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Kuba-Bloggerin Sánchez über Staatschefs"Erinnerung an Warschauer Pakt"

Putsch in Honduras? Die kubanische Bloggerin Yoani Sánchez lästert darüber wie Lateinamerikas Staatschefs das Ereignis nutzen, um von Problemen in ihren Ländern abzulenken.

Der Honduras-Konflikt kommt vielen lateinamerikanischen Staatschefs ganz gelegen, meint Sánchez. Bild: ap

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9 Kommentare

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  • MK
    Marcel Kunzmann

    Es ist wirklich traurig, wie tief man sinken kann.

    Die taz hat bewiesen, dass, wenn man glaubt es ginge nicht mehr schlimmer, sie dennoch fähig ist, einen drauf zu legen.

     

    Eine cubanische "oppositionelle", die sich in heldenhafter Manier gegen das ach so böse "Regime" stellt - ganz toll. Statt wirklicher Kritik höre ich von dieser Frau nur flache Polemik, dramatisierende, emotionalisierende Darstellung ihres Alltags.

    Vielleicht möge sich Frau Yoani Sánchez doch einmal nach Haiti bewegen, um sich das Land dort zu besehen, wie es den Menschen geht. Wie sie von ihren Grundrechten Gebrauch machen können.

     

    Aber was rede ich. Wo kein Klassenstandpunkt da zu sein scheint, ist der falsche vorhanden.

     

     

    Marcel

  • C
    chris

    In ihrem eigenen Blog ist sie dann auch nicht so direkt (also in der Taz Kolumne darf sie dann)

     

    "Tampoco se extinguió el otro peligro: el militar que se toma la justicia por su mano; el uniformado que imponen su voluntad por las armas. A los brazos de unos y de otros nos seguimos lanzando, porque una tradición de personalismos y demagogos no se erradica tan fácilmente. En Honduras, ahora mismo, toda una nación puede arrojarse al espinoso abrigo de los soldados o hipnotizarse ante el regreso “triunfal” –al estilo de Chávez- de quien ha sido depuesto por la fuerza. De ese dilema, pocas veces salimos bien parados los ciudadanos.

     

    Sie beschreibt das ganze eher als Dilemma zwischen dem Militaerputsch un dem militaerischem Auftreten der Retter.

     

    Ansonsten alles Humbug, insbesondere der begleitende Artikel. Das die Angst vor Chavez auch in Taz angekommen ist, ist leider nichts neues. Aber das er mit einer durch einen Putsch an die Macht gekommen Militaerregierung verglichen wird, schon.

     

    Liebe Taz. Eure lateinamerika Berichterstattung ist schon seit jahren etwas aus den Fugen geraten. Aber aus Unkenntnis sollte man einfach etwas vorsichtiger agieren. Zumindest wenn man Geschichtskenntnisse besitzt.

     

    Hier in lateinamerika hat es den letzten 100 Jahren kaum linke Diktaturen gegeben, (lassen die Kuba diskussion mal aussen vor, die man die eh nur verstehen kann, wenn man Kuba geschichtlich mit anderen mittelamerikanischen Staaten vergleicht und nicht mit Schweden...)

    sondern nur rechte Staatsstreiche und neoliberale Regierungen die ausser den Menschenrechtsverletzungen und Buergerkriegen systemtisch so ziemlich alle Laender immer weiter in die Armut getrieben und ganze Mittelschichten ausgeloescht haben.

     

    Wenn die Medienmacht einiger wenigen angegriffen wird, man kann sie wirklich an einer Hand abzaehlen, dann ist das erstmal gutzuheissen und nicht als Zwangsverstaatlichung anzusehen, insbeonders da einfach nur Lizensen nicht verlaengert wurden.

     

    In Argentinien wird Christina es wohl nicht mehr schaffen ihre Medienreform durchzusetzen, und das Land wird weiter mit einer Regulierung, die unter Militaers beschlossen wurde, medienwirksam despolitisiert und den Rechtspopulisten (Macri, De Narvaez) in die Arme getrieben.

     

    Zurueck zum Artikel. Ja, wo ist dann die Ueberraschung. Das Politiker sich aussenpolitisch profilieren wollen, um von eigenen Problemen abzulenken, ist ja nun wirklich nichts neues, und ein Artikel waere es wert wenn ein Politiker dies nicht tut. Realschulniveau was die gute Frau da von sich laesst. Aber sie kommt ja aus Cuba, dann darf sie das. Hat was exotisches...

     

    Nach fast 20 Jahren in denen sich viele junge Demokratien in Lateinamerika behauptet haben, Militaers und Amerikaner ein wenig zuruecktreten mussten, sollte zumindest die Taz keinerlei Argumente liefern um den ersten Militaerputsch seit Jahren in der Region gut zu heissen, oder der Versuch ihn umzukehren ansatzweise zu kritisieren.

     

    Wenn Frau Sanchez Arbeit braucht ist sie bei jeder rechtsgerichteten Zeitung in lateinamerika vermutlich mehr als willkommen geheissen. Denn es geht nicht nur darum was sie sagt oder scheibt, sonder wofuer sie symbolisch steht, eine Kubanerin, die aus Kuba heraus Chavez und andere linke Regierunen kritisiert. Also endlich mal keine rechtsgerichteten Exilkubaner, denen eh niemand mehr etwas glaubt.

    Warum darf sie ueberhaupt ihren Blog schreiben und Konferenzen abhalten. Ich dachte sie lebt in einer der letzten Diktaturen der Welt. Waere mal ein Artikel wert.

     

    Also solange Sanchez schreibt, keine Taz mehr kaufen.

     

    Lg

    Chris

  • D
    DeinFernseherLügt

    Es sollte darauf hingewiesen werden das dieser Putsch (eine überraschende, meist gewaltsame Aktion einer Gruppierung, meist einer gesellschaftlichen Minderheit, mit dem Ziel, die Regierung zu stürzen und die Macht im Staat diktatorisch zu übernehmen) wie sooft von Minderheiten ausgeführt wird,in diesem Falle von machtbesessenen Altmilitärs unterstützt von einigen der mächtigsten Familienclans im Lande,welche kein Interesse darin haben ihren unproportionalen Reichtum u Macht(Riesige Plantagen ,Großgrundbesitzer mit Rinderfarmen etc.) unter einem linksgerichteten Regime schmälern zu lassen.

    Das die Verfassung für eine mögliche zweite Amtszeit verändert werden soll ist Sache des Volkes und nicht eines Obersten Richters(der übrigens wegen Korruption von Zelaya abgesetzt wurde).Trotz Bekundungen unser aller Heiland Barak Obama (und der Zirkel von Neocons die immer noch Schlüsselpositionen innehaben) ist klar das eine rechte Regierung für die USA besser ist als ein Bündnis aus Staaten mit linksgerichteter Außenpolitik.

    Hat parallelen zu Guantanamo,obwohl Obama natürlich offiziell gegen Folter u pro Menschenrechte ist,hilft das den "feindlichen Kombattanden" wenig.Ich glaube dieser Status des FK hat mittlerweile weniger Rechte als die jüdische Bevölkerung Anfang 1933.Das sollte zu denken geben,oder wie ein deutsches Sprichwort sagt:so fängt es immer an...

  • KH
    Knut Henters

    Ganz toller Pluralismus. Es gibt bestimmt auch einen Al-Kaida-blogg gegen die Mullahs im Iran, bekommen die auch eine Kolumne?

     

    Ich schlge euch einen neuen Titel für die Reihe vor: Für die US-Hemegonie über Lateinamerika.

     

    Welch' ein Absturz...

  • AP
    Anton Pascal

    Was ist denn das für ein reaktionärer Schwachsinn? Kommt die Vorgabe von den US-Neocons? Aus dem Pentagon? Am besten die anderen Länder hätten nicht reagiert und das Alba soll sich mal darauf beschränken Bananen zu tauschen, denn für alles wichtige gibt es die USA. Und ein rechtsradikaler Militärputsch, was soll da schon so schlimm dran sein... unglaublich. Rechtsradikal bleibt rechtsradikal auch wenn es mit einem freundlichen Lächeln daher kommt und internationale Preise einheimst. Wenn ich noch eine dieser Querfrontkolumnen lese, werden wir das taz-Abo kündigen.

  • M
    MonikaM

    'Blogger' werden jetzt zum Ausdruck der Volksmeinund. Uaaaaaa.

  • AE
    Ana Elisa Morín

    Lechts und Rinks kann man nicht verwechseln?? Bei der taz anscheinend schon. Jetzt sind wir also shcon eine Querfrontzeitung.

    Diese peinliche US-gesponsorte Gestalt darf jetzt ihre Lügen in der taz verbreiten? Das ist ja wohl ein Witz!

    Erst vor einigen Monaten gab es einen Skandal als sie von diversen internationalen Journalisten einem 5-Sterne-Hotel in Havanna im Café das Wireless-LAN für 7 Dollar die Stunde nutzte.

    Und das wo doch die ärmste angeblich keinen Zugang zu Internat hat und immer heimlich ins Internet muss, weil ja die Repression... hahaha und jetzt kommt die taz und veröffentlicht ihrer Quatsch..

    Was denn noch alles? Vielleicht noch eine Pro-Putsch-Spalte für Honduras oder taz im Doppelabo mit der Jungen Freiheit?

    Unglaublich wie tief ihr sinken könnt...

  • A
    Armin

    Nun, ich weiß nicht, was die oppositionelle Redakteurin da gebissen hat, die ALBA mit dem Warschauer Pakt zu vergleichen und den Putsch in Honduras mit dem Aufstand in der Tschechoslowakei 1968. Zur Erinnerung:

    Der Prager Frühling war ein politisches Ereignis, das den Willen von Menschen ausdrückte, die einen Sozialismus mit menschlichem Antlitz haben wollten und war eine demokratische Bewegung, die dann von den reaktionären Kräften eben jenen Warschauer Paktes niedergerollt wurde. Die eingesetzten Soldaten übrigens waren sehr überrascht, als sie beim Einmarsch merkten, dass die Prager sie mit Steinen bewarfen, sie dachten sie kämen als Befreier ins Land, was ihnen ihre Herren in Moskau suggerierten.

    Nun die Situation in Honduras, wo ein demokratisch gewählter Präsident vom Militär gestürtzt wurde, weil er ein Referendum ansetzte, dessen Ausgang ziemlich sicher entgegen den Wünschen der rechten Opposition gewesen wäre. Inwieweit das Referendum verfassungswidrig gewesenwäre kann man als Laie der honduranischen Verfassung kaum wissen, aber wenn sich schon das Militär als Verfassungshüter aufspielt, kann etwas nicht stimmen... Wenn nun überhaupt irgendetwas Ähnliches zwischen dem Prager Frühling und den Vorkommnissen in Honduras heute besteht, dann, dass das Militär eine demokratiewillige Regierung stürtzt und gegen das Volk (wie in den Nachrichten gesehen) mit Tränengas und Knüppeln, im Härtefall sogar mit Gewehren und Panzern vorgeht.

    Frau Sanchez sollte also vielleicht erst noch ein bisschen Unterricht in Geschichte nehmen, ehe sie solche haarsträubende Vergleiche vornimmt. Sie vergleicht Äpfel mit Birnen und schließt sich dabei gut in die Reihen der Vergleicher ein, die Politiker und einem berühmten deutschen Diktator auf eine Ebene stellen. Und TAZ sollte sich überlegen, ob es sinnvoll ist, jemanden nur weil er in einer Diktatur oppositionell ist als Redakteur "von unten" zu bezeichnen. Die Worte von Seniora Sanchez erinnern schon eher an jemanden, der einst von oben kam und nun wieder dort hin will und beleidigt ist, dass der Pöbel immer wieder den ollen Chavez wählt...desweiteren sollte die TAZ überlegen, ob man solch einem unseriösen Quatsch die Tür zum seriösen Journalismus öffnen darf.

  • A
    Antifo

    OT: Ägyptischer Imam fordert Reziprozität im Umgang mit Christen

     

    http://antifo.wordpress.com/2009/07/10/agyptischer-imam-fordert-reziprozitat-im-umgang-mit-christen/

     

    Ebenfalls ein Bericht, der nicht auf ausgetretenen Wegen d.h. etablierte Nachrichtenagenturen zu uns kam. Vielleicht mag die taz das ja aufgreifen?

     

    Es wäre ein Gegenakzent in der Debatte um den "islamophoben" Mord in Dresden ;)