■ Kurz und fündig: Nerven repariert
Washington (dpa) – Eine Querschnittslähmung könnte künftig behandelbar sein. Davon gehen Forscher in Schweden aus, die durchgetrennte Nerven im Rückenmark von Ratten wieder zusammengefügt haben. Die Tiere konnten ihre Hinterläufe nach dem Eingriff wieder bewegen – allerdings nur sehr begrenzt. Henrich Cheng, Yihai Cao und Lars Olson vom Karolinska Institut in Stockholm veröffentlichen das Ergebnis ihrer Studie im US-Fachmagazin Science. Das Experiment könnte den Weg für die Regeneration durchtrennter Nerven bei Querschnittsgelähmten ebnen. Den Autoren kam zugute, daß andere Wissenschaftler bereits einige Hürden in diesem Forschungsbereich überwunden hatten. Den Experten aus Schweden ist es nun gelungen, aus unzähligen feinen Nerven „Brücken“ zwischen bestimmten Nervenzellen im Rückenmark zu bauen. Um den Regenerationsprozeß zu forcieren, setzten sie den Wachstumsfaktor FGF (Fibroblast Growth Factor) als eine Art Klebstoff zwischen den Nervenverbindungen ein. Nur drei Wochen nach dem Eingriff begannen die Ratten, ihre Hinterläufe zu bewegen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen