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Künftig anonym bewerbenHerr Öztürk wird zu Mister X

Migranten sollen es in einem Pilotprojekt bei der Jobsuche einfacher haben – und nicht mehr diskriminiert werden.

Lebensläufe mit Passfoto sind beim Modellprojekt zu anonymisierten Bewerbungen erst mal tabu. Bild: photocase

BERLIN taz | Lächeln oder nicht? Hosenanzug oder nicht? Wer sich künftig beim Berliner Werk des US-amerikanischen Konsumgüterkonzerns Procter & Gamble bewerben will, kann sich den Stress mit dem richtigen Foto sparen. Denn das Werk im Bezirk Tempelhof, in dem rund 1.200 MitarbeiterInnen vor allem Rasierklingen herstellen, wird an einem Modellprojekt der Antidiskriminierungsstelle des Bundes zu anonymisierten Bewerbungen teilnehmen.

Dabei soll der Personalchef in Bewerbungsschreiben auf Angaben zu Alter, Herkunft und Geschlecht der Jobanwärter verzichten. "Ich möchte Lebensläufe, auf denen weder ein Foto zu sehen ist, noch Name, Adresse, Geburtsdatum oder Familienstand erkennbar sind", sagte die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle, Christine Lüders. Wie sich das praktisch umsetzten lässt, darüber wollen alle Beteiligten im August diskutieren. "So erreichen wir auf jeden Fall mehr Chancengleichheit", sagt Lüders.

Sie verweist auf Untersuchungen, die zeigen, dass etwa türkischstämmige BewerberInnen massiv benachteiligt werden. Eine Studie der Universität Konstanz hat nachgewiesen, dass allein ein türkischer Name die Chance, zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen zu werden, um 14 Prozent sinken lässt. Bei kleineren Unternehmen waren es sogar 24 Prozent. "Der Name Ali reicht oft schon aus, um aussortiert zu werden", sagt Lüders. Wenn diese Vorurteile in der ersten Bewerbungsphase ausgeschaltet würden, sei schon viel gewonnen. Im persönlichen Gespräch könnten qualifizierte BewerberInnen dann von sich überzeugen. Von anonymisierten Bewerbungen könnten auch Frauen mit zwei Kindern oder ältere Arbeitssuchende profitieren.

An dem Projekt, das Ende des Jahres starten soll, wollen sich bislang fünf Unternehmen beteiligen, darunter der Kosmetikkonzern L'Oreal. "Wir haben die Erfahrung gemacht, dass gemischte Teams am kreativsten sind", sagt Personaldirektor Oliver Sonntag. "Unser Ziel ist, mögliche unbewusste Entscheidungen der Personaler bei der Vorauswahl zu vermeiden."

In den USA sind anonymisierte Bewerbungen in vielen Unternehmen längst üblich, in Frankreich wird das Verfahren derzeit erprobt. Dort beteiligen sich rund 100 Unternehmen an dem Modellversuch, bei dem zwischen Bewerber und Arbeitgeber eine neutrale Stelle geschaltet wird. Vor allem von diesem Versuch will Lüders profitieren. "Leider ist der Evalusierungsprozess derzeit aber noch nicht ganz abgeschlossen", sagt er.

Einen neuen Unterstützer könnte Lüders in Nordrhein-Westfalen finden. Dort hat der neue Integrationsminister Guntram Schneider (SPD) Gefallen an der Idee gefunden. "Wir werden in der öffentlichen Verwaltung das Prinzip der anonymen Bewerbung durchsetzen und gucken, was passiert, wenn ein Migrationshintergrund unkenntlich gemacht wird und allein Bildung und berufliche Erfahrung zählen", sagte Schneider der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Er gehe fest davon aus, auf diese Weise die Zahl der Beschäftigten mit Migrationshintergrund im Staatsdienst zu erhöhen.

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27 Kommentare

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  • HK
    Howard Kruger

    Ich sehe das auch so, das die Anonymität spätestens beim Vorstellungsgespräch aufgehoben ist. Bedeutet für eine Mutter mit 2 Kindern: Zu hohes Ausfallrisiko.

     

    Die ganze Debatte halte ich sowieso für unnötig, weil sich dadurch nichts ändern wird. Aber alles was von der Tagespolitik? ablenkt ist natürlich "Herzlich Willkommen".

     

    Schade das die öffentlichen Medien, solche von den Politikern hochstilisierten und der Presse vor die Füsse geworfene Themen, immer gleich alles aufgreifen und einen riesen Tamtam darum machen.

     

    Es wird Zeit das die Medien und das Volk der jetzigen Regierung mal den Weg weist.

  • A
    Andi

    Eine Kritik an der anonymen Bewerbung habe ich in einem Artikel eines anderen Magazins gelesen. Nämlich daß dann im Vorstellungsgespräch die Anonymität aufgehoben ist und die Diskriminierung womöglich nur dahin verlagert wird.

     

    Aber braucht man eigentlich wirklich ein Vorstellungsgespräch?

    In der Regel führt das Vorstellungsgespräch dazu, daß derjenige der die besten rhetorischen Fähigkeiten besitzt und sich zudem in einem guten Licht darstellen kann den Job bekommt. Ob dieser dann aber die Arbeit am besten verrichtet steht auf einem anderen Blatt. Auf der Strecke bleiben Menschen die eher ruhiger, zurückhaltend sind. Diese können trotzdem sehr fleissig, gewissenhaft und zuverlässig sein.

     

    Spart man sich das Vorstellungsgespräch, wird bei anonymer Bewerbung nicht diskriminiert. Einfach dann denjenigen zuerst zum Probearbeiten einladen, dessen Bewerbung zuerst einging. Ob er die Arbeit gut verrichtet sieht man dann und wenn das nicht der Fall ist, läßt man einfach den nächsten Probearbeiten...

  • M
    Moritz

    Gute Idee, um die "unbewussten" Aussortierungen der Personalabteilung zu unterbinden.

  • F
    franziska.qu

    Hm, taz, wieso wurde folgendes von ihnen zensiert:

     

    Entschuldigung, aber wenn ich als verantwortliche Leitung 'solche' Bewerbungen bekomme, nehme ich sie nicht an.

    Wer sich zeigen kann, kann auch eine Bewerbung persönlich bei uns abgeben. Und hat Chancen, genommen zu werden. Ob Migrant oder nicht. Ordentliche Kleidung,'normales', berufsspezifisches Verhalten, Deutsch, berufliche Qualifikation.

    Und ich bin absolut dagegen, dass das bestehende Rechtssystem, hier Arbeitsrecht, auf das Niveau von einigen wenigen Migranten (es sind ja nicht alle !, nur eine wenige, diese aber aus der bestimmten Gruppe, deren Nennung als Rassismus zensiert wird) abgesenkt wird, die sich oftmals aus Desinteresse (!!!, ja, ob sie's glauben oder nicht) um eine berufliche Qualifikation und ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache weder für sich noch ihre Kinder bemüht.

     

    Erfolgte die Zensur wegen dem:

    Ordentliche Kleidung,'normales', berufsspezifisches Verhalten, Deutsch, berufliche Qualifikation.

     

    Wegen dem:

    ...

    nur eine wenige, diese aber aus der bestimmten Gruppe, deren Nennung als Rassismus zensiert wird

     

    Oder wegen dem:

    Ansonsten geht mir diese völlig unreflektierte Migrantenromantik, welche die taz in ihrem Mikrokosmos Redaktionsstube offenbar pflegt, aufn Wecka. Realität ist anders.

  • KB
    karin bryant

    ist doch lachhaft.Ich kenne niemanden der anonyme Interviews durchfuehrt.

    In USA kann mit der SSN (social security number) jeder indentifizier werden ,dann noch die Postleitzahl und der Arbeitgeber in spe weiss wer der Bewerber ist.

  • H
    hatem

    Mein jüngster Bruder, Araber wie ich, ist Abteilungsleiter in einer Firma mit vielen Kontakten in den Nahen Osten. Daher sind bei den Mitarbeitern arabische Sprachkenntnisse ausdrücklich erwünscht.

     

    Aber die meisten Probleme gibt es mit Arabern: Unpünktlichkeit, Probleme mit Hierarchien ("Ich lasse mir nicht alles vorschreiben") und vor allem mit Frauen ("Ich lasse mich nicht von einer Frau kritisieren").

     

    Tja.

     

    Also stellt er am liebsten arabischsprechende Frauen ein. (Auch, wenn die Akzeptanz-Probleme bei den arabischen Kunden haben.) Oder Deutsche, die Arabisch können (gibt es nur wenige).

     

    Ein böser Diskriminierer, mein Bruder!

  • P
    Pfui

    Die Kommentare hier wieder, von total schlauen Menschen:

    Die denken doch es sind keine normalen Bewerber. Nein die kommen direkt aus dem Terrorcamp.

    Schauen sich dämlich Dokus auf ARD an und meinen ausländische Schüler sind das Übel schlichthin.

    Ich könnt mich einerseits schrott lachen, anderereseits an den Kopf packen.

  • R
    Rudi

    Finde ich eine gute Idee.

  • S
    Shirwan

    @von BerndSchaust: Ich habe doch in meinem Kommentar erwähnt gehabt , daß ich Festfreier Mitarbeiter war.

    Ich habe deshalb auch den Kommentar geschrieben, um zu zeigen, daß Diskriminierungen nicht nur latent sondern ganz offen sogar bei öffentlich-rechtlichen Institutionen (wie BR) gibt, die (angeblich) Bildungsauftrag haben. Ich kann jeder Zeit die Geschichte beweisen. Ich habe immer noch meine 6 monatig gültige BR Ausweise. Ich kenne immernoch die Namen der Vorgesetzten. Außerdem war so eine Reaktion für sie damals ganz normal. ganz offen face zu face :" Du bist Sicherheitsrisiko in unsern Studios, wenn Afghnaistan Krieg beendet ist und die Lage sich beruht hat, melde dich nochmal" Die Geschichte hat mehrere Monate hinundher gedauert bei mehreren Instanzen auch Betreibsrat, bis ich endlich verstand, daß es nicht mehr nützt weiter zu versuchen. Ich denke solche romantisch-akademische Diskussionen über anonyme Bewerbungen wird im realen Leben keinen Erfolg haben.

  • U
    Unternehmer

    Niemand anderes als ich, der "Unternehmer" entscheidet ob ich jemanden einstelle, wen ich einstelle und ob die Firma weiter in diesem Lande existiert.

    Wer das volle Risiko eines Unternehmens trägt, entscheidet alles (können auch Gruppen sein).

    (hier soll nicht die Rede von parasitären Managern in grossen Konzernen sein, sondern von richtigen Unternehmern)

  • M
    mamamiracoli

    zwei sachen sind echt witzig.

    erstens, das l oreal diese kampagne ganz ernsthaft unterstützt und sich noch nicht mal mehr wirklich und öffentlich mit der vergangenheit des konzerns auseinandersetzt

    und zweitens dass hier ohne mit der wimper zu zucken die undifferenzierte "Kampf Klassenzimmer" doku, als eine kritische Sendung über "Migrationsrealität" empfohlen wird.

    der rest ist schweigen.

  • T
    Toby

    Negative Attributionen (Vorurteile) sind menschlich und lassen sich nicht vermeiden. Jedes Hilfsmittel aber, das es mir erlaubt, meine Vorurteile zu hinterfragen und mich selbst auszutricksen und zu einem neuen Blick zu nötigen, dient nicht nur dem gesellschaftlichen Frieden, sondern auch meiner persönlichen Entwicklung.

    Mithin: ich wünsche allen Teilnehmern an diesem Experiment möglichst viele überraschende Begegnungen!

     

     

    @Lach Haft:

    Mir hätte kein besserer Nickname für Sie einfallen können.

  • B
    BerndSchaust

    @Shirwan: Irrationiale Kündigungen wird es immer wieder geben. Ob das in Deinem Fall wirklich so war, kann man natürlich nicht nachvollziehen. Letztlich schützt vor so etwas auch keine anonyme Bewerbung.

     

    Hier hilft nur, woanders bewerben oder "echt" selbständig werden, und es denen zeigen.

     

    Würde sich ein ganzes Land so irrational verhalten, würde ich mir wiederum überlegen, auszuwandern. Das meine ich ernst. Beispiel: Sollten in der Schweiz auf einmal fast alle etwas gegen die Deutschen haben oder sie als Terrorgefahr sehen, würde ich aus dem Land verschwinden.

     

    In Deutschland ist es natürlich nicht so. Zwar gibt es Vorbehalte, aber die große Mehrheit hat nichts gegen gut integrierte Migranten - im Gegenteil.

  • B
    BerlinMarcus

    Éigentlich peinlich und ich dachte das man solchen Blödsinn nicht mehr nötig hat... nun heißt es Unterlagen genau lesen (kurze Info...Ältere haben dann über 30 Jahre Berufserfahrung, was auch ein Altersindiz ist oder sollen nur die letzten 2 Jahre aufgezählr werden, wo dann der Anfänger diskriminiert wird) und dann ALLE einladen.....!!! Denke werden sehr viele Gespräche nur sehr kurz sein! Ein gut ausgebildeter Ausländer mit soliden Zeugnissen wird nicht diskrimieniert... und wenn "gemischte" Gruppen gewünscht werden, kann man sie gezielt aussuchen!

  • S
    step_forward

    na endlich, wurde ja mal zeit. hoffentlich wird aus dem pilotprojekt schnell alltagspraxis.

     

    @lach haft

    text nicht verstanden oder hast du hier jetzt gerade verkrachte "imagearbeit" geleistet? peinlich! bitte nochmal lesen:

     

    "Im persönlichen Gespräch könnten qualifizierte BewerberInnen dann von sich überzeugen."

     

    "In den USA sind anonymisierte Bewerbungen in vielen Unternehmen längst üblich, in Frankreich wird das Verfahren derzeit erprobt. Dort beteiligen sich rund 100 Unternehmen an dem Modellversuch, bei dem zwischen Bewerber und Arbeitgeber eine neutrale Stelle geschaltet wird."

     

    hast wohl angst vor der konkurrenz ...

  • LH
    Lach Haft

    Wird das Vorstellungsgespräch auch anonym? Die Probezeit ebenso?

    Einfach lächerlich, diese Maßnahme.

     

    Die vermeintlich aussortierten sollten lieber an ihrem Image arbeiten und darüber nachdenken warum sie der Gesellschaft unliebsam sind.

  • K
    Kai

    Viel Spaß wenn man sich in nem türkischen Laden bewirbt und dann diskriminiert wird weil man in Deutschland kein türkisch spricht.

  • H
    Hakan

    Na wurde auch langsam zeit!

    Ich kenne ne menge hochqualifizierter mädchen und jungs arabischer und türkischer herkunft die ungefähr zur selben zeit mit mir abitur bzw. Realschulabschluss gemacht haben und es trotzdem schwerer haben einen job oder ausbildung zu finden!

    Selbst diejenigen mit einser oder zweier durschnitt, verschiedener qualifikationen und fremdsprachen kenntnisse!

  • KD
    Karl der Kritiker

    Was soll das bringen? Bewerber, die aus orientalischen Ländern stammen, werden von den Arbeitgebern ja nicht einfach nur wegen irgendwelchen irrationalen "Vorurteilen" abgelehnt.

     

    Der Arbeitgeber muß daran denken, welche Auswirkungen die Einstellung eines Bewerbers insbesondere auf das Betriebsklima haben wird.

     

    Bitte schön, wie stellen Sie sich das eigentlich vor?

     

    Da bewirbt sich ein streng religiöser Moslem in einer Firma, in der viele Frauen arbeiten, auch als Führungskräfte, und der neue Mitarbeiter weigert sich, die Anweisungen seiner weiblichen Vorgesetzen zu befolgen, ja er weigert sich sogar, Frauen die Hand zu geben. Und das ist noch lange nicht alles, was am Verhalten dieser Leute zu unerträglichen Störungen im Betriebsablauf führt.

     

    Die Arbeitgeber zu zwingen, solche Leute einzustellen, würde den Betriebsfrieden massiv gefährden und hätte enorme wirtschaftliche Schäden zur Folge.

     

    Ich erwarte, daß die meisten Unternehmen die Anonymisierung von Bewerbungen daher strikt ablehnen werden.

  • K3
    Katar 38

    Es ist leider in vielen Brennpunkten der Städte üblich, das türkische Migranten, der 1. Generation und der 2. Generation, noch unter den Vorurteilen der Regierung und der Industrie leiden und auch einige der Bevöllkerung,zumindest ist es in einigen Städten sehr präsens(z.B. Stuttgart, Reutlingen, Tübingen sowie die umliegenden Städte und Aalen) sehr stark benachteiligt werden. Vieleicht bringt es ja was, hoffe ich zumindest. Oft werden die Stellen durch Osteuropär ersetzt, bevor bewerber mit türkischem Migrationshintergrund in betracht gezogen werden. Viele weibliche Migranten werden gemobbt von Kollegen , sei Akademiker, Geschäftsführer und Angestellten, von denen doch ein bischen mehr Inteligenz erwartet wird, dabei versuchen sie wie jeder andere ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Es ist einfach nur TRAURIG. Ich kann nur hoffen, das die 3. Generation von solchen vorurteilen frei ist.

  • H
    HamburgerX

    Was für ein kompletter Irrsinn. Alleine auf die Idee zu kommen, zeugt von einer völlig wirklichkeitsfernen und ideologischen Geisteshaltung.

  • F
    Ferenz

    Komisch, dass Finnen nicht diskriminiert werden? Ich kenne mehrere Ausbilder, die auf Grund schlechter Erfahrungen vorsichtig sind.

  • M
    Marti

    Für jeden, der sich mal mit der Wirklichkeit von Migration in Deutschland auseinandersetzen will: einfach den ARD-Film "Kampf im Klassenzimmer " von Güner Balci und Nicola Graef ansehen. Gibts mehrfach auf Youtube und in der ARD-Mediathek.

     

    Achtung: Es kann ein Realitätsschock eintreten!

  • S
    Shirwan

    Das ist doch nichts neues, dass es eine systematiche diskriminierung gibt- auch bei Arbeit. Ich war Kameramann beim Bayerischen Rundfunk. Nach dem 11. September.2001 haben Sie mir direkt ins Gesicht gesicht: " Du bist Sicherheitsrisiko, wenn etwas in den Studios passiert wirst Du zu erst verdächtigt. Wenn Taliban besiegt ist, kann sich die Lage beruhigen, dann kannst du dich wieder melden. Ich war festfreier Kameramann. Ich wurde ausgegerenzt und bekam keine Einsätze mehr. Ich habe mit Betriebsrat gesprochen. Sie haben gesagt, du bist freier Mitarbeiter, können wir dich nicht verteidigen. Ich stamme aus dem Irakischen kurdistan, und besitze seit dem 1993 die deutsche staatsbürgerschaft. Außerdem bin ich Atheist und die Religion hat in meinem Leben weder zu hause noch hier keine Rolle gespielt hat. Zur Information, BR hat als Öffentlich rechtlich Bildungsauftrag. Da arbeiten viele andere Kameramänner und Techniker aus osteuropeischen Ländern, keiner war Sicherheitsrisiko außer mir.

    Die geschichte ist lang aber soviel reicht es.

  • OA
    Olli am Horte

    "und nicht mehr diskriminiert werden."

     

    Hahah ha ha.. nee eigentlich wenig lustig.

     

    Wers gestern in der ARD verpasst hat (wegen diskrimierender Sendezeit (0:15))

     

    http://www.youtube.com/watch?v=YE5Xt7FSbp8

  • O
    otto

    Klingt irgendwie diskriminierend...

  • NF
    ned flanders

    Darf ich auch einen anonymen Stellvertreter zum Vorstellungsgespräch schicken? Der Personalleiter würde ja sonst schnell merken, ob ich männlich/weiblich/sehr alt/zu jung/gelb/braun/schwarz/rot/groß/klein/schlau/dumm/ oder sonstwie bin. Er soll mich ja nicht aufgrund meiner Eigenschaften einstellen.