: Kultur gegen den Golfkrieg
■ Aktionstag der Berliner Theater am 13.Februar
Wie bereits gemeldet, veranstalten die Berliner Theater morgen einen Antikriegstag, mit dem sie ein Zeichen gegen das Blutvergießen am Golf setzen wollen. Mittlerweile planen nahezu alle 31 Häuser der Bundeshauptstadt im Anschluß an ihre Vorstellungen Foren, in denen die Künstler gemeinsam mit Schriftstellern, Wissenschaftlern und dem Publikum über die Möglichkeiten einer Beendigung der militärischen Auseinandersetzungen diskutieren.
Vor zwei Wochen hat eine »Initiative Berliner Theater gegen den Krieg« alle städtischen Schauspielhäuser, Musiktheater und Off-Bühnen zu dieser Form des Protestes aufgerufen. Die Resonanz sei sehr groß gewesen, an der Aktion wollen sich unter anderen das Deutsche Theater, das Schiller-Theater, das Berlin Ensemble und die Volksbühne beteiligen. Lediglich die großen Opernhäuser hätten sich mit der Idee bis jetzt etwas »schwer getan«.
Die von einigen Bühnen zunächst geplante Absage aller Vorstellungen am 13. Februar sei nicht verwirklicht worden. Man habe sich für den Gedankenaustausch mit den Zuschauern entschieden. Vor Beginn der Aufführungen wird an den Theatern ein Text von Christoph Hein zum Golfkrieg verlesen. Der 13. Februar ist als Datum für den Antikriegstag gewählt worden, da an diesem Tag vor 46 Jahren Dresden durch Bombenangriffe stark zerstört worden war.
Schon am Nachmittag um 17.30Uhr plant die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz ein öffentliches Forum mit dem Thema »Befriedung durch Krieg — die Politik der 90er Jahre?«. Teilnehmer sind Ulrich Albrecht, Direktor der Berghof-Stiftung für Konfliktforschung, Freie Universität, Ernst Tugendhat, Philosoph, Freie Universität, Brigitte Reich, Pädagogin, Hochschule der Künste, Ulrike Wasmuth, Soziologin, Insitut für Innenpolitk, Freie Universität sowie Jürgen Holzinger, Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges.
Das Kabarett Die Distel steht nach der Vorstellung Überlebenszeit (ca. 21.45 Uhr) für alle offen, die gegen den Krieg sind und die dies gemeinsam mit dem Ensemble öffentlich zum Ausdruck bringen wollen. Gesprächspartner sind hier Landesbischof Gottfried Forck, der Arzt Moritz Mebel, der stellvertretende PDS-Vorsitzende und Philosoph Andre Brie, die beiden Friedensforscher Bujewski-Crawford und Loch sowie der Nahost- Experte Claus Timm. taz/adn
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