LESERINNENBRIEFE :
Alles schon da gewesen
■ betr.: „Singen nach dem Gipfel“, taz hamburg vom 2. 11. 2010
Wie soll denn ein Protestpublikum aussehen? Sollen die alle in Schwarz kommen? Mit Skimasken? Hätten Sie die „gediegenen Damen“ – es waren auch gediegene Herren – gefragt, warum sie gekommen sind, hätten sie von vielen folgenden Kommentar gehört: Das Altonaer Museum habe ich schon als Kind häufig besucht, dann meine Kinder und jetzt meine Enkelkinder. Die taz hat auch ältere LeserInnen, sogar einige über 70 Jahre, die nicht schwarz vermummt zu jedem Protest kommen. In Zukunft bitte die Leute ansprechen und Fragen stellen, so kann man Vorurteile abbauen. Übrigens: Bei den Demos in den 70er Jahren wurde heftig und laut gesungen. Fragen sie mal Ihre Eltern. PETER TECKENTRUP
Zeichen der Zeit
■ betr.: „Die Kirche als Paradox“, taz hamburg vom 1. 11. 2010
Vielleicht reicht es, bei der Vielzahl der Kirchen – unterschiedlicher Glaubensrichtungen übrigens – festzustellen, dass sie ein architektonisches Kunstwerk sind, eine kulturelle Ausdrucksform zu erkennen geben und den in einer bestimmten Zeit unter bestimmten Menschen vorherrschenden Glauben widerspiegeln. Da gehören Paradoxien notwendigerweise dazu. Als solche sind sie ein in Stein gehauenes, bauliches Zeichen der Zeit, das man mit „Ah“ und „Oh“ bewundern kann, aber illusionslos bestaunen sollte. IMME KLEE