LESERINNENBRIEFE :
Klassisches Eigentor
■ betr.: „Ein neues Zuhause“, taz.nord vom 26. 7. 13
Die Strategie des Axel-Springer-Verlages bedeutet ein klassisches Eigentor. Denn erstens spricht sehr wenig dafür, dass man mit klassischem Journalismus im Internet Geld verdienen kann. Da sich die meisten Menschen online mit persönlichen Dingen beschäftigen und man so gut wie nie jemanden in Bus und Bahn ein E-Paper lesen sieht. Und zweitens signalisiert die Veräußerung von Titeln, die vom Firmengründer selbst erfunden wurden, dass es der gegenwärtigen Führung nur noch um monetäre Werte geht. Womit die eigene Marke nicht neu erfunden, sondern eher abgewickelt wird! RASMUS PH. HELT, Hamburg
Blöde Klischees
■ betr.: „Ein neues Zuhause“, taz.nord vom 26. 7. 13
Ums Abendblatt tut es mir nicht besonders leid. Viele in der Redaktion waren sich für nichts zu schade und haben auch noch so blöde Klischees über Migranten, Obdachlose und Randgruppen dieser Gesellschaft bedient. Ende der 1990er Jahre haben sie einen drogensüchtigen Amtsrichter hochgeschrieben, bis er zum Innensenator ernannt wurde. Später haben die Abendblatt-Kommentatoren dann so getan als sei dieser politische Taugenichts zufällig vom Himmel gefallen. Später haben sie dann die ganzen Verfehlungen des CDU-Senats mit einer ganz perfiden Meinungsmache flankiert (Privatisierung der Krankenhäuser, Bau der Elbphilharmonie, geschlossene Unterbringung Feuerbergstraße, Verkauf von öffentlichen Vermögen usw.). Manchmal beklagen sie dann im Lokalteil die hohen Mieten und drei Beilagen weiter werden die hohen Renditen und Luxussanierungen von irgendwelchen Immobilienhaien gefeiert. Wer dieser Postille nachtrauert, hat nicht verstanden, wie in Hamburg Politik gemacht wird. HERGEN HILLEN, taz.de