: Kulturerbe-Status absolute Priorität
Betr.: „Man kann nicht beides haben“, taz nord, 28. 1.
Die Pläne für die so genannte Kaisergalerie kursierten in den politischen Gremien als „Verschlusssache“, stellt Autor Benno Schirrmeister im Texteinstieg fest. Vielleicht hätte er das Angebot der städtischen Pressestelle, den Goslarer Oberbürgermeister zum Thema zu befragen, annehmen sollen? Dann wüsste er, dass sich bereits im Oktober 2003 der Bauausschuss der Sache in öffentlicher Sitzung angenommen hat. Dass der Investor im Januar 2004 seine Pläne detailliert in der Lokalzeitung vorgestellt hat. Dass das Vorhaben in einer Einwohnerversammlung im Dezember 2004 der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Und dass, sobald die von der Stadt in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie zum Denkmalschutz vorliegt, eine weitere Einwohnerversammlung stattfinden wird. Keineswegs versucht die Stadt, die Planungen des Investors „durchzusetzen“. Zwar begleitet sie das Vorhaben grundsätzlich positiv, sieht sich aber in gleichem Maße in der Verantwortung, die historische Substanz Goslars zu bewahren. Sie hat daher das Unesco-Welterbezentrum in Paris und andere übergeordnete Stellen über das Bauvorhaben informiert: zum einen, weil das bei Projekten dieser Größenordnung üblich ist, und zum anderen, weil auch bei der Verwaltung der Erhalt der Altstadt und damit des Kulturerbe-Status absolute Priorität hat.
SANDRA RITTERS, Stadt Goslar Presse- und Öffentlichkeitsarbeit