LESERINNENBRIEFE :
Ein klein wenig Spott
■ betr.: „Rock ’n’ Roll auf der Busspur“, Ingo Arzt zu den Plänen mit der Elektromobilität, taz vom 5. 8. 14
Toller Kommentar, Ingo Arzt! Ein klein wenig Spott ist allerdings ein klein wenig zu wenig!
Sind die Politiker wirklich so dumm oder steckt was anderes dahinter? Ich muss mich beruflich mit dem EnEV, der Energieeinsparverordnung (für Gebäude) befassen. Da geht es um den CO2 Ausstoß! Einen schlechteren Wirkungsgrad als unsere alten Kraftwerke haben Benziner, Diesel-, Erdgas- oder gar Hybridautos nicht! Dazu addieren sich noch Leitungsverlust zwischen Kraftwerk und Steckdose.
Vielleicht kommen von 100 Prozent Energieeinsatz noch 40 Prozent beim Verbraucher an. 60 Prozent heizen über CO2 Emission die Atmosphäre auf! Atomkraftwerke sind da etwas effizienter. Sollen die vielleicht wieder eingeführt werden?
Ein Schelm, wer bei dieser Posse denken könnte, dass die Kraftwerksindustrie dahintersteckt. NORBERT VOSS, Berlin
E-Auto reduziert Lärmbelastung
■ betr.: „Ankündigungen mit vielen Konjunktiven“, taz vom 5. 8. 14
Der Beitrag zeigt auf, dass der ökologische Vorteil der E-Autos nicht existiert. Er ist aber einseitig und damit unfair. Warum? Weil das E-Auto die Lärmbelastung massiv reduziert. Und Lärm ist auch ein großes Thema der Ökologie!
Weiterhin ist eine einseitige Sichtweise auf den E-Speicher Batterie gelegt. Befassen Sie sich mal mit H2 als Speichermedium!
FRANZ STEINER, Beckingen
Kulturteil überarbeiten
■ betr.: „Sie beherrschen alte Sprachen“, Matthias Manthe über das HipHop-Duo Shabazz Palaces, taz vom 5. 8. 14
Geht’s noch? Einem sadistischen Tierquäler, der zwei Schlangen an einer Kette hält, wird mit Hinweis auf den Philosophen Husserl aktive Sinnbildung, die Noesis, das Norma und was immer noch zugeschrieben.
Bitte morgen bitte ein Foto des endlich glücklichen Schreibers Matthias Manthe in Ketten beim Nachdenken über seinen doch noch gefundenen Sinn der Welt. Und dann den Kulturteil gründlich überarbeiten! GERHARD CHMIELEWSKI, Regensburg
Aus der Seele gesprochen
■ betr.: „Nein, Du darfst nicht“, taz vom 31. 7. 14
Lieber Deniz Yücel, Du sprichst mir aus der Seele. Es braucht anscheinend nicht viel, um den deutschen Spießer aus dem taz-Leser hervorzulocken. Manchmal schäme ich mich, als taz-Leser zu dieser Gemeinschaft zu gehören. OLOF BORDEAUX, Frankfurt am Main
Trittbrettfahrer
■ betr.: „Die Gemüse-Yuppies“, taz vom 26. 7. 14
Bedenklich, mit welcher mageren Qualität auch die Autorinnen auf den Zug aufspringen und diesen Trittbrettfahrern eine weitere absatzfördernde Plattform bieten! Das geschieht in den Medien doch schon seit geraumer Zeit allerorten. Warum humpelt die taz denn nun auch noch hinterher?
Wichtig und richtig wäre gewesen, die Wegbereiter des Veganismus samt ihres inhaltlichen Hintergrunds kritisch zu würdigen; nur auf der Basis ihrer langen Vorarbeit und Auseinandersetzungen in und mit der Gesellschaft konnten Hildmann & Co. ihre plumpen Marketingstrategien und kommerziellen Erfolge samt herablassender Arroganz und jovialer Halbherzigkeit in unserer Spaßgesellschaft etablieren.
Gestern Mercedes, heute Veganz, morgen?
REINER LÜBBERS, Nümbrecht
Niveau des Lokalblattes
■ betr.: „Barbie ist doch erfolgreich“, taz vom 4. 8. 14
Musste dieser Verweis auf die Glitzerjeans und Stöckelschuhe von Dorothee Bär am Ende des Interviews sein? Das ist das Niveau des Lokalblattes, das Absätze und Rocklänge von Dorothee Bär beurteilte (4. Interview-Passage). Hört auf damit! EDITH BÖHM, Nürnberg
Einfach zu flach
■ betr.: „Männer, ihr habt voll versagt“, taz vom 29. 7. 14, „Wenn ich das gewusst hätte“, Leserinnenbrief, taz vom 4. 8. 14
Auch ich weigere mich strickt, die unsägliche Kolumne von Frau Jacinda Nandi zu lesen: einfach zu flach. Auch ich habe ihr gelegentlich eine Chance gegeben: vergeblich.
Ich habe jedoch den Eindruck, dass entweder wir zwei die einzigen Leserinnen mit einem gewissen Anspruch, auch an eine Kolumne, sind oder die zuständige/n Redakteure/innen machen sich einen – schlechten – Witz mit uns, oder wir sind einfach nicht „cool“ genug. Aber irgendwann muss das ja aufhören. Wir sollten uns in Geduld und Großmut üben und weiterblättern. Vielleicht wird ja auch die Kolumne „Die gute Ausländerin“ mal wieder neu ausgeschrieben. Der Platz könnte erheblich besser genutzt werden.
SIBYLLA M. NACHBAUER, Erlangen