■ Kurz und fündig: Aggressive Mäuse
Washington (dpa) – Mit genmanipulierten Mäusen wollen Wissenschaftler dem Ursprung der Aggressivität auf die Spur kommen. Bei Laborversuchen hätten sich besonders die kleinen Nager verhaltensgestört gezeigt, denen das sogenannte MAOA- Enzym gefehlt habe. Die Test-Mäuse seien bereits wenige Tage nach der Geburt durch starkes Kopfnicken und Rückwärtslaufen, wenig später auch durch orientierungsloses Herumrennen und Springen aufgefallen. Auch bei extrem aggressiven Menschen sei anzunehmen, daß ihr Verhalten weniger von psychischem oder sozialem Streß als vielmehr durch das Ausfallen des Enzyms bestimmt sei, schreiben die Forscher in der neuesten Ausgabe des Fachjournals Science. Bereits vor zwei Jahren hatten Mediziner der niederländischen Universitätsklinik Nimwegen vermutet, daß Gewalttätigkeit in Einzelfällen angeboren sein könnte. Die Ärzte hatten bei acht angeblich zur Aggressivität neigenden Männern aus derselben Familie einen Gen-Defekt entdeckt.
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