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Archiv-Artikel

Kuba mit Ballermann verwechselt?

betr.: „Die glücklichen Kinder der Revolution“

Der Reisebericht über die „Urlaubsidylle“ Kuba (Sonne, Saufen, Ficken, Freundlichkeit) lässt den Leser glauben, der Autor hätte sich in der Insel geirrt. Befindet er sich nicht vielleicht auf dem Ballermann und hat den einen oder anderen „Cuba Libre“ zu viel konsumiert?

Mich tröstet nur: Zumindest dem politisch interessierten Leser sind die Menschenrechtsverletzungen Kubas seit langem bekannt (die anderen schwelgen in heißen Ferienträumen und haben bereits ihren Flug nach Havanna gebucht). Bei aller Sympathie mit dem System kann man diese nicht totschweigen oder durch einen belanglosen Artikel gar ausradieren. Allein mir sind zwei junge Kubaner bekannt, die in den letzten Monaten spurlos in ihrem Heimatland verschwunden sind – und das nur, weil sie angebautes Obst „illegal“ an ihre Nachbarn verkauft haben.

Der Bericht verhöhnt alle Opfer dieser Diktatur – das Lottmann’-sche „Zu-Tode-Loben“ Kubas sollte klar als Glosse gekennzeichnet werden. Andernfalls wäre schnellstens eine Gegendarstellung mit realen Fakten und Tatsachen angebracht! PETRIA SALEH, Berlin

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