: Kurilen: Rückgabe dementiert
Moskau (adn) — Moskau hat am Montag bestritten, daß zwei Kurileninseln an Japan zurückgegeben werden sollen. In einer von der amtlichen Nachrichtenagentur 'Tass‘ verbreiteten Erklärung des Moskauer Außenministeriums hieß es, der japanischen Seite seien in jüngster Zeit keinerlei Projekte übergeben worden, schon gar nicht in Zusammenhang mit den zur UdSSR gehörenden Kurileninseln.
Wie die taz gestern berichtete, war am Wochenende aus Kreisen der regierenden Liberal-Demokratischen Partei in Tokio gemeldet worden, daß Moskau die Rückgabe der Insel Shikotan und der Eilandgruppe Habomei in Aussicht gestellt habe. Dies sei Teil des Entwurfes eines Abkommens gewesen, der einer Delegation der japanischen Regierungspartei Ende September in Moskau überreicht worden sei. Alles weitere — auch die Rückgabe der zwei weiteren Inseln — sollte dann in Verhandlungen bis zur Unterzeichnung eines Friedensvertrages in den kommenden drei bis fünf Jahren geregelt werden.
Japan hat sich bisher wegen der Kontroverse um die Inselgruppe geweigert, den über 45 Jahre andauernden Kriegszustand mit der Sowjetunion offiziell durch einen Friedensvertrag zu beenden. Auch das Ersuchen Moskaus um wirtschaftliche und technische Hilfe wies Japan bisher unter Hinweis auf die ungeklärte Kurilenfrage zurück.
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