: Kurden „verschwunden“
■ Amnesty wirft dem Irak schwere Menschenrechtsverletzungen vor
London (ap) - Trotz mehrerer von der irakischen Regierung erlassener Amnestien sind der Menschenrechtsorganisation amnesty international (ai) zufolge Hunderte von kurdischen Flüchtlingen nach ihrer Rückkehr in den Irak verschwunden. Die irakische Regierung wurde in einem am Donnerstag in London veröffentlichten Bericht von ai aufgefordert, Rechenschaft über das Schicksal der Verschwundenen sowie über die Hinrichtung von mindestens sieben Kurden Anfang 1989 zu geben. Amnestien für politische Gegner in Irak garantierten deren Sicherheit nicht, heißt es in dem ai -Bericht. Die Maßnahme werde häufig dazu benutzt, Regimekritiker aus ihrem Versteck zu locken. So seien innerhalb eines Monats 350 nach der September-Amnestie von 1988 in den Irak zurückgekehrte Kurden verschwunden. Sechs Monate später seien sieben kurdische Oppositionelle hingerichtet worden.
In der Türkei halten sich noch mehr als 27.000 kurdische Flüchtlinge auf, schreibt ai weiter. Türkische Behörden versuchen, diese zur Rückkehr in ihre Heimat zu zwingen, indem sie die Wasser- und Lebensmittelversorgung einschränken, Arbeit außerhalb der Lager untersagen und mit Zwangsrückführung drohen.
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