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Künstlerhaus BethanienDie Unschuld in Zeiten von Faschismus und Moderne

Es sind große Eingriffe in gro­ße Landschaften, denen die norwegische Filmemacherin Bodil Furu nachgeht. Und ob es um den Kupferbergbau im Kongo geht oder um Landschaftsplanungen im ländlichen Norwegen, immer gibt Furu auch den Menschen viel Raum. Angesichts der angedeuteten sozialen und politischen Umwälzungen scheint das nur fair. Ihre atmosphärischen Filme kann man in der Stipendiatenausstellung im Künstlerhaus Bethanien anschauen – neben Arbeiten von u. a. Patrick Elgström, der seine brüllend stillen, menschenleeren Fotos analog schießt und selbst abzieht. Elgström zeigt Detailansichten von Berliner Nazibauten mit Einschusslöchern – ja, kennt man. Ramiro Guerreiro dagegen beschäftigt sich in seiner Miniwerkschau mit übercoolen Themen: der architektonischen Moderne des Hansaviertels oder Pasolinis kontroversem, letztem Film „Salò“, dessen an Bauhaus-Webarbeiten erinnernden Emp­fangsraumteppich der Por­tugiese nachfabriziert hat. Keineswegs perfekt, aber sicher das denkwürdigste Exponat der Ausstellung.

Bis 20. 9., Di.–So. 14–9 Uhr, Kottbusser Str. 10

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