KONZERT : Kunst des Krawalls
Gleich zweimal ist sie auf dem neuen Album „Fire Like This“ zu hören, die „Springtime“, jene experimentelle E-Gitarre, die „Blood Red Shoes“’ Laura-Mary Carter sich vor zwei Jahren vom niederländischen Gitarrenbauer Yuri Landman hat anfertigen lassen. Sieben Saiten hat die, und drei Ausgänge. Damit kann Carter immerhin drei Instrumente gleichzeitig spielen: Bass, Rhythmusgitarre und elektrische Bouzouki etwa. Was verständlicher macht, warum Carter formuliert, das englische Duo mache im Grunde „verkappten Pop“. Im Gegensatz zu seiner unverkappten Variante nämlich drängt dieser stetig aus dem tatsächlich mit allerhand Popappeal versehenen Song hinaus: viel zu wütend, laut, rockig und überbordend. Und lyrisch viel zu schattig und schwer und bei aller fokussierten Dichte irgendwie so merkwürdig leer. Alles in allem also große Krawallkunst. MATT
■ Mo, 22. 3., 20 Uhr, Uebel & Gefährlich, Feldstraße 66