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Krise in KoreaMit Musik gegen Kim Jong Il

Nordkorea hat seine Armee mobilisiert und Südkorea beschallt die Grenze zum Norden mit antikommunistischer Propaganda. Ein Fall für den Sicherheitsrat, meint UN-Generalsekretär Ban Ki Moon.

im südkoreanischen Fernsehen wird der Norden vor einer weiteren militärischen Eskalation gewarnt. Bild: dpa

SEOUL apn | Nordkorea hat seine Streitkräfte offenbar in Kampfbereitschaft versetzt. Die Entscheidung habe Staatschef Kim Jong Il vergangene Woche getroffen, nachdem sich die Spannungen zwischen Pjöngjang und Südkorea deutlich verschärft hatten, berichteten Beobachter in Seoul am Dienstag. Südkoreas Regierung nahm nach sechsjähriger Unterbrechung wieder ihre Propagandasendungen gegen den kommunistischen Norden auf.

Die Entscheidung, die nordkoreanischen Truppen zu mobilisieren, sei am Donnerstag landesweit verkündet worden, berichtete die in Seoul ansässige Gruppe North Korea Intellectuals Solidarity unter Berufung auf nicht genannte Quellen. Wenige Stunden zuvor hatten internationale Ermittler Pjöngjang für den Untergang eines südkoreanischen Kriegsschiffs mit 46 Toten im März verantwortlich gemacht. Die Behörden in Südkorea bestätigten den Bericht zunächst nicht.

Die Regierung startete nach Militärangaben am Montagabend Propagandasendungen mit westlicher Musik, Nachrichten und Vergleichen zwischen der wirtschaftlichen und politischen Lage in Nord- und Südkorea. Am Dienstag sollten Flugblätter verteilt werden, um die Nordkoreaner über den tödlichen Angriff auf das Kriegsschiff "Cheonan" zu informieren. In den kommenden Wochen sollen an der schwer bewachten gemeinsamen Grenze zudem Dutzende Lautsprecher und elektrische Werbetafeln für Propaganda installiert werden, um nordkoreanische Soldaten zum Überlaufen zu bewegen.

Die nordkoreanischen Truppen haben bereits angekündigt, auf alle Propaganda-Einrichtungen in der entmilitarisierten Zone zu schießen. Die beiden Staaten befinden sich formal immer noch im Krieg, weil der Koreakrieg von 1950 bis 1953 lediglich mit einem Waffenstillstand zu Ende ging, nicht mit einem Friedensvertrag.

Bei seiner angekündigten härteren Gangart gegen den Norden hat Südkorea die Unterstützung der USA gewonnen. Als Reaktion auf die Versenkung der "Cheonan" planen die beiden verbündeten Staaten ein gemeinsames Seemanöver vor der koreanischen Halbinsel. Damit sollen "zukünftige Aggressionen unterbunden werden", wie das Weiße Haus am Montag mitteilte. Außerdem kündigte Seoul an, den Handel mit Pjöngjang weitgehend auszusetzen und den Weltsicherheitsrat anzurufen.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sagte am Montag, er erwarte ein Eingreifen des Sicherheitsrates. Die Beweise gegen Nordkorea seien "überwältigend". Eine internationale Untersuchungskommission kam vorige Woche zu dem Ergebnis, dass die "Cheonan" von einem Torpedo getroffen wurde, das von einem nordkoreanischen U-Boot abgefeuert wurde. Nordkorea weist jede Verantwortung für den Untergang der Schiffes zurück.

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1 Kommentar

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  • T
    Tanko

    Sozialistisch, nicht kommunistisch.

    Kommunismus setzt Demokratie oder Anarchie und einen Weltstaat bzw. Staatenlosigkeit als Prämisse.