LESERINNENBRIEFE :
Berlin Governing GmbH
■ betr.: „Smells like Rekommunalisierung“, taz vom 11. 6. 13
Die CDU will also das Stromnetz nicht kommunalisieren, damit es nicht in fünf Jahren so aussieht wie derzeit das Straßennetz. Das ist interessant: Im Umkehrschluss ist die CDU also dafür, das Berliner Straßennetz zu privatisieren. (Vermutlich dann mit Münzeinwürfen statt der Druckknöpfe an den Fußgängerampeln.) Und, einmal konsequent weitergedacht: Warum nicht die komplette Regierungstätigkeit einem privaten Träger überlassen, einer „Berlin Governing GmbH“? Dann würde die Stadt endlich einmal effizient und professionell regiert, und die Berliner CDU bekäme ihre uns allen wohltuende Bedeutungslosigkeit zurück. ROB BAUER, Oberkrämer
Flug über Tegeler See
■ betr.: „Route vor Gericht“, taz vom 11. 6. 13
Der Tegeler See und das umliegende Grundwasserschutzgebiet, die Vertikal- und Horizontalbrunnen werden seit Jahrzehnten überflogen. Wie sieht die Qualität des Wassers am Wasserwerk Tegel aus? Hat der Flugbetrieb hier keinen Einfluss auf die Qualität? Wurde darauf schon einmal hinsichtlich der Inbetriebnahme des BER hingewiesen oder darüber nachgedacht?INGRID WOLFF, Berlin
Fahrradstraßen nötig
■ betr.: „Regelverstöße, die Leben retten“, taz vom 31. 5. 13
Sehr richtig! Die Niederländer sind so einsichtig und korrigieren in der Regel solche Gesetze, die nicht eingehalten werden. Ich beobachte auch viele ältere Fahrradfahrer/innen, die sich sicherer auf dem Gehweg als auf der Straße fühlen. Berlin hat so viele Straßen, einige sollte man nur für Fahrradfahrer lassen und damit schnelle, überörtliche Verbindungen schaffen. Auch sollten alle Ufer für Fahrradverkehr zugänglich und bequem erschlossen sein. ANNETTE AHME Berlin-Kreuzberg
300-PS-SUV-Radfahrer
■ betr.: „Regelverstöße, die Leben retten“, taz vom 31. 5. 13
Ich nehme an, dass Sie mit Ihrem Artikel ein bisschen provozieren wollten. Ich kann nicht glauben, dass Sie im Ernst anderen Leuten empfehlen wollen, bewusst gegen die Regeln zu verstoßen, die sie für sinnlos halten. Dann haben wir demnächst Krieg auf der Straße. Den haben wir im Übrigen teilweise schon. Ich fahre täglich in der Innenstadt Fahrrad und könnte dabei laufend Aggressionsstudien betreiben. Ich sehe keinen prinzipiellen Unterschied zwischen rücksichtslosen Auto- und ebensolchen Radfahrern. Die Grundeinstellung ist die Gleiche: Ich bin schneller und stärker, also habe ich Vorrang. Ihre Feststellung, Herr Asmuth, Radfahrer würden sich verhalten wie Fische im Schwarm, ist Wunschdenken. Viele Radfahrer verhalten sich wie verhinderte 300-PS-SUV-Fahrer. Wenn ich älter und ein wenig wackelig bin, werde ich auf ein Dreirad umsteigen und den Verkehr entschleunigen. Dreiräder, Seifenkisten, Rollstühle auf die Straße! Legt die Kampfmaschinen lahm! WALTER WITTIG, Berlin
Trick der Hotellobby
■ betr.: „Ferien hier? Ja. Wohnung? Nein“, taz vom 12. 6. 13
das ganze ist ja eigentlich eine posse. sicherlich ist die betriebliche zweckentfremdung von wohnungen ein problem. aber die statistischen zahlen sind vollkommen überhöht. denn die statistische erfassung ist sehr intransparent, und ich behaupte, dass die hotellobby, die die vergangen 10 jahre wie wahnsinnig gebäude und hochhäuser aus dem boden gestampft hat, ihre finger im spiel habt. das wahre problem des fehlenden sozialen wohnungsbaus wird dadurch nur verdeckt. daniel, taz.de
Was soll besser werden?
■ betr.: „Smells like Rekommunalisierung“, taz vom 11. 6. 13
Was soll eine kommunalisierte Stromversorgung besser machen? Sollen auf Alex und Ku’damm Windmühlen installiert werden und das Tempelhofer Feld wird Solarpark? THOMAS EBERT