piwik no script img

■ Kritik an Beckstein nach der AbschiebungFischer wirft Bayern Mißbrauch „Mehmets“ vor

Bonn/München (AP) – Bundesaußenminister Joschka Fischer hat scharfe Kritik an der Abschiebung des jugendlichen Serienstraftäters „Mehmet“ geübt. Drei Tage nach der Abschiebung des Jungen in die Türkei warf der Grünen-Politiker dem bayerischen Innenminister Günther Beckstein vor, er habe das „traurige Schicksal“ eines 14jährigen zu einem Politikum gemacht. „Dafür, dachte ich, hat unser Land andere Formen des Umgangs“, sagte Fischer vor Auslandsjournalisten in Bonn. Der Fall wäre in Deutschland nach rechtsstaatlichen Prinzipien, etwa im Rahmen der Jugendgesetze, lösbar gewesen.

Beckstein beschuldigte Fischer dagegen erneut, trotz entsprechender Hilfeersuchen die bayerischen Behörden bei der Abschiebung im Stich gelassen zu haben. „Die rot-grüne Ideologie von der ,Integration‘ auch schwerkrimineller Ausländer hat sich an diesem konkreten Einzelfall in trauriger Deutlichkeit gezeigt“, kritisierte der CSU-Politiker im Parteiorgan Bayernkurier.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen