LESERINNENBRIEFE :
Goldene Kälber
■ betr.: „Bremer CDU ist ironieresistent“, taz nord vom 26. 8. 11
Die Äußerung von Engelmann, sein Blog sei Ironie gewesen, ist ebenso heuchlerisch wie von Böttichers Äußerung, das Verhältnis zu dem weiblichen CDU-Fan sei wahre Liebe gewesen. Das Problem der CDU wird auf engem Raum in Bremen deutlich. Hier kämpfen Gruppen um ihren Einfluss. Die CDU wird an ihrem Anspruch scheitern, eine christliche Volkspartei zu sein. Der Spagat ist nicht zu schaffen in einer Welt, in der Religion ihre soziale Bedeutung verliert. In Bremen ist es eine nahezu unüberbrückbare Spanne von Mitgliedern der Evangelischen Allianz, den sogenannten Evangelikalen, über Engelmann, der sich in seinem Blog als „eher Atheist“ bezeichnet, bis zu Bewohnern nobler Viertel, die um Marmorlöwen herumtänzeln, weil es nicht schicklich ist, ein Goldenes Kalb zu errichten.MANFRED WITTE, Bremen
Keine Millionen-Abfindung
■ betr.: „Profitgier und zu viel Risiko“, taz nord vom 27. 8. 11
Das langjährige Missmanagement in der HSH Nordbank wird nun bis Ende 2014 auf dem Rücken der Mitarbeiter ausgetragen. Etwa 1.200 Mitarbeiter werden in die Arbeitslosigkeit entlassen. Ob für jeden dritten dieser Mitarbeiter in Hamburg und Kiel auch eine 2,1 Millionen-Euro-Abfindung ausgehandelt wird, wie für den umstrittenen Ex-Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher, darf mehr als bezweifelt werden. ALBERT ALTEN, Wernigerode
Bessere Anlaufstelle
■ betr.: „Autoritäre Integration“, taz nord vom 24. 8. 11
Ein Integrationsbeauftragter arbeitet unabhängig vom politischen Tagesgeschehen und stellt damit eine bessere Anlaufstelle für Immigranten dar als ein von der Ministerin selbst angeführter Beirat. Letzterer kann heikle Themen gar nicht offen ansprechen, ohne dabei die Landesregierung zu kritisieren. RASMUS PH. HELT, Hamburg