LESERINNENBRIEFE :
Gleiches Recht für alle
■ betr.: „Sebastian hat keine richtige Schule“, taz.nord vom 1. 12. 14
Das Problem ist doch nicht Inklusion oder Nichtinklusion, sondern wie die Hürden für das Gymnasium beurteilt werden. Dabei geht es um die Frage, ob ein Kind auf das Gymnasium gehen können soll, wenn es für das Kind besser ist – auch wenn die Noten nicht ausreichen? Wer dies für Sebastian fordert, darf dann auch andere Schüler nicht ausschließen, die die Kriterien nicht erfüllen, aber vom Gymnasium profitieren würden. Dabei hat das Gutachten des Kinderarztes schon sicher gestellt, dass Sebastian nicht nur wegen seiner Behinderung schlechte Ausgangsnoten hatte. VELOFISCH, taz.de
Ideologie und Wirklichkeit
■ betr.: „Sebastian hat keine richtige Schule“, taz.nord vom 1. 12. 14
Wie, die Stadtteilschule war zu „chaotisch“ und konnte ihrer Aufgabe (Inklusion) nicht gerecht werden? Dabei hören wir doch tagaus, tagein völlig anderes? Förderschulen sollen doch (irgendwelchen Studien zufolge) schädlich sein für die Kinder. Wie? Seit wann passt die Ideologie nicht mit der Wirklichkeit zusammen? HUNTER, taz.de
Die eigene dunkle Seite
■ betr.: „Wut und Hass mit Todesfolge“, taz.nord vom 26. 11. 14
Wer sein Kind misshandelt – hier sogar tötet –, muss dafür zur Verantwortung gezogen werden. Punkt. Dennoch sollte so ein Fall immer auch Anlass sein, zu hinterfragen, warum eine Mutter nicht in der Lage ist, eine stabile Bindung zu ihrem Kind aufzubauen. Wir sollten uns nicht mit den einfachen Antworten begnügen, die vor allem der Abwehr unserer eigenen dunklen Seite dienen, sondern solche schlimmen Fälle nutzen, um daraus für die Prävention von Gewalt gegen (eigene) Kinder zu lernen. Wir müssen als Gesellschaft den Kindheitsbedingungen aller Kinder mehr Aufmerksamkeit schenken und dafür sorgen, dass jedes Kind in Deutschland unter bestmöglichen Bedingungen aufwachsen kann. LILLY MAIER, taz.de