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Kurzer Atem

■ Letzte Staffel der „Bilder, die Geschichte machten“, 19.25 Uhr, arte

Als im Juli 1991 die ersten „Bilder, die Geschichte machten“ über die Bildschirme zuckten, schrieben die Kritiker in ihre Fernsehtagebücher kleine Lobeshymnen. Auch ZDF-Intendant Dieter Stolte wußte wohl, was er an der ZDF-Reihe hatte. Hier würden Menschen angesprochen, die „sonst keinen Zugang zu Geschichte und Gegenwart fänden“, schrieb er zum Auftakt. Der öffentlich-rechtliche Programmauftrag blitzte auf, und – es sollte noch besser kommen – die Quoten stimmten. Fünf bis sieben Millionen ZuschauerInnen blieben dran, wenn die story behind the story zu den preisgekrönten Bildern erzählt wurde.

Instinktiv prophezeite man der ZDF-Serie eine Lebensdauer von mehreren Jahren. „Ikonen des Jahrhunderts“, so dachten damals viele, gäbe es mehr als genug. Ein Irrtum. Denn wenn die elf neuen Folgen (ab heute, 19.25 Uhr bei arte, Wdh. ab 20. März im ZDF) abgespielt sind, ist nach 32 Bildergeschichten endgültig Schluß. Bemerkenswert (ehrlich) ist die Begründung. „Es gibt nur wenig brisante Fotos, die die Menschen bewegt haben“, erklärt Guido Knopp, Leiter der „Zeitgeschichte“-Redaktion im ZDF.

Für die TV-Historiker waren die „Bilder, die Geschichte machten“ vor allem Motive der Kriegs- und Nachkriegszeit. Was aber ist mit den Weimarer Jahren? Der Challenger-Katastrophe, dem Gladbecker Geiseldrama, der Erschießung der Ceaușescus? Sind das keine Ikonen des Jahrhunderts? Es gibt noch Hunderte von Fotografien, die zu bedeutenden Zeitdokumenten geworden sind. Man hätte dem ZDF einen längeren Atem gewüscht. Thomas Gill

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