■ Kurzmelder: Flugzeuge weg
Noch immer rätselhaft sind die Umstände des Verschwindens der beiden Abfangjäger MiG 21 vom Übungsgelände der ehemaligen Nationalen Volksarmee. Wie bereits am Montag im taz-Lokalteil vermeldet, tauchten die beiden schrottreifen Militärflugzeuge vor wenigen Tagen auf dem ehemaligen Niemandsland hinter dem Berliner Reichstag als Kunstinstallation der englischen Künstlergruppe »Mutoid Waste Company« auf. Die Künstler hatten eine MiG 21 so installiert, als sei sie in einen ehemaligen Grenzturm hineingeflogen. Damit will die trash-verarbeitende Gruppe den Schrott eines nie stattgefundenen Krieges darstellen. Nach jüngsten Angaben von Mutoid Waste hatten GUS-Soldaten ihnen die MiGs gegen ein Entgeld von vierhundert Mark gezeigt. Bei diesem Preis nahmen die Künstler selbstverständlich an, die motorlosen Flugzeuge legal erworben zu haben. Da sich die Flugzeuge aber offiziell in Bundeswehrbesitz befinden, war dieser Handel wohl doch eher ungesetzlich. Die Polizei schaltete sich ein und entschied — wider Erwarten — schließlich für die Kunst: Die Flugzeuge dürfen in Berlin bleiben. Mutoid Waste zeigen nun ihre MiGs noch bis Ende des Monats auf dem Gelände hinter dem Reichstag. Mittwochs, samstags und sonntags um 21 Uhr treten sie dort zusätzlich mit einer Performance auf. dpa
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