: Krisensitzung bei Schewardnadse
TIFLIS ap ■ Angesichts der anhaltenden Proteste gegen seine Regierung hat der georgische Präsident Schewardnadse gestern die Spitzen der Sicherheitskräfte zu Beratungen einberufen. Vizestaatsminister Baluaschwili forderte indirekt ein härteres Durchgreifen gegen die seit zwei Wochen andauernden Demonstrationen: Die Regierung „sollte Gesetze gegen destabilisierende Aktivitäten umsetzen, weil die Menschen der lang gezogenen Aktivitäten der radikalen Opposition überdrüssig sind“. Die Proteste hatten am Freitag einen neuen Höhepunkt erreicht, als Oppositionspolitiker vor 15.000 Demonstranten zu „zivilem Ungehorsam“ aufriefen. Die Opposition wirft der Regierung vor, das Ergebnis der Wahl vom 2. November manipuliert zu haben. In neun Wahlbezirken sollte die Abstimmung gestern auf gerichtliche Anordnung wegen Unregelmäßigkeiten wiederholt werden.