LESERINNENBRIEFE :
Herzensbildung heucheln
■ betr.: „Etwas Besseres als Penny...“, taz bremen vom 13. 3. 2013
Die taz zitiert die willige Vollstreckerin neoliberaler Umverteilungspolitik Kuhnke: “Wenn Sie einen Arbeitsvertrag wollen, dann gehen Sie doch zu Penny an die Kasse!“ Damit reagiert sie auf den Anspruch der KindertagespflegerInnen auf einen Arbeitsvertrag für ihre verantwortungsvolle Versorgungs- und Bildungstätigkeit. Intensives Coaching sollte sie befähigen, zukünftig überzeugend die Fähigkeit zur Abteilungsleitung vorzutäuschen und Herzensbildung zu heucheln. KNUD ZIEMER, Bremen
Leistung honorieren
■ betr.: „Alles neu macht der Mai“, taz bremen vom 14. 3. 2013
In der taz konnte ich lesen, dass NRW das Geld habe, „um 70 Prozent der Kosten der Privat-Uni Witten-Herdecke zu übernehmen“. Es mag zwar sein, dass NRW das Geld vielleicht hätte, aber de facto beteiligt sich das Land seit 1996 in unveränderter Höhe mit 4,5 Millionen Euro am Budget der UW/H, was 2013 rund 15 Prozent unseres Etats entspricht. Interessant ist dabei auch, dass 1996 bei uns rund 800 Studierende eingeschrieben waren, davon 450 in den für uns und das Land extrem teuren Studiengängen der Human- und der Zahnmedizin. Von den heute insgesamt rund 1500 Studierenden befinden sich rund 950 in der Fakultät für Gesundheit. Das heißt, die Uni hat bei inflationsbedingt permanent niedriger werdenden Landesmitteln die Anzahl der gut ausgebildeten Ärztinnen und Ärzte nahezu verdoppelt. Hier würden wir uns zwar wünschen, dass auch das Land diese Leistung anerkennt und zukünftig auch entsprechend honoriert, ob es aber die 70 Prozent werden, von denen Sie sprechen, vermag ich nicht zu prognostizieren. ERIC HOFFMANN, Witten