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Krisenkurs in Mexiko

■ „Bittere“ Einschränkungen / „Konzertierte Aktion“ zur Eindämmung der Inflation / Hintergrund ist Verschuldung

Mexiko–Stadt (dpa/vwd) - Die mexikanische Wirtschaft ist in einen heftigen Wirbelsturm geraten. Nachdem Inflation, Kaufkraftverlust, Verschuldung und Staatsausgaben immer neue Rekordhöhen erreichten, hat nun die Regierung eine Serie von drastischen Maßnahmen ergriffen. Am Montag wertete die Nationalbank den kontrollierten Peso für die Im– und Exporte um 22 Prozent gegenüber dem US–Dollar ab. Am Dienstag wurden Lohnerhöhungen vereinbart, 15 Prozent sofort und weitere 20 Prozent vom 1. Januar an. Am Mittwoch stiegen die Preise für öffentliche Dienstleistungen wie Strom, Telefon und Eisenbahn sowie für Benzin, Zucker und andere Waren über Nacht bis zu 85 Prozent. Im nächsten Jahr soll dann eine konzertierte Aktion die drohende Super–Inflation (befürchtet werden bis zu 250 Prozent) abwenden. Mit Gewerkschafts–, Bauern– und Unternehmer–Dachverbänden vereinbarte die Regierung, daß Staatsausgaben gekürzt, Importsteuern abgebaut, Privatisierungen vorangetrieben und die Löhne jeden Monat um den gleichen Prozentsatz wie die Preise erhöht werden. Präsident Miguel de la Madrid kündigte „bittere und schmerzliche Maßnahmen an, die Opfer und Anstrengungen von allen verlangen“. Gewerkschaften, Bauern und Unternehmer unterschrieben das Aktions–Abkommen, kritisierten es aber gleichzeitig mit aller Heftigkeit. Ein brisantes Thema blieb bisher die Auslandsverschuldung in Höhe von rund 106 Milliarden US– Dollar. Für den Schuldendienst hat das Finanzministerium für 1988 Zahlungen in Höhe von 14,5 Milliarden US–Dollar geplant.

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