: Kryptischer Gutachter
Airbus-Erörterungstermin: Bedarf für Pistenverlängerung immer noch unklar. Schrader warnt vor Regressanspruch
Beim Erörterungstermin für die erneute Verlängerung der Airbus-Werkspiste in Finkenwerder ist gestern immer noch über die Notwendigkeit dieses Projekts diskutiert worden. Tags zuvor hatte Airbus seinen eigenen Gutachter Jürgen Wächtler kritisiert: Er sei unfähig in der Vermittlung seiner Argumente. Einem anderen Gutachter habe Airbus verboten, über Sachverhalte Auskunft zu geben, die über den Rahmen seines Auftrages hinausgehen. Vorhaltungen der Einwender blieben unwiderlegt. „Die Darstellung von Airbus ist nach meinem Eindruck massiv erschüttert worden und nach wie vor der zwingende Bedarf nicht belegt“, kommentierte Manfred Braasch vom BUND.
Bei der Befragung des zweiten Gutachters sei deutlich geworden, dass Airbus wichtige Rahmendaten als Grundlage vorgegeben habe, teilte das Schutzbündnis für Hamburgs Elbregion mit. Für Gabi Quast vom Bündnis war es denn auch kein Wunder, dass das Ergebnis den Wünschen von Airbus entsprach. Strittig war das Start- und Landegewicht, das die Frachtversion des Riesenfliegers A380 auf die Werkspiste bringen wird. Dazu gehörte die Frage, welche Triebwerke Airbus einbauen wird, wie lange die Abnahmeflüge von Finkenwerder aus dauern und wie viele Tonnen Kerosin die Flugzeuge dafür tanken müssen.
Eine vom BUND veranstaltete Podiumsdiskussion am Mittwochabend in Finkenwerder hat in den Augen Braaschs gezeigt, „wie erpressbar sich die Bürgerschaftsabgeordneten fühlen“. So habe der FDP-Landesvorsitzende Leif Schrader gewarnt, die Stadt müsse mit Entschädigungsforderungen von Airbus rechnen, wenn die zwischen dem Senat und Airbus vereinbarte „Geschäftsgrundlage“ nicht eingehalten werde. Gernot Knödler