Nicht unter zwei Seiten bitte!

Eine aufgeklärte Gesellschaft braucht einen respektvollen und verantwortlichen Umgang mit Tieren, vor allem mit Blick auf ihre Hilflosigkeit und Ausgeliefertheit in einer alles beherrschenden menschlichen Gemeinschaft, in der viele Tiere ihre natürlichen Verhaltensweisen nicht ausleben dürfen. Klar, dass aufgeklärte Menschen ihre Tiere nicht schlagen oder gewaltsam zu Dressuren oder anderen nicht ihrer Art entsprechenden Verhaltensweisen zwingen. Hier ist der Abscheu in der Gesellschaft groß. Daher argumentieren Zoophile, wie übrigens auch Kinderschänder, absolut gleichartig damit, dass sie ihrem „Partner“ durch ihr Verhalten Freude bereiten. Und sie geben vor, ihre sexuellen Objekte zu lieben. Bei Missbrauch von katholischen Geistlichen gegenüber Kindern nennt man dieses Verhalten heute zu Recht kriminell. Ich wünsche mir, dass diese Vorlieben in ihrer Übergriffigkeit und Gewalttätigkeit in Bezug auf Tiere endlich auch mal von der taz in ihrer rücksichtslosen Übergriffigkeit erkannt werden. Zwei volle Seiten, die ich ja bezahlen muss, für diesen armen Hundeficker sind mir eindeutig zu viel. So viele positive und negative Ereignisse weltweit wären lohnend berichtenswert. Ob der Zoophile oder Päderast Verfassungsbeschwerde einlegt, ist dabei völlig egal. Er beschäftigt damit nur die Gerichte, die Besseres zu tun hätten. HANS KOPP, Bernhardswald

Geschönte Erhöhung

■ betr.: „Hebammen bekommen mehr Geld“, taz vom 2. 2. 13

Fakt ist unser durchschnittlicher Stundenlohn der laut IGES Studie 7,50 Euro beträgt. Leider wurde diese Studie (die mehrere 100 Seiten umfasst) in keinster Weise berücksichtigt. Die Erhöhung beträgt zunächst zwölf Prozent. Auf den Stundenlohn von 7,50 Euro gerechnet grandiose 90 Cent! Die restliche Erhöhung ist an die Einführung eines Qualitätsmanagements gebunden – damit ist die geschönte Erhöhung eine Farce, berücksichtigt man Geld und Zeit für Anschaffung, Fortbildungen und Dokumentation.

Das beste Qualitätsmanagement sind doch meine zufriedenen Frauen: Ich bin bis September gebucht. Doch wenn ich von meinem Beruf trotz Dauerrufbereitschaft und hoher Wochenarbeitszeit nicht leben kann, wäre ich doch schön blöd, jetzt nicht die Reißleine zu ziehen und mir einen Beruf zu suchen, der mich und meine Familie ernährt. Vielleicht ist das ja sogar gewollt? MARTJE SEEMANN, Tetenbüll

Unterschiedliche Bezahlung

■ betr.: „Unmut im Lehrerzimmer“, taz vom1. 2. 13

Das Problem der unterschiedlichen Bezahlung zwischen Beamten und Angestellten im öffentlichen Dienst mit den gleichen Qualifikationen und Tätigkeiten betrifft keineswegs nur die Lehrerinnen und Lehrer. Betroffen sind auch Hunderttausende Angestellte in den deutschen Amtsstuben, in über 11.000 Kommunalverwaltungen und Tausenden anderen Behörden, Instituten und öffentlichen Einrichtungen. Da sich sitzen Ingenieure, Betriebswirte, Ärzte, Wissenschaftler oder Verwaltungsfachleute am Schreibtisch mit gleichen Aufgaben gegenüber, die einen verbeamtet und die anderen nicht – aus unterschiedlichsten Gründen, ob Stellenplan, Befristung oder Altersgrenze. Im höheren Dienst und bei Führungskräften der Gehaltsgruppen 14 und 15 macht das nicht nur 500 Euro Unterschied beim Netto aus, sondern bis zu 1.000 Euro. Dabei sollte es Beamte nur im engeren hoheitlichen Bereich geben, also keine fünf Prozent der derzeitigen Beamtinnen und Beamten.

WILHELM NEUROHR, Recklinghausen