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Kurswechsel im virtuellen RaumNetzpioniere für Bezahlinhalt

Einst kämpften Pirate-Bay-Betreiber Peter Sunde und US-Autor Jaron Lanier für freien Content im Netz. Jetzt propagieren sie die digitale Vergütung. Die Geschichte einer Desillusionierung.

Einst gingen junge Schweden für Ex-Pirat Peter Sunde auf die Straße - als er wegen Illegalem Filesharing vor Gericht stand. Hat Sunde heute die Seiten gewechselt? Bild: ap

Peter Sunde war Pirat. Ein weltweit bekannter Daten-Freibeuter. Sprecher von Pirate Bay, der berühmten Plattform, dank der Filesharer alles fanden, was sie sich kostenlos aus dem Netz saugen wollten. Unerschrocken bot der heute 31-jährige Schwede der mächtigen Unterhaltungslobby die Stirn und wurde so zum Helden der freien Digitalkultur. Heute hat er ein neues Projekt: statt zum digitalen Datenklau anzuregen, kümmert er sich neuerdings darum, wie Künstler über das Netz Geld verdienen...

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34 Kommentare

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  • B
    blub

    ich finde es OK, Artikel gegen Geld anzubieten. Besser wäre eine freiwillige Bezahlung, NUR: die Realität sähe sicher so aus, dass all die LeserInnen dann ihr Geld lieber doch behielten...

     

    Wissen muss frei sein - aber was nützt das den Autoren, wenn Essen und Unterkunft nicht auch frei sind (was sie sein sollten)?

     

    wäre es nicht praktikabel, unter den frei verfügbaren texten einen auffälligen bewertungs-bereich zu machen wie "zahle freiwillig 10, 50 oder 75 ct für diesen Artikel"

  • N
    NewsJunkie

    Als Newsjunkie habe ich sehr viel Auswahl im Internet.

    Die Qualität der Artikel schwankt erheblich. Sehr oft gibt es keine selbst recherchierten Artikel mehr, sondern da wird einfach z.B. die dpa-Meldung Abgedruckt (rein kopiert).

     

    Müsste ich jeden Artikel (nicht nur bei der TAZ) kaufen, den ich lese, dann bräuchte ich einen Zweitjob. Daher sehe ich in einer Kulturflatrate schon eine Lösung - gerade für die TAZ. Falls das nicht gelingen sollte, wäre auch eine freiwillige Micropayment-Methode auch OK, aber der Betrag pro Artikel sollte aber dann wirklich "Micro" sein.

     

    Quersubventionierung innerhalb einer Redaktion finde ich sogar notwendig, da ansonsten die Vielfalt der Themen stark eingeschränkt würde. Es ist sogar die Pflicht eines Journalisten, auch über nicht so populäre Themen zu berichten.

  • SS
    Susi Sorglos

    »Wir machen uns jetzt mal die Haltung der porträtierten Netzpioniere zu Eigen und bitten Sie freundlich, falls Sie den ganzen Text lesen wollen, am Freitag die taz im Zeitschriftenhandel zu erwerben - für einen Beitrag von 1,30 Euro. So kann auch die Autorin des Artikels halbwegs angemessen entlohnt werden.«

     

    Darauf antwortet nun Prof. Hans-Werner Sinn vom ifo-Institut für Wirtschaftsforschung: »Ohne Niedriglöhne gebe es solche Jobs gar nicht und mehr Menschen wären ohne Arbeit.« [1] »Wir müssen einen Niedriglohnsektor aufbauen, … dann könnten in der Dienstleistungsbranche noch mehr Stellen entstehen. … Bei niedrigeren Lohnansprüchen gibt es mehr Jobs, weil Arbeitgeber sich höhere Gewinne versprechen, wenn sie sie schaffen.« [2] … »Die Kommunen müssen verpflichtet werden, gegen Strafe, wenn sie es nicht tun, für jeden, aber auch jeden arbeitslosen Hartz IV-Empfänger einen Job zur Verfügung zu stellen. Und auf diesen Job wird ein Lohn bezahlt, der heute das Hartz IV-Einkommen ist.« [3] … »Der dümmste Spruch des Jahres: Jeder muß von seiner Hände Arbeit leben können; wer so denkt, der verwechselt Wunsch und Wirklichkeit.« [4]

     

    Im Hans-Werner-Sinn-Sinne muß Eure Autorin dankbar sein, für den Artikel wenigstens €1,30 zu bekommen, immerhin hat sie einen ARBEITSPLATZ! Denn selbst mit sehr viel Phantasie kann wohl niemand behaupten, sie hätte mit ihrem Text die Produktivität der Deutschen Wirtschaft oder auch nur ihres Verlages gesteigert.

     

    Was ich damit sagen will ist: Diese Unternehmerpropaganda, auch in dieser Zeitung, zeigt langsam Wirkung, auch bei mir. Sie hat »Wirtschaft« als ein Feindbild in mir konstituiert. Wenn es egal ist, ob ich von meinem Gehalt leben kann, warum soll ich auch nur einen Gedanken daran verschwenden, ob mein Tun irgendeine Firma schädigt? Wenn eine Firma Geld mit Produkten machen will, die nicht der Masseerhaltung unterliegen, ist das ihr Problem, nicht meines. Solange es irgendwo auf der Welt Lohnsklaverei gibt, empfinden Leute das moralische Recht, die Warenwerdung kopierfähiger Güter zu verhindern, wenn die Möglichkeit dazu besteht. Das schmälert den Gewinn der Aktionäre? Ist irgendwo in China ein Sack Reis umgefallen?

     

    Ich habe nun schon längere Zeit keine TAZ mehr gekauft, weil ich bemerkte, daß oftmals die Leserbriefe interessanter sind als die Artikel. Ich will auch einfach keine Wirtschaftspropaganda von gemieteten »Experten« lesen, sehen oder hören. Ihr bietet mir nicht mehr den Mehrwert, der einen Kauf rechtfertigen würde. Anders als Eure monatliche Beilage, die »Le Monde diplomatique« - aber deren Ursprung liegt ja in Frankreich. Vielleicht kann man von einer deutschen Zeitung Tiefgründigkeit und Inspiration abseits des Mainstreams einfach nicht erwarten.

    Gäbe es die Kommentarstränge nicht, würde ich Euch online wohl auch nur noch höchst selten besuchen.

     

     

    [1] http://www.abendblatt.de/hamburg/article1409265/Verdienst-unterhalb-der-Armutsgrenze-Arm-trotz-Arbeit.html

    [2] http://www.focus.de/karriere/perspektiven/berufsausbildung/reform_aid_52872.html

    [3] http://www.heise.de/tp/r4/artikel/32/32237/1.html

    [4] http://www.wallstreet-online.de/diskussion/1136747-1-10/dass-man-von-seiner-haende-arbeit-leben-koennen-muss-ist-der-duemmste-spruch-des-jahres

  • S
    Saskia

    Ihren Kommentar hier eingeben

    Die Einführung zum Artikel ist spannend und der AHA Effekt trotz Frust befriedigend, treibt mich auch noch schnell zum Kiosk. Alles hat seinen Tauschwert. Jedes Produkt und Werk ist das Resultat nicht nur von Hirnarbeit sondern auch von vielen und z.T. sehr teuren Ressourcen (Ausbildung, Hardware, technischen Geräten etc). Produktion kostet Geld. Wenn sich das nicht zurückzahlt kann die Produktqualität nicht gehalten werden. Nur weil das Produkt "digitale Datei" noch einfacher zu kopieren ist als dreidimensionale Produkte, kann man daraus kein angestammtes Recht des kostenlosen Konsums ableiten.

  • M
    Markus

    Nach der BILD-Werbung in der Print-Taz vor einiger Zeit der nächste Tropfen der irgend wann das Fass zum überlaufen, sprich das Abo zur Kündigung bringt.

     

    Nachdem eure Blogger mit Jack Wolfskin Methoden andere Blogger drangsalieren reichts mir langsam aber sicher wirklich.

     

    Warum ihr kein Bezahlsystem auf freiwilliger Basis unter jedem Artikel habt? Weil dann Leute wie Frau Laaf oder auch Christian Rath gar nix mehr verdienen würden (ganz im Gegensatz zu vielen anderen TAZ Autoren).

  • J
    Joules

    Ich warte verzweifelt auf eine schöne Online-Bibliothek. In den Wissenschaften funktioniert das doch auch super. Die Unibibliotheken bezahlen für die Inhalte und die Wissenschfatler können sich übers Netz alles ansehen. Ich würde gerne Mitgliedschaft bezahlen, wenn solch eine Bibliothek nicht nur Musik oder Filme oder Zeitschriften oder Bücher anbietet. Man könnte ja auch über ein Limit an heruntergeladener Musik o. Ä. nachdenken. Das wäre mein Traum: alles aus einer Hand. Ach ja, ein gutes Gewissen habe ich dann auch.

  • IN
    Ihr Name ist nicht bekannt

    ich finde es einfach nur unverschämt menschen auf diesen artikel zu locken und dann nichts zu bieten. (ungeachtet aller ideellen positionen). ich bin achon etwas entäuscht von der taz...

  • O
    Oliver

    Wenn jemand angefixt wird, sollte ein Dealer eine einfache Regel befolgen: Der Kunde kauft, wenn er Bedarf hat, und die Ware es wert ist. Der Wert setzt sich aber nicht nur aus Qualität und Preis, sondern auch Verfügbarkeit. In euerem Fall steht letzteres in keinem Verhältnis zum voraussichtlichen zeitlichen Aufwand, den der Kunde hat.

     

    Genau daran übrigens kranken aber alle Branchen, die in der digitalen Krise absaufen; Sie sehen immer noch den Konsumenten am Kiosk vor sich. Der sogenannte Poit of Sale ist aber da, wo der User gerade ist. Und da liegt eben Pirate Bay oft näher, als Kino, Kiosk oder Plattenladen.

  • D
    David

    Hmm, ich gehe dann wohl doch mal zum Briefkasten die taz holen...

     

    Bei aller Sympathie für den völlig richtigen Gedanken, dass sich Journalismus nicht aus Luft und Aufmerksamkeit finanzieren lässt - die Alternative Bezahlinhalte vs. Umsonst ist einfach zu kurz gedacht. Die gedruckte Zeitung funktioniert als Bündelprodukt, die Digitalisierung hat das aufgelöst. Mit der Werkkopie verdient man online keinen Blumentopf mehr.

     

    Was mich auch hier dann doch stört, ist die implizite Schuldzuweisung an die vermeintlich zahlungsunwilligen Leser ("Gratismentalität"). Man muss aber das gesamte Geschäftsmodell und die Wertschöpfungskette im Journalismus neu denken.

  • R
    Rod

    Es gab bereits genügend soziale Experimente, bei denen man Nutzer für etwas selbst festlegen ließ ob und wieviel sie für die Nutzung einer Sache zahlen wollen.

     

    Immer wieder kamm man zu dem Ergebnis, dass der Erlös bei den Angeboten mit freiwilliger Zahlung insgesamt höher war, als der Erlös, wenn man von vornherein die Sache nur gegen eine feste Gebühr nutzen konnte.

     

    Ich selber habe z. B. schon mehr Geld an OpenSource-Softwareprojekte und die von mir genutze Linuxdistribution gespendet, als mich der Kauf von Windows gekostet hätte. Aber Linux und freie Software ist mir das Geld wirklich wert. Weiterhin bringe ich mich als versierter Anwender in Foren ein. Jeder sollte wenn er etwas kauft selbst bestimmen können, was ihm die Sache wert ist.

     

    Weiterhin steht unsere Gesellschaft im Umbruch zur Wissensgesellschaft. Alternative Unternehmenskonzepte wie virtuelle Unternehmen, hierarchielose flexible Netzwerke, die sich ständig in Bewegung befinden, sich fallweise für Projekte zusammenschließen werden in der Wissenschaft intensiv diskuttiert.

     

    Diese Virtuellen Unternehmen bringen auch neue Arbeitsformen mit sich. Und ich meine, dass dieser Wandel auch neue Geschäftsmodelle und vielleicht ein neues Wirtschaftssystem mit sich bringt. Gegenstände wie z.B. einen Stuhl oder ein Auto kann ich als Produkt verkaufen. Je knapper solche Produkte sind, desto teurer. Einen Stuhl kann ich nicht "teilen". Wenn ich ihn in zwei Hälften säge ist er kaputt. Ein Stuhl, den ich nicht kaputtmache kann ich in 100 Jahren noch genauso verwenden wie heute.

     

    Medieninhalte und Wissen verhalten sich dagegen völlig anders. Wissen vermehrt seinen Wert erst dann, wenn es geteilt wird. Also ist es völlig falsch Wissen und Medieninhalte künstlich zu verknappen, da sie dann ihren Wert nicht durch Teilen vermehren können. Weiterhin verfällt Wissen dadurch, dass es immer schneller überholt wird. Das Wissen der Menschheit verdoppelt sich alle 5 Jahre, gleichzeitig wird seine Halbwertszeit immer kürzer. Zunehmend wird es wichtig, dass Wissen immer schneller verfügbar sein muss.

     

    Den Wert eines Stuhles kann ich am Material und den Arbeitsstunden bemessen. Das ist ein vergangenheitsorientierter Wert.

     

    Der Wert von Wissen orientiert sich aber an dem Nutzen, den mir dieses Wissen in der Zukunft bringt. Und auch nicht jedes Wissen hat für jeden einen Nutzen. Ein Krankenpfleger wird sich wohl kaum für die neuesten Vertriebstrends im Halbleiterhandel interessieren.

     

    Genausowenig wie das vergangenheitsorientierte traditionelle Rechnungswesen bei der Bewertung von Wissen nützlich ist, genausowenig ist unser althergebrachtes Wirtschaftssystem für eine Wissensgesellschaft geeignet. Hier hat es meiner Meinung nach keinen Sinn, wenn man sich an Überkommenes klammert, sondern man muss offen für Neues und experimentierfreudig sein.

  • D
    dracunculus

    Vielleicht bin ich zu blöde, aber ich vermisse den 1,30 € Button, denn ich würde gerne für den Artikel das Geld bezahlen, was ich sonst für die ganze taz bezahlen müsste. Das hätte viele Vorteile: Ich will genau den Artikel, der ist bestimmt auch 1,30 € wert und der ganze Rest landet nicht im Altpapier.

    Vielleicht hat ja jemand eine Idee wie ich mit ein paar Klicks den volltext des Artikels kaufen kann und meine 1,30 € loswerde.

  • VB
    Victor Becker

    @Klingelhella:

     

    Danke! Der Beitrag hat mir viel Getippe erspart!

    *seinen Namen unter Klingelhellas Beitrag setz*

  • H
    Hans

    Hat da jemand vielleicht bisschen zu viel Gesicht gezeigt in der Redaktion?

  • MN
    Mein Name

    Die Taz gab`s auch mal mehr oder weniger vollständig im Netz. Zwar ohne Bilder, aber das störte nur selten. Brav habe ich für die Nutzung gespendet/gezahlt.

    Jetzt gibt es Online-Artikel, die sich immer mehr von der Print-Version unterscheiden, finanziert durch blinkende Werbung. Es gibt Trends, die braucht die Welt einfach nicht... Ich würde lieber "fair" für meine Nutzung zahlen, von Werbung verschont bleiben und mehr Print im Netz lesen. Gut das es die TAZ auch am Kiosk gibt.

  • J
    Jan

    Pirate Bay? Sind das nicht die Typen, die keine Probleme hatten mit dem schwedischen Nazi Carl Lundström zusammenzuarbeiten?

    Wieso sollte mich die Meinung dieser amoralischen Computerfuzzis interessieren?

  • A
    Albiapfelsaft

    Knall Peng. da raucht der Ofen.

    Na dat war mal n Schuss.

     

    ich zahle für das was gefällt und was ich genossen habe, gerade weil es gefällt und unterstützenswert ist. Was ja im vorn herhein mit nichten erwiesen ist. Und mal wieder zeigt dass auch bei der taz nicht verstanden oder erkannt worden ist dass hartgeld bezahlmethoden im virtuellen raum nicht funktionieren.

    Micropayment wie es die Idee der "Ex-Piraten" ist funktioniert anders als die gelockten Leser um Kiosk zu schicken.

  • HG
    herr guenni

    habt ihr das mit absicht nicht verstanden??? "micropayment" wie das von sunde angedachte http://flattr.com/ oder das bereits funktionierende system von http://www.kachingle.com/ sind eben nicht dazu gedacht den leuten um jeden preis für jeden scheiss geld abzunehmen...für diesen "artikel" der scheinbar nur clicks generieren soll hätte ich mit sicherheit nixnix gezahlt. für andere aber eben schon...aber erst wenn ich sie gelesen und für qualitativ hochwertig befunden habe...genau dann click ich auf den entsprechenden button.

    Wenn ich aber den artikel erst freischalten muss und dann mies recherschierten kram serviert bekomme mach ich das einmal und nie wieder.

  • LH
    Lisa Heidenreich

    Haha, großartige Idee. Gibt es ja nicht oft, dass ein Text, so sehr zum nachdenken anregt - und das obwohl (oder eher gerade weil) er gar nicht zu lesen ist.

  • V
    vic

    @ john connor

    Eben drum gibt´s Zensur. Wegen product-placement wie du es machst.

    Und es nennt sich Moderation, nicht Zensur. Versuch mal in der Süddeutschen zu kommentieren. DAS ist Zensur.

  • N
    nyck

    Ich möchte morgen die taz aber gar nicht kaufen. Ich komme gar nciht am Kiosk vorbei... Kann ich auch warten bis die erschienen ist und den Artikel dann nachträglich for free im Netz lesen? Oder kann ich jetzt die taz von morgen online kaufen und jetzt lesen??? Irgendwie wird das total absurd.

  • FN
    Felix Nagel

    Ihr könnt ja anfangen wie das Hamburger Abendblattt -- mal sehen wie lange ihr das schaffen würdet.

     

    Mal im ernst. Die Leute werden zahlen für Content im internetz. Viele tun es jetzt schon. Aber zu vernünftigen Konditionen. Pro Artikel, unkompliziert und ohne mehr Werbung als Inhalte. Apropos Inhalte: eine 2. Klasse Redaktion fürs web geht gar nicht. Qualität ist Trumpf.

    Auf Feedback oder Fragen nicht antworten geht gar nicht. Ihr müsst euch schon was ändern...

     

    ...Kommunikationsmodelle habt ihr doch sicherlich im Studium gehabt oder? Sowas wie Thun hatte sogar ich im Informatikstudium.

     

    Also hört auf zu jammern, googled nach "micropayment" (ja das gibt es wirklich schon seit Jahren) und geht es an. Alle bisherigen Versuche waren ja eher ein Schritt zurück als nach vorne.

     

    Bis das in die Köpfe der Bosse reingeht erfreue ich mich das ich auf der richtigen Seite stehe: ich verdiene mein Geld als Webentickler :-)

  • N
    Nobody

    Ihr wollt den Artikel am Kiosk verkaufen? Okay, aber könnt ihr auch darauf hinweisen, *bevor* ein zusätzlicher Click generiert wird.

  • K
    Klingelhella

    Der Hinweis fehlt, dass die Piratebay-Jungs sich mit sog. Micropayment-Systemen beschäftigen und, soweit ich weiss, auch gerade eines implementieren.

     

    Micropayment hat aber nichts mit 1,30€ pro taz zu tun: wenn ich in einem solchen System für einen taz-Artikel bezahlen will, müsste ich dabei nicht uninteressante Sportberichte oder Lokalnachrichten aus Buxtehude querfinanzieren.

     

    Deswegen macht sich die taz mit diesem Manöver genau *nicht* die Einstellung von Sunde et al. zu eigen! Auf die weiteren Überlegungen der Autorin zu Sundes Positionen kann ich also an dieser Stelle schon getrost verzichten.

  • P
    Phil

    "Wir machen uns jetzt mal die Haltung der porträtierten Netzpioniere zu Eigen"

     

    Das ist Ihnen nicht so ganz gelungen. Da geht es doch ausdrücklich über das Kaufen und Beziehen von Informationen übers INTERNET.

    Es stößt mir ehrlich gesagt sauer auf, mich an einem so bescheuerten System zu beteiligen, in dem man, um die Nachrichten von einem Tag zu bekommen, einen solchen enormen Aufwand betreibt. Gemeint ist natürlich die immense Papierverschwendung / Energieverschwendung.

     

    Gibts denn da keinen anderen Weg?

     

    Hier muss endlich mal ein Umdenken stattfinden!

  • JC
    john connor

    Wieso ist im deutschen Internet IMMER Zensur im Forum?

    Ich dachte deutschland wäre ein freies Land.

     

    Lieber Zensor bitte lasse meine Nachricht durch eure Zensurbehörde durch.

     

    Meine Nachricht:

     

    Gerne bezahle ich, aber nicht 1,30€ pro Artikel !

    Und auch dann nur wen paysafecard akzeptiert wird oder andere anonyme Bazahlsysteme!

  • J
    Jonas

    @noname:

    Pauschalen sind sozial verwerflich!

    JedeR müsste dann diese Pauschale bezahlen, egal ob er, oder sie überhaupt Dinge herunterlädt und egal in welchem Ausmaß!

    Das ist erstens nicht mehrheitsfähig(siehe GEZ Gebühren) und zweitens unfair. Es bedarf neuer Modelle, Sundae hat da sicherlich einen guten Aspekt angesprochen. JedeR zahlt, was er oder sie eben dafür zahlen möchte. So wird der tatsächliche Marktwert ermittelt. Alles andere ist fiktiv!

  • ST
    Sebastian Thürrschmidt

    Netter Witz. Hier ist meiner: Würde bitte jemand, der die heutige taz gekauft hat, diesen Artikel scannen und bei TPB posten? Wenn sich niemand findet, mach ichs auch gerne selber. Arrrr!

     

    Im übrigen klingt "proträtieren" nach etwas, das katholische Priester mit kleinen Jungs machen. Aber schon klar, ein Korrektorat können sich unsere armen gebeutelten Printmedien in diesen blei(frei)schweren Zeit einfach nicht mehr leisten.

  • W
    Werbefallenopfer

    Durch die Wahrnehmung der im Umfeld dieses als Artikel getarnten Teasers geschalteten Werbung bin ich als Konsument von taz.de bereits in Vorleistung getreten (denn mein Seitenaufruf wird ja den Werbungtreibenden in Rechnung gestellt). Da mir der Content aber vorenthalten wird, ist die einzige Funktion dieses Artikels offensichtlich, Seitenaufrufe zu generieren (und nebenbei das Image der werbenden Unternehmen zu ramponieren). Es sei denn, Frau Laaf gehört zur digitalen Boheme, schreibt hier Online "für Lau" und bekommt ihr Einkommen nur aus der verkauften Print-Auflage.

     

    Und weil das eben nicht so ist, war dieser (versprochene) Inhalt für mich nicht gratis. Es stellt sich im Internet eben meistens nicht die Frage "was kostet es", sondern "wer hat's bezahlt"?

     

    Ich bin bereit, für Content zu zahlen, wenn er einerseits einen wahrgenommen gerechtfertigten Gegenwert hat und sich andererseits klar von Sponsoring/Werbung/PR/Viralem abgrenzt. Gerade darum ist aber eine "Flatrate" der falsche Weg, denn dann wären die sorgfältig und transparent arbeitenden Content-Produzenten die Dummen.

     

    Eine Kulturflatrate ist aus meiner Sicht nichts anderes als die Fortsetzung der GEZ-Abgabe auf PCs: Eine Zwangsabgabe für irgendetwas, das irgendjemand auf irgendeiner Plattform meint, anbieten zu müssen.

  • N
    Nelly

    ja, ich bin prinzipiell bereit, für Content zu bezahlen. Deshalb behalte ich mein Digitaz-Abo, obwohl ich, seit ich den taz-Feed bekomme, kaum noch eine komplette Ausgabe runterlade.

    Am Freitag die Papierausgabe zu kaufen, kommt allerdings nicht in Frage: zuerst müsste ich dafür extra in die Stadt fahren (Zeitaufwand incl Rückfahrt ca 3/4 Stunde, vom unsinnigen Spritverbrauch gar nicht zu reden; Zeitaufwand mit ÖPNV ca. 2 1/2 Stunden - das ist der Preis für's "kinderfreundliche" Landleben). Endlich angekommen, könnte ich einen Stapel bedrucktes Papier kaufen, obwohl ich schon vor dem Kauf weiß, dass ich maximal 1/4 wirklich lesen werde.

    Ein Leserecht für "die Katz im Sack" online zu erwerben, behagt mir allerdings auch nicht sehr - zu oft habe ich schon hinter einer spannenden Überschrift langweilige Artikel gefunden ...

    Kurz: ich bin mir noch nicht klar darüber, wie ein gutes Bezahlmodell für mich aussehen könnte, gerade für Gelegenheitslektüre ...

  • TF
    the fnord

    Human knowledge belongs to the world!

    End of discussion.

  • G
    greatmilenko

    Das hat das Niveau der Welt, die einen Artikel ankündigt und dann auf die Computerbild verweist. Schlecht. Verzichte dankend.

  • O
    Oskar

    Die "Entscheidung des Tages" macht den Eindruck bewusst irreführend zu sein. Es ging Peter Sunde nie darum, dass Künstler kein Geld für ihre Arbeit bekommen sollten -- genau das Gegenteil: Er wollte, dass die Content-Mafia aus Plattenfirmen, Filmstudios, Verlagen etc. nicht mehr 98% des Gewinns einstreicht sondern die Künstler direkt Geld verdienen können ohne diese erzkapitalistischen Mittelsmänner.

     

    Sein neues Projekt ist also nur konsequent -- und, wie kiowas richtig angemerkt hat, basiert es auf Freiwilligkeit. Das heißt die Inhalte sollen weiterhin frei zur Verfügung stehen und wer einen Nutzen aus ihnen gezogen hat kann sich mit einer kleinen Spende erkenntlich zeigen.

  • N
    noname

    Ich sehe ja ein, dass Inhalte bezahlt werden müssen, dass Redakteure, Musiker und auch Schauspieler, Programmierer und so weiter von etwas bezahlt werden müssen. Allerdings verstehe ich nicht, warum ich nicht eine kleine Pauschale mit meinem Internetanschluss entrichten kann, die dann an diese Leute geht. Dafür erhält man dann eben kostenlosen Zugriff auf all diese Dinge.

    Denn ich gebe sowieso nicht mehr als 15 Euro im Monat (wenn überhaupt) für solche Dinge aus, es kostet den Hersteller auch nichts, wenn ich es runterlade. Dann könnte mein Geld an diese Leute verteilt werden, ich hätte Zugriff auf alle Informationen usw. und allen wäre geholfen.

    Kulturpauschale ftw!

  • K
    kiowas

    Von "Kurswechsel" und "Desillusionierung" kann eigentlich nicht die Rede sein. Nach dem Modell von Sunde sollte der Artikel im übrigen für jedermann frei zugänglich sein. Wer mag kann dann spenden.

    Hier wird ein scheinbarer Wiederspruch konstruiert, wo eigentlich keiner ist.

    Ich glaube in diesem Fall verzichte ich auf den Kauf :-)