■ Kurz und fündig: Mäusezellen im menschlichen Gehirn
New York (dpa) – Mit genetisch manipulierten Zellen von Mäusen versuchen Ärzte in den USA, lebensgefährliche Hirntumoren zu bekämpfen. Mediziner aus Kalifornien haben Anfang des Monats in das Hirn einer 58jährigen Frau Mäusezellen implantiert. Die neue, experimentelle Therapie hat zum Ziel, über die fremden Zellen Retroviren in das Hirn zu schmuggeln. Sie sollen den Krebs durch einen genetischen Trick „entwaffnen“ und ermöglichen, daß ein starkes antivirales Mittel die Tumorzellen anschließend vernichtet. Die Patientin leidet an einem sogenannten wiederkehrenden Glioblastom des Großhirns. Sie wurde von einem Onkologenteam an der Universität von Kalifornien in San Francisco operiert, berichtete ein Sprecher des Krankenhauses. Über eine Öffnung in der Schädeldecke werden ihr in dieser Woche noch mehr Mäusezellen eingepflanzt. Sie sollen sicherstellen, daß das Immunsystem der Frau nicht zu viele Fremdzellen zerstört und die nachfolgende Behandlung mit dem Medikament Ganciclovir blockiert.
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