Künstler färben Sowjet-Denkmal rosa: Entschuldigung für Invasion
Aus Protest gegen den Einmarsch der Armee in die Tschechoslowakei vor 45 Jahren bemalten Unbekannte das Denkmal für die Rote Armee in Sofia.
SOFIA dpa | Unbekannte Künstler in Bulgarien haben sich mit einer Pop-Art-Aktion für den Einmarsch des kommunistischen Warschauer Paktes in die damalige Tschechoslowakei entschuldigt. An den Ereignissen vor 45 Jahren war auch das frühere Ostblockland Bulgarien beteiligt.
Die Künstler färbten das umstrittene Denkmal für die sowjetische Rote Armee im Zentrum von Sofia in der Nacht zum Mittwoch in Rosa. Auf dem Monument schrieben sie außerdem auf Tschechisch und Bulgarisch: „Bulgarien entschuldigt sich.“
Damit erinnerten die Pop-Künstler an den Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen in die Tschechoslowakei am 21. August 1968. Für seine Beteiligung hatte sich Sofia bereits im Jahr 1990 entschuldigt.
Die Aktion am kontroversen Denkmal zu Ehren der früheren Sowjetarmee erinnerte auch daran, dass bulgarische Antikommunisten seit Jahren dessen Abriss fordern.
Das Monument war bereits vor gut zwei Jahren Schauplatz einer ersten Pop-Art-Aktion geworden – die sowjetischen Soldaten wurden vorübergehend mit bunten Farben zu populären Helden aus US-Comics verwandelt.
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Alleingang des Finanzministers
Lindner will Bürgergeld kürzen
Putins Brics-Gipfel in Kasan
Club der falschen Freunde
Deutsche Asylpolitik
Die Hölle der anderen
Kritik an Initiative Finanzielle Bildung
Ministeriumsattacke auf Attac
Linke in Berlin
Parteiaustritte nach Antisemitismus-Streit
Investitionsbonus für Unternehmen
Das habecksche Gießkannenprinzip