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Kritischer Nachruf auf Steve JobsEin verspäteter Hippie

Er hat das Technische mit dem Sinnlichen versöhnt und Computer zu käuflichen Ikonen gemacht. Besser ist die Welt durch Steve Jobs nicht geworden, ein bisschen bequemer schon.

Perfekte Symbiose: Jobs-Silhouette und Apple-Logo. Bild: reuters

Die wahre Größe eines Menschen zeigt sich oft erst dann, wenn es ans Sterben geht. "Der Tod ist wohl mit Abstand die beste Erfindung des Lebens", sagte Steve Jobs noch vor sechs Jahren in einer Rede an Absolventen der Stanford University: "Er ist der Katalysator des Wandels. Er räumt das Alte weg, damit Platz für Neues geschaffen wird."

Wer so redet, für den ist Leben und Markt eins. Als er in der Nacht auf Donnerstag mit 56 Jahren seiner schweren Krankheit erlag, ging damit nicht nur eine sehr amerikanische Biografie, nicht nur eine der erfolgreichsten Karrieren der jüngeren Wirtschaftsgeschichte, sondern auch endgültig die Ära der Blumenkinder zu Ende. Denn Steve Jobs war nicht nur das "kreative Genie", der "Visionär" oder "inspirierende Mentor", als der er im offiziellen Nachruf seines Unternehmens gefeiert wird – er war ein verspäteter Hippie.

1973 hatte Jobs das exklusive Reed College in Oregon ohne Abschluss verlassen und, von seiner Überzeugungskraft abgesehen, keine besonderen Talente vorzuweisen. Also arbeitete er bei der Computerspielfirma Atari und sparte Geld, um auf einer Reise nach Indien die Erleuchtung zu finden. Atari bezahlte den Flug bis nach Deutschland, dort verdiente sich Jobs den Rest hinzu. Endlich in Indien angekommen, war Guru Shri Neem Karoli Baba gerade gestorben. Schlimmer noch, er war als Trickbetrüger entlarvt worden.

Auf dieser enttäuschenden Reise wurde Steve Jobs erstmals klar, "dass Thomas Edison vielleicht viel mehr getan hat, um die Welt zu verbessern, als Karl Marx und Neem Karoli Baba zusammen".

Nächte auf der Hippie-Apfelfarm

Wieder zurück in den USA kündigte er seinen Job bei Atari – und trieb sich weiter herum. Schlief bei Freunden auf dem Boden, auf einer Farm befreundeter Hippies, die dort Äpfel züchteten, nahm manchmal LSD und pilgerte hin und wieder zum lokalen Hare-Krishna-Tempel, um dort kostenlos etwas zu essen zu bekommen. Unterdessen hatte sein alter Schulfreund Steve Wozniak beim Computerriesen Hewlett-Packard angeheuert – und nebenbei einen Tüftlerverein namens Homebrew Computer Club gegründet.

Wozniak war es, der auf diesen Treffen seine ersten selbst gelöteten Computer an andere Nerds verkaufte. Mit Tastatur! Und Bildschirm! Und Jobs war es, der das Potenzial erkannte und mit seiner Ausstrahlung zum nächsten Schritt drängte, wie Wozniak sich erinnert: "Wir saßen in seinem Auto, und er sagte: 'Na ja, auch wenn wir Geld verlieren, haben wir doch eine Firma. Wenigstens einmal im Leben haben wir eine eigene Firma.' Das überzeugte mich. Und ich war aufgeregt, wenn ich mir uns so vorstellte: zwei beste Freunde, die eine Firma gründen."

Kurz darauf verkaufte Jobs seinen alten VW-Bus, um mit einem Startkapital von 1.000 Dollar eine Firma zu gründen, die, "wenn uns nicht noch ein besserer Name einfällt" (Steve Jobs), einfach Apple heißen und wenige Jahre später einen Markt für "personal computer" zunächst schaffen und dann dominieren sollte. Seine eigene Arbeit beschrieb Jobs später so: "Ich machte in den frühen Tagen alles – Dokumentation, Verkauf, Versorgungskette, den Boden wischen, Chips kaufen, was auch immer. Ich habe mit meinen eigenen beiden Händen Computer zusammengebaut. Und als die Industrie wuchs, machte ich damit einfach weiter."

Erfolgreich inszenierte er sich als Visionär der Branche, als Revolutionär und Magier. Und er positionierte Apple anlässlich der Markteinführung des Macintosh 128k als "gute" Alternative zu Größen wie IBM oder Microsoft. Zu diesem Zweck ließ er den Regisseur Ridley Scott das Werbefilmchen "1984" drehen, in dem die Konkurrenten mit dem "Big Brother" aus dem Roman von George Orwell gleichgesetzt, Apple selbst aber als Freiheitskämpferin dargestellt wurde.

Tatsächlich stand der Macintosh mit seiner modernen Benutzeroberfläche, den "Drag and Drop"-Funktionen und allerlei anderen Ideen in krassem Gegensatz zum damaligen Stand der Dinge. Während die sogenannten early adopters die Wundermaschine liebten, taten Geschäftskunden den Macintosh als nettes Spielzeug ab. Der anfängliche Erfolg geriet ins Stocken.

Unberechenbarer Perfektionist

Zugleich machte sich der perfektionistische Charakter des Steve Jobs erstmals negativ bemerkbar. Einen Mitarbeiter soll er im Fahrstuhl gefeuert haben, einen anderen nur deshalb, weil er ihm Mineralwasser einer falschen Marke vorsetzte. Am Firmensitz in Cupertino soll er noch in den letzten Jahren seine Angestellten um ihr iPhone gebeten haben – um sie zu entlassen, wenn das Gerät nicht mit einem Passwort gesichert war.

Schon 1981 schickte Jef Raskin, technischer "Vater des Macintosh", dem damaligen Apple-Präsidenten Mike Scott eine zehn Punkte umfassende Beschwerdeliste über Steve Jobs. Darin hieß es unter anderem, Jobs würde regelmäßig Vereinbarungen platzen lassen, die Leistungen anderer nicht anerkennen, persönlich ausfällig werden, Mitarbeiter unterbrechen und nicht ausreden lassen und seine Entscheidungen von oben herab fällen. Als Jobs von diesem Memo erfuhr, feuerte er Raskin.

1985 stieg sein alter Freund Wozniak aus, und kurz darauf wurde Steve Jobs von seinem eigenen Vorstandsvorsitzenden, John Sculley, aus dem Unternehmen gedrängt. "Aus Ekel", wie er sagte, verkaufte er fast alle seine Aktien bei Apple. Er war 30 Jahre alt, 100 Millionen Dollar schwer – und raus aus dem Geschäft.

Den Tiefpunkt seiner Karriere sollte er 1993 erreichen. Was an seiner Nachfolgefirma Next erfolgreich war, wurde an den Kamerahersteller Canon verhökert, und auch sein eher als Hobby gemeintes Engagement bei Animationsfilm-Entwicklungsfirma Pixar kostete mehr Geld, als es einbrachte. Zu dieser Zeit ging Jobs kaum mehr zur Arbeit, sondern spielte lieber zu Hause mit seinem Kind. Was ihn – und Pixar – rettete, war der Film "Toy Story". Der computeranimierte Film ließ den parallel erscheinenden klassischen Trickfilm "Pocahontas" alt aussehen und spielte allein in den USA 160 Millionen Dollar ein.

Pixar sollte im Filmgeschäft so groß werden, wie Apple es in der Computerindustrie längst war. Unterdessen hatte Microsoft aufgeholt und Apple auf dem Markt der Heimcomputer arg zugesetzt. Als das Unternehmen in den 500 Tagen unter dem damaligen Vorsitzenden Gil Amelio 1 Milliarde Dollar verlor, wurde Jobs als Vorstandsvorsitzender zurückgeholt. Als Einmannrettungsschirm machte er sich 1997 an die Arbeit.

Keine zwei Jahre später hatte Jobs die Firma saniert. Er gab ihr das coole Image zurück, kaufte hervorragende Entwickler ein und konzentrierte sich auf eine überschaubare Produktpalette, die vor allem eines auszeichnete: Sie sah gut aus. Die Reihe der i-Produkte begann mit dem iMac, die vom Team um den Designer Jonathan Ive als fröhlich-bunte Blasen aus durchscheinendem Kunststoff gestaltet wurden. Es folgte 1999 das ähnlich poppig gestaltete iBook, beworben als "iMac to go".

Überhaupt spielte die Werbung eine Schlüsselrolle: "Think different" war 1997 der Claim einer Kampagne, mit der Leute für Computer interessiert werden sollten, die sich nicht für Computer interessierten. Oder, wie der damalige Apple-Marketingchef Allen Olivo sagte: "Die Werbung ist für Leute, denen es egal ist, was ein Computer kann, die aber wissen wollen, was sie mit dem Computer machen können", nämlich die Welt verändern. Dieser breitbeinige Idealismus ist inzwischen längst das Markenzeichen eines synkretistischen Mischkonzerns mit esoterischem Einschlag und käuflichen Ikonen.

Jünger statt Kunden

Deshalb hat Apple heute auch kaum Kunden, sondern vor allem Jünger. Und die haben, wie alle Jünger, einen romantisch verklärten Blick auf ihren Guru. Produkte von Apple mögen zu teuer, sie mögen technisch rückständig sein oder unter katastrophalen Bedingungen produziert werden – das Bekenntnis zu Apple bleibt davon unberührt, es ist, wie jedes religiöse Bekenntnis, ein Willensakt.

Die Strategie, der EDV so etwas wie Menschlichkeit zu verleihen, ein sperriges Produkt also hand- und seelenschmeichlerischer zu machen, hat Apple unter Jobs zu dem gemacht, was es heute ist. Bestenfalls wirken die innovativen Geräte mit ihren gelungenen technischen Taschenspielertricks wie pure Magie.

Mit diesem auf Zugänglichkeit fixierten Ansatz hat Jobs die Musik- wie die Mobilfunkbranche revolutioniert und Produkte in einem Markt durchgesetzt, den die Konkurrenz zuvor jahrelang erfolglos bearbeitet hatte. Wie nebenbei hat er damit auch die Art und Weise verändert, wie wir heute Filme sehen, Musik hören, Telefongespräche führen oder eben am Computer arbeiten. Er hat etabliert, was wir den "digital lifestyle" nennen. Aber hat er damit die Welt verbessert?

Steve Jobs hat das alte Hippie-Ethos der Gegenkultur auch auf Unternehmenskulturen anwendbar gemacht. Im Grunde sind deshalb auch der iMac, das iPhone oder das iPad nichts anderes als Manifestationen der romantischen Idee, das Technische könnte mit dem Sinnlichen vereinbar sein. Das Ergebnis in seinem Glanz aber hat nur einen neuen Verblendungszusammenhang geschaffen. Als Hippie ist Steve Jobs also gescheitert. Besser ist die Welt durch ihn nicht geworden, ein bisschen bequemer schon. Thomas Edison immerhin wäre stolz gewesen.

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36 Kommentare

 / 
  • RW
    Reinhard Wurach

    Steve Jobs war ein genialer Inovationsräuber, der das Potenzial und die Kreativität anderer gnadenlos ausnutzte! LETZTENDLICH wurde er zum großen Bruder den er in seiner Werbung 1984 zertrümmern ließ, sein System der ALLMÄCHTIGEN KONTROLLE gipfelte mit der Anwendung iCloud Kontrolle ist alles. Gottseidank straft Gott die kleinen Sünden gleich und lässt Android entstehen , JOBS hätte laut Biographie am liebsten einen Atomaren Krieg gegen GOogle angefangen und seine 40 000 000 000 Dollar eingesetzt?! Habe selber Mac Book und 4 ipood funktioniert auch alles recht schön, dank seiner Mitarbeiter. Aber die Zukunft gehört Android ohne Jobs als großen Bruder und Samsung S2 oder jetzt S3 ist doch auch gut ODER? Grüßle r.wurach

    Ps. Den Tod hat ihm jedoch kein Freund oder Feind gewünscht

  • TS
    Tom S. Jaeger

    Dieser Artikel ist auch nur lobhudelei. Denn wer sich wirklich mit der gegenkultur der 60er auseinandersetzt wird man schnell merken das er den traum in eine perverse fratze verzerrt hat. Fernab der ganzen wirklich wichtigen gründe die tiefgreifend philosophisch sind, sind die apple produkte das absolute gegenteil der freakpower bzw. Counterculture Bewegung. Hunter S. Thompson würde kotzen. Denn der hat seine Texte noch sehr lange mit der Schreibmaschine geschrieben und auch Ginsberg etc würden dir ins gesicht scheißen wenn du sie mit diesem Multikapitalistischen träumefresser vergelichst. Denn die technik ist nicht die antwort sondern das problem. Und Job hat genau wie gates X existenzen zerstört und er stand auf macht. Also bitte BITTE ...NIEMALS mehr Jobs mit Gegenkultur gleichsetzen. So in diesem Sinne wünscht die noch existierende Gegenkultur im eine wunderbare Bootsfahrt auf dem Styx. Mit freundlichen grü0ßen, Tom S. jaeger

  • E
    Emmetdocbrown

    Kritisch hin kritisch her, man merkt aber deutlich, dass der Autor des Nachrufes sich, wenn überhaupt, nur oberflächlich mit Appleprodukten auseinander gesetzt hat. Sonst würde er nicht versuchen, das so in den Dreck zu ziehen.

    Ja, Steve Jobs war auch ein richtiger Kotzbrocken. Ja, er konnte auch ein ziemliches Arschloch sein. Da geb ich dem Autor Recht. Allerdings finde ich es nicht in Ordnung, das auf die Appleprodukte zu projezieren. Apple ist auch nicht der einzige Herrsteller, der bei Foxconn produzieren lässt. Wesentlich größere Kunden sind Samsung, Sony, Toshiba, MSI, ASUS,... Und da interessiert es plötzlich keinen, unter welchen Bedingungen die ASUS-Platinen verlötet sind?

     

    Apple-Produkte sind auch nicht zu teuer, wenn man sich die Geräte mal etwas genauer ansieht. Sie sind teuer ja, aber nicht ZU teuer. Die Summe der vielen kleinen Lösungen und Details macht den Unterschied. Freilich nur auf dem Papier bietet ein Macbook Pro für 2000,-€ grade mal soviel Leistung wie ein halb so teures Asus Notebook. Allerdings für jemanden der keinen schweren Klopper mit viel Lärm und wenig Akkulaufzeit bei voller Leistung haben will ist das so ne Sache.

    Tolles Detail: Das Macbook wird mit einem Magnetstecker an den Strom angeschlossen. Der geht sofort ab wenn man an der Leine reißt und Kinder oder Katzen oder Hunde können halt nicht ausversehen das ganze Notebook vom Tisch ziehen. Die Software harmoniert unglaublich gut und holt das letzte bischen Leistung aus dem System. Selten sowas schnelles und sauber programmiertes erlebt. Und die Touchpad-Steuerung ist aller erste Sahne in Punkto Zugänglichkeit und Einfachheit der Bedienung. Sowas ähnliches findet man sonst auch nur im Hochpreissegment bei der Konkurrenz.

     

    Es ist doch ganz einfach wer nen Rolls Royce oder Bentley fahren will der muss auch den Preis dafür bezahlen bekommt aber was Ausserordentliches geboten. Wer Dacia fahren will kriegt halt nur Dacia, bringt einen auch von A nach B, irgendwie.

     

    in diesem Sinne

  • S
    suppenkasper

    Rest in Peace Steve!

    Respect!

  • JB
    Joey Berlin

    @Sashuah,

    ganz schwacher Vulgärmarxismus! Isch habe kein Appleprodukt - aber Respekt vor Menschen!

  • S
    Shana

    Das lustige an den ganzen Diskussionen über die schlechten Arbeitsverhältnisse bei den Apple-Zulieferern ist ja, dass es bei anderen Firmen ganz genau so abläuft. Denkt ihr wirklich, Foxconn z.B. würde nur für Apple produzieren? Denkt ihr wirklich, die Komponenten vom z.B. Samsung Galaxy S2 sind "sauber" produziert worden?

    Es ist hald nun mal so, dass solche Nachrichten nur Interessieren, wenn es über Apple geht, meistens zumindest!

    Apple hat es geschafft, dass über jede noch so kleine Neuigkeit, jedes Fehlverhalten etc. ganze Artikel verfasst werden, Fluch und Segen zugleich!

     

    P.s. Ich bin kein Apfeljünger, nur ein zufriedener Apple-Kunde (Ich habe nur ein Apfel-Gerät)

  • C
    Colin

    Das bilt is nicht von Reuters.

    http://jmak.tumblr.com/post/9377189056

  • S
    Sashuah

    Kritisch??? HaHAha, echt zum lachen.

    Eine Ehrerweisung sonder gleichen, wohl auch ein Apfeljünger, der's geschrieben hat.

     

    Apple ist eine Schweinefirma wie Microsoft oder noch viel schlimmer. Sklaventreiber in der Produktion und Versklaver der Konsumenten und Verdummer der Menschheit. Gieriger Kapitalist wie zu Zeiten der WEBER.

     

    Das Jobs ein paar geniale Einfälle hatte, erlöst ihn nicht von seinen MEGA-Sünden. Keine Absolution für die Sklaventreiber.

     

    OCCUPY APPLE NOW!!!

  • TO
    Thomas Ostermann

    Größtenteils Kokolres und verdammt schlecht recherchiert. Wenn man als Autor schon keine Ahnung hat, sollte man es entweder mit Dieter Nuhr halten oder sich wenigstens die Mühe machen, den ein oder anderen Wiki-Artikel zu lesen.

  • J
    Jonny

    Hervorragender Artikel! Besonders für jemanden, dem es wie mir schwer fällt hinter den Hype um Appel, Steve und IPhones zu blicken. Weniger wegen eines technischem Defizits als einer berufsbedingt emotionsloseren Ansichtsweise eines Computers.

    Um Längen besser als die monotonen Artikel anderer Zeitungen und Webseiten, in denen es zu meist nur um die Tragik des Todes, die Zukunft der Firma und die damit verbundenen wirtschaftlichen Entwicklungen geht.

  • T
    Tom

    Am Schluss ein ganz guter Komentar, wobei eine flapsig nacherzählte Lebensgeschichte alleine noch nicht das Attribut kritisch verdient. Die letzten 3 Abschnitte sind aber eine wohltuend andere Sichtweise und sind sehr lesenswert.

    Den Abschnitt mit den "Jüngern" hätte man weglassen sollen, da wirkt der Kommentar doch arg bemüht. Das trifft doch jetzt, da Apple Mainstream geworden ist, beim besten Willen nicht mehr zu.

  • IN
    Im Nebel

    Vielen Dank für diesen kritischen Nachruf. Allzu oft werden Menschen nach ihrem Tod zu sehr glorifiziert. Es ist tatsächlich erfrischend etwas derartiges zu lesen. Und zwar wie gewohnt in der Taz.

  • H
    Hippie

    Steve Jobs hat wie kein anderer vor ihm die Entmündigung der User vorangetrieben. Dass ein Hersteller auch nach dem Kauf die totale Kontrolle über Sofware und Inhalte eines Gerätes hat ist sein großer Verdienst.

  • KZ
    Kürzel zu kurz?

    Ein netter und angemessener Nachruf.

     

    Aus Entwicklersicht würde ich aber der Einschätzung, dass Next ein Flop war nur bedingt zustimmen. Denn Next selber mag keinen so grossen Erfolg gehabt zu haben, aber die Software die Next entwickelt hat ist ein ziemlich zentraler Bestandteil von Mac OS X und Cocoa (dem Programmier Framework von OS X und iOS) geworden. Kann man z.B. gut an den Klassennamen in Cocoa sehen, die mit NS (für Next Step) beginnen. Ich denke sogar, dass es ohne Next kein OS X gegeben hätte, und ohne OS X hätten die Macs vermutlich nicht den Erfolg gehabt denn sie im Moment haben.

  • A
    anonym1

    Ein verspäteter Hippie? Das Ende der Blumenkinder? Also wirklich! Es ist schlimm das ein Mensch so früh gestorben ist aber bleibt mal auf dem Boden. Da ist ein Milliadär gestorben, der als Workaholic bis kurz vor seinem Tod geackert hat und die Arbeitsrechte Hunderttausender Menschen misachtete. Super, er hat seinen VW Bus zur Gründung einer Frima verkauft... Ne wirklich sehr Hippie. Doch wohl ehr ein Zeichen kapitalistischen US Amerikanischen Unternehmertums wobei man für Gewinne seine Ideale verkauft? Naja vielleicht auch ein bisschen schwarz weiß aber er war nicht mein Gott!

  • S
    Shaq

    Der Nachruf ist genauso kritisch wie die Taz faktisch alternativ ist, wie Apple bessere, menschlichere, intuitivere Computer baut - nicht. Er war ein Firmenlenker, kein besserer Mensch, ein Ausbeuter, ein Kapitalist, ein Despot, ein Opportunist. Wo ist der Nachruf auf den letzten toten Foxconnsklaven, auf "kleine" Leute generell? Kennt man nicht? Steve Jobs kenne ich auch nicht, nur die Produkte und die Firma Apple.

  • S
    skeptiker

    apple ist keine marke, sondern eine sekte

  • R
    Ratze

    Na wenn die Generation Playstation das so sieht!

  • T
    Trevor

    Nach all' den Jubelarien, die man in der unkritischen deutschsprachigen Presse lesen musste, war dieser Nachruf auf Steve Jobs geradezu eine Wohltat. Auch andere haben ihn als zumindest fraglich kennengelernt, so z.B. einer meiner Freunde aus Kalifornien. Als er Steve Jobs ein ausgeklügeltes High-Tech-Produkt zum Kauf anbot, sagte ihm dieser: Ich kaufe Ihnen das nicht ab - ich warte, bis Ihr Unternehmen Pleite gegangen ist, dann bekomme ich das Produkt umsonst.

  • S
    Seeräuberjens

    Sehr, sehr schöner Nachruf. Aber.

     

    Der letzte Hippie & Vertreter der einstigen Gegenkultur bleibt dann doch Richard Stallman. Seine Kritik, iPad sei iBad for freedom, bleibt nun mal der Schatten auf Steve's Vita.

     

    Unangenehm, daß das zu wenigen klar ist.

  • V
    vic

    Jobs war ein Großer, die Produktlinie ein Meilenstein, keine Frage.

    Doch auch ihn hat es nicht gekümmert, unter welch erbärmlichen Umständen die benöigten Rohstoffe gewonnen, oder all die schönen Produkte montiert werden.

    Was das angeht, war er nur einer unter vielen.

  • FS
    Florian S.

    Wenigstens ein Artikel, der sich selbst im Angesicht des Todes eines Menschen nicht an bedingungslose Würdigung und überzogene Trauerbekenntnisse anschließt: man sollte schließlich und letztendlich nicht vergessen, wie viele Menschen in ihrem Leben mit weitaus schwereren Umständen und Krankheiten zu kämpfen haben und zum Beispiel finanziell nie in der Lage sein werden all die medizinischen Möglichkeiten auszuschöpfen wie es Mr. Jobs vergönnt war. Ein besserer Ort ist die Welt durch ihn, wie schön zur Sprache kam, nicht geworden, trägt doch der eben aus Bequemlichkeit übersteigerte Technikwahn der Menschheit mehr und mehr zum Gegenteil bei. All die ausgesprochenen Kondolenzen bekommen durch diese Tatsachen einen bitteren Beigeschmack und verkommen zur unpersönlichen Floskel ohne sinnlichen Inhalt.

     

    Obwohl formal verbesserungswürdig ein Lob an die TAZ für diesen Artikel.

  • A
    Andreas

    Während bei Spiegel Online schon fünf Artikel über Steve Jobs erschienen waren, hatte taz online noch keinen einzigen. Dafür am Ende den Besten von allen,

     

    - danke!

  • S
    Sue

    Endlich mal ein intelligenter Nachruf - Danke!

     

    Die postmortale Beweiräucherung des S. Jobs nervt ungemein.

  • B
    Bambi

    Wenn ihr aufzählungen macht, dann solltet ihr nicht zweimal das gleiche Aufzählen ...

     

    Bei der Aufzählung "IPad, IPhone und IPad" seh ich ein IPad zu viel

  • A
    Apfel2011

    von allen zeitschriften das schönste Foto

  • FS
    Frank Sucker

    Was soll denn diese grauenhaft überhöhte Messlatte "die Welt besser zu machen"! Eine typisch deutsche Fragestellung übrigens. Mein Gott, genügt es denn nicht Technik mit Sinnlichkeit zu verbinden, haptische Freuden, optische Überraschungen, innovative Spannungen, augenseelige Produktgestaltung, trockenen Witz, mannigfache Genüsse... ins Menschenleben einzuspeisen.

     

    Provokative Frage: Hat die taz die Welt besser gemacht?

  • FS
    Frank Sucker

    Was soll denn diese grauenhaft überhöhte Messlatte "die Welt besser zu machen"! Eine typisch deutsche Fragestellung übrigens. Mein Gott, genügt es denn nicht Technik mit Sinnlichkeit zu verbinden, haptische Freuden, optische Überraschungen, innovative Spannungen, augenseelige Produktgestaltung, trockenen Witz, mannigfache Genüsse... ins Menschenleben einzuspeisen.

     

    Provokative Frage: Hat die taz die Welt besser gemacht?

  • SD
    Sebastian Day

    Was soll die ganze Hype um den armen Kerl, der mit 56, wie Millionen andere auch, vom Krebs dahingerafft wurde.

    Ansonsten hat er die teuersten Computer und ziemlich sinnfreies Spielzeug für Reiche gebastelt.

    Reicht es schon zum Messias, wenn man es schafft, auch vollkommene Dilletanten, die bis dahin allenfalls mit ihrem technischen Unverständnis kokettiert haben, dazu zu bewegen, einen Computer zu benutzen?

    Ich glaube nicht.

  • J
    johnny

    kritisch ist ok, aber dann sollte man sich schon auch so weit auskennen, dass man nicht fälschlicherweise behauptet, der homebrew computer club wäre von steve wozniak gegründet worden....

  • K
    Kischaerbse

    Der Kapitalistische Guru des 21 Jahunderts.

    Begründer einer neuen Religion.

    Und doch muss man ihn auch entlarfen als Betrüger.

    Wie Apple produziert und wie die Firma sich gibt sind zwei seiten einer Medaille. Ob nun ein esoterischer Guru oder ein materialistischer Guru. Guru bleibt Guru.

    Die Stärke eines Gurus liegt in der Illusion die er schafft und das hat er geschafft.

    Die Illusion Apple.

    Als Inovatives Unternehmen des 21. Jahunderts.

     

    Ästhetik als Illusion

    (Illusion-Täuschung).

    Wir lassen uns von der Fassade Apple Täuschen

    Von Ästhetik Apple

    Apple als Produkt nicht mehr nicht weniger.

  • W
    willow555

    Was ist an diesem Nachruf kritisch?

  • D
    Demokratin

    Der vielleicht visionärste Firmenlenker des letzten Jahrhunderts ist von uns gegangen.

     

    Mit Gates und Ellison der bedeutenste Kopf der weltbewegendsten Industrie der letzten 100 Jahre.

     

    Ich verneige mich vor seinem Genie und seinem unternehmerischen Erfolg.

     

    R.I.P.

  • B
    birne

    das ist doch kein kritischer kommentar wenn man bedenkt, unter welch unmenschlichen Bedingungen die Apple Produkte produziert werden, und wie steve jobs seine Mitarbeiter behandelte (hätte ich mehr von der TAZ erwartet). Es ist natürlich traurig wenn jemand stirbt, aber die relation zu reaktionen auf das ableben anderer Prominenter stimmt hier meiner meinung nach nicht.

    Zudem ist es so dass Apple bereits vor jahrzehnten hätte aufsteigen können, wenn Jobs dies nicht durch die verweigerung von externen lizenzen verhindert hätte. Jobs mag ja den Personal computer erfunden haben war aber nicht in der lage ihn zu vermarkten und verlor so am markt gegen microsoft. Zudem hat Apple Fans und keine Kunden und ist so eine höcht spekulative Angelegenheit(kenne kein Apple produkt bei dem Preis/Leistung auch nur als ausreichen zu ewerten sind.). Apple hat zwei Produkte (IPhone, IPad) die sich gut verkaufen und aus denen der letzte cent gequetscht wird ohne rücksicht auf andere und unter missachtung von Menschenrechten. Zudem sollte man mal bedenken das der Apple-Hype schnell vorbei sein kann wenn sich die vorwürfe der Patentsrechtsverletzungen bestätigen, was beim gegener samsung anders aussieht. Gerade eine persönlichkeit wie steve jobs hätte man in die pflicht nehmen sollen anstatt sich auf den Zulieferer Foxconn zu stürzen.

    Die Arbeitsbedingungen in Ländern wie china sind nunmal massiv von den Vorgaben der Firmen abhängig, zudem hat Apple Mitarbeiter in den Fabriken uns sollte demnach stärker in die pflicht genommen werden bei dem was dort geschieht. Zudem wurde schon mehrfach berechnet das selbt bei einer Produktion der Apple-Produkte in den USA noch Gewinnmargen von deutlich über 50% drin wären, es geht hier also um die pure Geldgier.

    Steve jobs als hippie zu bezeichnen ist wirklich lächerlich. Bei Apple handelte es sich, bis jobs ging, um eine one man show und steve jobs ist nun wirklich der urtyp des Kapitalisten dessen einziges interesse die monopolisierung war. Aber die Reaktionen zeigen wohl leider auf in welcher welt mit welchen werten wir inzwischen leben, wenn leute in den Apple store pilgern um zu kondolieren. Willkommen in Absurdistan

  • TU
    The User

    Also wenn das kritisch sein soll, weiß ich echt nicht mehr, was die Taz noch hinbekommt…

     

    Apple versucht bestimmt nicht die Gesellschaftsordnung zum Besseren zu wandeln, sondern seinen Profit zu maximieren. Dazu gehören Ausbeutung und Kontrolle. Von neuen Produktionsformen, wie sie gerade in der Software-Branche möglich sind, und die nachhaltig die Gesellschaft verbessern können, keine Spur. Sollte man vllt. mal erwähnen. Wie unkritisch ist dann erst der unkritische Nachruf? Achja, hat man ja gesehen, noch schlimmer…

  • A
    Apfeljünger

    Dislike! Mit euren schmutzigen Gerüchten, hättet ihr auch noch einen Tag warten können. Das Zauberwort heißt RESPEKT!