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Kristina Schröder und der LinksextremismusJohn Lennon? Nazis? Nicht zuständig!

Die SPD hatte Kristina Schröder gefragt, ob "Ton Steine Scherben" und John Lennon linksextremistisch seien. Nun antwortet ihr Ministerium und traut sich keine Einschätzung zu.

"Stellt euch vor, alle Menschen Leben in Frieden": War John Lennon Linksextremist? Bild: reuters

BERLIN taz | Songtitel der Rockgruppe "Ton Steine Scherben" vermitteln "nicht voraussetzungslos linksextremistisches Gedankengut" und sind in "ihrer Interpretation grundsätzlich bedeutungsoffen und in der Rezeption kontextabhängig". So steht es in einer Antwort des Familienministeriums auf eine Kleine Anfrage des SPD-Bundestagsabgeordneten Rolf Schwanitz. Allerdings würden Titel der "Scherben" oft auf Transparenten und in Graffitis von der "linksextremistischen Szene" zitiert.

Schwanitz’ Frage, wie die Bundesregierung vor diesem Hintergrund John Lennons "Power to the People" und Herbert Grönemeyers "Kinder an die Macht" bewertet, bleibt indes leider unbeantwortet. Denn für den Inhalt der Broschüre "Demokratie stärken – Linksextremismus verhindern", darunter auch die Zuordnung einiger Titel der "Scherben", sei nicht die Bundesregierung verantwortlich, sondern allein die Herausgeberin, die Münchner Zeitbild-Stiftung.

Eine interessante Argumentation, wenn man bedenkt, dass das Familienministerium diese Broschüre mit rund 120.000 Euro gefördert hat, Ministerin Kristina Schröder das Vorwort ge- oder wenigstens unterschrieben hat und sie dieses Heft für den Schulunterricht empfiehlt.

"Nicht zuständig" lautet denn auch die Antwort auf die meisten Fragen der SPD-Fraktion: Ob die Bundesregierung es für zulässig hält, dass in dieser Broschüre als vermeintliches Beispiel für die tendenziöse Berichterstattung linksradikaler Medien zwei Artikel aus den Tageszeitungen Junge Welt und Berliner Morgenpost über Auseinandersetzungen am Ersten Mai in Berlin gegenübergestellt werden, dabei aber unterschlagen wird, dass auch die Morgenpost ausführlich über den Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray berichtet hatte? Nicht zuständig.

Ob die Bundesregierung das in der Broschüre formulierte Extremismuskriterium teilt, die Sozialdemokratie sei "nicht als extremistisch einzustufen, da ihre politischen Ideen zur Emanzipation von benachteiligten Menschen auch das Ziel anderer Gruppen in demokratischen Gesellschaften ist"? Nicht zuständig.

Eine "ideologische Kampfschrift"

Ob es die Bundesregierung vertretbar findet, dass Studienergebnisse des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen über Gewalt gegen Polizisten verfälschend zitiert werden? Wie sie die Unterteilung in "antidemokratische und demokratische Antifaschisten" findet? Wie sie die wissenschaftliche Betreuung durch den Chemnitzer Politikprofessor Eckhard Jesse bewertet? Nicht zuständig.

Kein Wunder, dass Rolf Schwanitz von einer "Bewertungsverweigerung" spricht, die jedoch bei einer durch die Bundesregierung finanziell geförderten und von ihr empfohlenen Publikation nicht akzeptabel sei. Dass die meisten seiner 28 Fragen nur ausweichend oder gar nicht beantwortet werden, sieht Schwanitz als "Eingeständnis, dass es sich bei der Publikation nicht um ein fachwissenschaftlich fundiertes Magazin, sondern eher um eine ideologische und parteipolitische Kampfschrift handelt".

Für diese "unseriöse", mitunter "absurde" und als Unterrichtsmaterial "im höchsten Maße ungeeignete" Broschüre seien Steuergelder verschleudert worden. Insgesamt erwecke die Bundesregierung den Eindruck, dass ihr diese Publikation "geradezu peinlich" sei, freilich ohne dass sie sich davon distanzieren würde.

Immerhin eines räumt das Familienministerium ein: Dass nämlich die in dieser Broschüre getroffene Aussage, ein "beträchtlicher Teil" der Brandanschläge auf Autos, die in den vergangenen Jahren in Berlin verübt wurden, gehe auf "linksextremistische Gewalt" zurück, auf der polizeilichen Eingangsstatistik beruhe.

Die aber ist eine reine Verdachtsstatistik, bei der schon eine polizeiliche Vermutung für die Zuordnung einer Straftat ausreicht: "Insofern finden die Prinzipien der Unschuldsvermutung sowie die Tatsache, dass ein Ermittlungserfolg noch nicht vorliegt, grundsätzlich keine Berücksichtigung bei der Erfassung in einer polizeilichen Statistik", heißt es in der Antwort. In der Broschüre der Zeitbild-Stifung fehlt ein solcher Hinweis. Aber selbst von dieser unredlichen Darstellung mag man sich im Familienministerium nicht distanzieren.

Rechtsextremismus: Nicht zuständig

Zuvor hatte das Ministerium auf eine Kleine Anfrage des Abgeordneten Jan Korte (Linkspartei) erklärt, dass die Tageszeitung Neues Deutschland und die Wochenzeitung Jungle World "gelegentlich Beiträge mit linksextremistischen Bezügen" aufweise bzw. "regelmäßig unter anderem Fragestellungen des linksextremistischen antideutschen Spektrums" aufgreife. Ansonsten aber sei die Bundesregierung für die in der Broschüre getroffenen Einschätzungen, na klar, nicht zuständig.

Weniger zuständig sieht man sich offenbar auch für Bekämpfung des Rechtsextremismus: "Ist die Bundesregierung der Auffassung, dass im Blick auf die braune Terrorzelle aus Zwickau die Auseinandersetzung mit dem Linksextremismus an den Schulen vordringlich ist?", wollte Rolf Schwanitz wissen. Schröders Ministerium ließ diese Frage unbeantwortet.

Eine vom Familienministerium geförderte und mit einem Vorwort von Frau Schröder für den Unterricht empfohlene Publikation zum Thema Rechtsextremismus existiert übrigens nicht. Eingedenk der Qualität dieser Broschüre muss man vielleicht sagen: Ist besser so.

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27 Kommentare

 / 
  • JK
    jörg Krauß

    Im Zusammenhang mit diesen Fragen ob Lennon oder Ton, Steine, Scherben oder sogar noch Herbert Grönemeyer linksextremistisches Gedankengut transportieren noch eine Einlassung von mir. Piawanegawa beschreibt es sehr gut mit der "Umetikettierung" innerhalb versch. gesellschaftlicher Bereiche und des politischen Spektrums. Ich nenne dies im Oberbegriff "das Geschäft mit der Angst". z.B. Angst als ambivalente Zone im täglichen Leben eines Menschen. Du kannst Dir nicht mehr sicher sein egal was Du denkst oder tust, ob dein Moment im diesem Augenblick im Morgen noch irgend eine wahrnehmbare Gültigkeit für Dich besitzt. Anders gesagt, die wirkliche Mutter aller Extremismuszellen liegt in der politischen Mitte, also auch und vor allem in der Verantwortung der Regierenden. In Deutschland leben z.B. 80.000 Menschen direkt davon, Kriegsgerät herzustellen, das irgendwo auf dieser Welt den Tod bringt. Ganz sicher. Dieselben Menschen, die solche Waffensysteme herstellen und verkaufen, wollen aber in Frieden und Freiheit in der freiheitlich demokratischen Grundordnung der BRD leben. Das ist immer wieder und zu allen Zeiten ein Widerspruch in sich. Das ist ein Teil der eigentlichen täglichen menschlichen Verblendung im demokratischen Prozess, der uns als Gesellschaft widerholt an den wachstumsorientierten Abgrund führt. Und ob der Abgrund dann eher, kapitalistisch, Kommunistisch oder sozialistisch zu erkennen wäre ist egal. Der nächste Schritt ist dann immer der entscheidende.

  • F
    Felix

    Ich fände es schön, wenn sich die taz mal grundsetzlich gegen die Extremismusdoktrin äußern würde.

  • S
    suswes

    Wenn doch nur mal John Lennon oder die bösen Linksextremisten soviel Einfluss auf die Gesellschaft gehabt hätten wie die Rechten, dann wären die 120.000 € wenigstens ansatzweise sinvoll ausgegeben worden.

  • TS
    Thomas Sch.

    Lieber Urgestein,

    die erzählte Geschicht ist natürlich nicht erfunden, sondern einem Freund von mir passiert (der sri lankische Kiosbetreiber). Die lokale Presse, Frankfurter Neue Presse und andere haben dazu die üblichen rechts/links Artikel geschrieben. Können Sie gerne dort nachrecherchieren. Auf was ich mit meinem Artikel hinweisen wollte, ist die berühmte Schere im Kopf. Das nachfolgende Sprichwort macht es deutlich: Wenn zwei dasselbe tun, ist es immer noch nicht das Gleiche.

  • D
    Danke

    Danke an Frau Schröder.

     

    Selten zuvor entlarvt sich der linke Block so öffentlich. Gäbe es ein Wort, dass für eine undemokratische, heuchlerische, falsche und antirechtstaatliche Denke stünde, wäre es "links".

     

    Die Linken möchten eben, dass der Staat als Erfüllungsgehilfe ihrer Ideologie dient. Alles was "rechts" ist oder von Linken als solches bezeichent wird, muss bekämpft, diffamiert und vernichtet werden. Ob es sich dabei um konservatives, rechtskonservative, rechtsdemokratisches oder rechtsextremes Gedankengut handelt ist egal. Eine Unterscheidung gibt es freilich nicht.

     

    Nimmt der Staat aber seine Aufgabe ernst und geht auch gegen demokratiefreindliche Bewegungen auf der linken Seite vor, speien Linke Gift und Galle. Bis in die SPD hinein wird gelogen, verleugnet und gehetzt.

     

    Man kann nur hoffen, dass nicht zu viele Menschen 2013 auf deren Lügen hereinfallen. Auf jeden Fall: Danke für das Offenlegen der kranken und verachtenswerten linken Gedankenwelt.

  • H
    HamburgerX

    Ich habe mir die Broschüre angesehen und nur vereinzelt etwas auszusetzen. Die Warnung vor menschenverachtenden Ideologien wie Kommunismus, Maoismus usw. gehört auf die Tagesordnung jeder ernsthaften, umfassenden Aufklärung. Gerade weil viele Elemente daraus immer noch unreflektiert verwendet werden nud auch in der Mitte der Gesellschaft eingeflossen sind, was natürlich auch ein 68er-Erbe ist.

     

    Nicht im Geringsten folgt aber daraus, dass der Rechtsextremismus zu vernachlässigen wäre.

     

    Als Teil einer neuen Vergangenheitsbewältigung ist die Linksextremismus-Warnung dennoch naheliegend. Auch wenn die Abgrenzung nicht immer einfach ist, so stimmt die grobe Richtung auf jeden Fall. Vor Verharmlosung muss ausdrücklich gewarnt werden, wenn man die historischen Todeswellen des Linksextremismus weltweit betrachtet.

     

    Ob natürlich ausgerechnet regierungsgesteuerte Aufklärung der Weisheit letzter Schluss ist, sei dahingestellt, aber das gilt für alle Aufklärungskampagnen.

  • M
    monkey

    Das nicht jeder antifaschist demokrat ist sollte eigentlich klar sein...nicht selten berichtete die taz z.b. ueber den antisemitismus in der linken und falscher solidaritaet mit sich links duenkenden diktatoren. wer glaubt die verabsolutierung politischer ideen erfolge nur von rechts hat ein merkwuerdig antiegalitaeres und wenig selbstreflexives menschenbild....

  • ES
    Ein Schelm

    Jetzt hört doch endlich mal auf, immer auf der ehrenwerten Frau Dr. Schröder rumzuhacken. Ich meine, die Frau ist schließlich Mutter geworden. Man stelle sich vor, Frau Schröder stillt am Morgen das kleine Baby, nachdem das kleine Ding schon die ganze Nacht gestillt wurde... Und die arme Frau Dr. Schröder stillt das Kind zum Frühstück und macht Frühstück ihrem Mann, Herrn Schröder. Oje, völlig erschöpft, geht Frau Dr. Schröder in den Bundestag. Ihr Mannn geht auch arbeiten. Das Kind bleibt alleine zuhause, weil bei dem Intelligenzquotienten ob der Herkunft von Fr. Dr. Schröder kann das Kleine natürlich schon alleine auf sich aufpassen. Völlig erschöpft geht sie in den Reichstag - fast jeden Tag. Mittags schaut sie mal nach dem "Rechten", also nach dem Kleinen daheim, ob es sich das Essen, bzw. die abgepumpte Milch in der Mikrowelle auch warm gemacht hat. Abends kommt sie dann heim und bereitet das Abendessen zu, schließlich ist ihr Mann von der Arbeit heimgekommen, sie bringt das kleine noch ins Bett - all das Tag ein Tag aus. Schließlich ist Frau Schröder Christin und in der Union, da lässt man doch keine Fremden auf die eigenen Kinder aufpassen... Also, habt ein Nachsehen mit ihr, wer von uns könnte all dies leisten, ohne überfordert zu sein? Vielleicht noch Von der Leyen, die hat glaub ich 7 Kinder...Respekt vor Fr. Dr. Schröder, Respekt.

  • ES
    Ein Schelm

    Jetzt hört doch endlich mal auf, immer auf der ehrenwerten Frau Dr. Schröder rumzuhacken. Ich meine, die Frau ist schließlich Mutter geworden. Man stelle sich vor, Frau Schröder stillt am Morgen das kleine Baby, nachdem das kleine Ding schon die ganze Nacht gestillt wurde... Und die arme Frau Dr. Schröder stillt das Kind zum Frühstück und macht Frühstück ihrem Mann, Herrn Schröder. Oje, völlig erschöpft, geht Frau Dr. Schröder in den Bundestag. Ihr Mannn geht auch arbeiten. Das Kind bleibt alleine zuhause, weil bei dem Intelligenzquotienten ob der Herkunft von Fr. Dr. Schröder kann das Kleine natürlich schon alleine auf sich aufpassen. Völlig erschöpft geht sie in den Reichstag - fast jeden Tag. Mittags schaut sie mal nach dem "Rechten", also nach dem Kleinen daheim, ob es sich das Essen, bzw. die abgepumpte Milch in der Mikrowelle auch warm gemacht hat. Abends kommt sie dann heim und bereitet das Abendessen zu, schließlich ist ihr Mann von der Arbeit heimgekommen, sie bringt das kleine noch ins Bett - all das Tag ein Tag aus. Schließlich ist Frau Schröder Christin und in der Union, da lässt man doch keine Fremden auf die eigenen Kinder aufpassen... Also, habt ein Nachsehen mit ihr, wer von uns könnte all dies leisten, ohne überfordert zu sein? Vielleicht noch Von der Leyen, die hat glaub ich 7 Kinder... Respekt, Fr. Dr. Schröder, respekt.

  • CB
    Christian Bechmann

    Wenn John Lennon in einer "Regierungsbroschüre" in die Nähe von Linksextremisten gerückt wird, so geht das völlig in Ordnung.

    Schließlich sagt das mehr über die geistige Verfassung der Verantwortlichen und ihrer angeschloßenen Behörden aus, als über Lennon selber.

  • U
    Urgestein

    @Thomas Sch.

     

    Ich kann zu Deiner Geschichte überhaupt nichts finden. Aber wenn das so ein "Riesending" war, das sich offensichtlich wochenlang in den Medien halten konnte, wirst Du ja sicher ein paar Links angeben können, oder?

     

    Anderenfalls müsste ich das wohl als "frei erfunden" einstufen.

     

    Über Kristina Schröder braucht man nicht mehr viel zu sagen, ausser vielleicht dass die sich mehrenden Anzeichen daraufhindeuten, dass sie ein gestörtes Verhältnis zur pluralistischen Grundausrichtung freiheitlich-rechtlicher Gesellschaftsformen hat. Die politische Leitlinie des Ex-Präsidenten G.W. Bush ("Wer nicht für mich ist, ist gegen mich") hat sie präzisiert zur Formel "Wer nicht für mich ist, ist ein Extremist". Und im Kampf gegen diese "Extremisten" ist natürlich jedes Mittel recht, je entschiedener, je extremer, um so besser. Bush wurde ein IQ so um die 80 Punkte nachgesagt, um auf das intellektuelle Niveau einer Kristina Schröder zu gelangen dürfte eine Halbierung dieses Wertes wohl nur eine "erste Näherung" sein.

  • N
    Nordwind

    Wenn sich Rechtextreme durch Dumpfheit, Dumheit und Deutschtümelei auszeichnen, kann man im Fall Schröder nur klarstellen: Die sitzen schon im Kabinett.

     

    Wurde deren Promotion eigentlich schon geprüft? Aus solchem Hirn kann wahrlich nichts Eigenständiges ausser Brabbelei kommen.

  • KA
    Kölle Alaaf

    Die Linke Gesinnung in D. ist degeneriert und nicht überlebensfähig. Euch ist mit Argumenten nicht mehr beizukommen. Andere Nationen werden an Euch vorbeiziehen. Man lacht bereits heute über das Deutschland von heute und das nicht wegen einer Christina Schröder!

  • TS
    Thomas Sch.

    Diese primitive rechts-links Arschbackenpolitikansicht wird hierzulande mit einem Ernst betrieben, die für einen Außenstehenden nur noch mit ungläubigem Staunen zur Kenntnis genommen werden kann. Das nachfolgende Beispiel illustriert den Wahnsinn: Vor kurzem wurde in Frankfurt/M. ein kleiner Kiosk überfallen. Nachdem bekanntwurde, daß der Kioskbetreiber ein dunkelhäutiger Mann aus Sri Lanka war, wurde aus dem Überfall in den einschlägigen Medien flugs ein ausländerfeindlicher Anschlag konstruiert. Als allerdings bekanntwurde, daß die Räuber sog. Deutschrussen (oder Russlanddeutsche ?) gewesen waren, wendete sich das Blatt und aus dem zuvor ausländerfeindlichen Anschlag wurde plötzlich wieder ein ganz normaler Raubüberfall. Später wurde ermittelt, daß der Kioskbetreiber (nun ohne Bekanntgabe seiner Herkunft) auch sog. Landserheftchen und weitere dem rechten Spektrum zuzurechnenden Schriften verkaufte. Nun wurde aus dem Überfall eine Aktion (man beachte die Wortwahl: kein Anschag mehr) gegen sog. Rechte. Offenbar kamen nun den üblichen Schubladenjournalisten und -bloggern das gewohnte Weltbild völlig abhanden: Daß ein dunkelhäutiger Mann aus Sri Lanka in seinem Kiosk deutsche rechtspopulistische Zeitschriften anbietet und dann von eingewanderten Russen mit deutschem Migrationshintergrund (!?) überfallen wird, machte von Fa bis Antifa alle völlig ratlos. Schön dämlich. Schön komisch. Und so entlarvend.

  • FS
    Freiheit statt Sozialismus

    Hier bellen die getroffenen Hunde. Linksextremismus zu bekämpfen ist richtig. John Lennon war übrigens kein Linksextremist. Den durfte man in Diktaturen welche von den 68ern bejubelt wurden gar nicht hören. Das hören alte Maoisten, K-Gruppenführer und sonstige taz-Leser/MacherInnen natürlich ungern.

  • W
    WaKaSaWaKaSa

    Das scheint irgendwie politische Schiene zu werden... einfach mal was unmögliches raushauen und gucken ob sich jemand mokiert. Und wenn das niemand tut, kann man´s ja so stehen lassen -.-

     

    Da wird politischer Ungehorsam eben wieder zur Pflichtveranstaltung!

     

    Statt dieser Broschüre also lieber mal H.D. Thoreau in den Unterricht "civil disobedience"

  • E
    emil

    ganz schön peinlich. und schröder ist in einer position wo sie aktiv politik gestaltet.

     

    da kann der wulff ruhig bleiben und unmoralisch über uns thronen, solange realpolitisch noch ein paar fähige kommen würden. aber schröder zählt gewiss nicht dazu sondern beschämt allenfalls ihre vorgängerin.

  • K
    Knorz

    Da hat der Herr Yücel wohl ein neues Hobby gefunden: Kristina-Bashing! Als ob das nicht schon genügend Berufsempörte übernähmen... Wie kleinlich und wortreiterisch hier vermeintliche Fliegen im Salat gesucht werden, während man der anderen Seite de politischen Spektrums pauschal Extremismus (in Form von Duldung oder dem vielzitierten, beschworenen aber doch niemals bewiesenen "Rassismus der Mitte") unterstellen kann. Glücklicherweise scheinen nur Kleingeister Anstoß an der Broschüre zu nehmen...

  • K
    Kaboom

    Langer Rede kurzer Sinn: Frau Schröder ist unfähig, ein Ministerium zu führen. Die Dame ist sogar noch überforderter mit dem Amt, als Westerwelle, Rösler oder Friedrich.

    Es ist wirklich unfassbar, dass die Nachfolgerin von Zensursula diese bezüglich Überforderung noch toppt. Eine handelsübliche Salatgurke würde in diesem Amt einen besseren Job machen als Frau Schröder.

  • G
    gbcisvollok

    danke fürs dran bleiben.

    lob an die taz

     

    ps. diese kristina schröder erinnert mich an eine ehemalige mitschülerin. konnte super auswendig lernen, aber interpretieren und selber denken...naja.

    hatte trotzdem ein gutes abi.

  • F
    Frank

    Taten sagen mehr Worte.

     

    Jeder Kommentar der staatlichen Massnahmen, bietet Stoff für Diskussion. Also kein Kommentar und praktisch handeln. Fertig.

     

    Hier wird nicht diskutiert! Das ist auch so eine linke Mode... Diskutieren bis der Arzt kommt! Auch damit muss Schluss sein. Arbeiten, parieren und die Schnauze halten. Das ist die Basis von nationalem Erfolg. Alles andere ist eigentlich linksextremistisch.

     

    Das ganze von rechts gerät nur dann in die Kritik, wenn Privatleute die "Arbeit" von Behörden in die eigene Hand nehmen. Die gleiche Handlung in Uniform, rechtmäßig, und alles ist in bester Ordnung.

  • X
    x-trem

    Ein weiters Beispiel:

    Das Titelbild der Bröschüre, welches den Linksextrimismus in seinen Ausdrücken veranschaulichen soll, ziert u. a. ein nachgemachtes Graffiti von Banksy: der Vermummte, der mit Blumen wirft. Mitherausgeber der FAZ, Frank Schirmacher nennt Banksy "ein Genie des Humors. Seine Werke könnten ein neues Kapitel der Kunstgeschichte eröffnen." Frank Schirmacher, ein intellektueller Unterstützer der Linksextremisten? Auch Springers Welt brachte große Abbbildungen von Banksys Werken. Die Broschürenmacher und die Broschürenvorwortschreiberin Bundesfamilienministerin Kristina Schröder können mit ihrer extremen Bornierheit folglich nur als extremistisch bezeichnet werden.

  • M
    Martin

    Das soll einen Artikel wert sein?

     

    Zudem ist das doch kein Amt zur Textinterpretation irgendwelcher lyrischer Werke, seien sie nun von Lennon, den Steinen oder Goethe.

  • C
    Celsus

    Der Extremismus in Kreisen der CDU-geführten Bundesregierung macht sich dadurch bemerkbar, dass auch die Presse nach dem Veröffentlichen ungeliebter Wahrheiten unter Druck gesetzt wird. Dabei sehe ich es nicht nur als das Recht der Presse an, über unberechtigten Einsatz von Pfefferspray bei Demos zu berichten:

     

    Es ist die ethische und demokratische Pficht der Presse, derartige Zustände nicht zu dulden und jeden bloßzustellen, der derartiges tut. Presseunterdrückung ist nur das, was die anderen machen? Vielleicht noch die politische Konkurrenz macht?

     

    Nein. So einfach scheint mir das nicht zu sein. Und bis hin zur Besetzung bei Posten im ZDF wurde nicht mit Karten gespielt, auf denen nur Pressefreiheit gestanden hätte. Da steht eher: Berichtet positiv über usn, egal, was wir tun. Wenn die Presse soweit wäre, wäre eine demokratische Diskussion unmöglich und die Demokratie abgeschafft.

  • D
    daswois

    Macht keine Sachen. Mag ja polemisch wertvoll sein, aber niemand hat was davon, wenn um so mehr Titel und Interpreten von ihr verwurstet werden.

    Andererseits kann man wirklich davon ausgehen, dass die Lehrerschaft die Musike und Ideologien verschieden an die Schülerklassen heranträgt.

    Von der Frau könne mir eh nix erwarten.

  • K
    kristina

    dabei ist sie doch so niedlich, die kristina. nur leider strunzdumm.

  • P
    Piawanegawa

    Das in der Bevölkerung wieder aufkeimende soziale Gewissen und linke Gedankengut wird bis auf's Messer bekämpft. Das geht am einfachsten, indem einfach das politische Spektrum verschoben wird. Merkel macht auf einmal sozialdemokratische Politik, selbst die sich selbst entsozialdemokratisiert habende SPD ist auf einmal wieder sozialdemokratisch, nicht etwa, weil man zu alten Werten zurückgekehrt wäre, sondern weil man den Begriff einfach umgedeutet hat.

     

    Nur verschiebt sich eben das ganze Spektrum, und damit auch die "Randerscheinungen". Wenn Merkel sozialdemokratisch ist, wird folgerichtig das "Neue Deutschland" eben linksextrem. Weil wir eben mit Extremen im allgemeinen und mit Sozialisten und Kommunisten schlechte Erfahrung gemacht haben, funktioniert das halt ganz wunderbar. Merkel ist auf einmal die Wohltäterin, obwohl ihre Politik so ausbeuterisch ist wie immer, und wer das erkennt und kritisiert, ist auf einmal Kommunist.

     

    Und das alles nur, weil alles umetikettiert wurde und es kaum jemand gemerkt hat. Neusprech eben.