: Kriegsverbrechen
betr.: Krieg gegen Gaza
Das alte Jahr ging mit eskalierender militärischer Gewalt zu Ende und das neue Jahr wird kriegerisch eingeläutet. Für die deutsche Politik – Kanzlerin und Außenminister – steht fest, die israelischen Militärschläge sind verständlich und legitimes Recht. Andere, gewichtige Stimmen sehen das weniger einseitig, mit mehr Verantwortung und Wissen um diesen jahrzehntelangen Konflikt, der gewiss nicht nur einen Schuldigen hat. Erzbischof Tutu, Friedensnobelpreisträger, nennt die Bombardierungen gar Kriegsverbrechen.
Wir hören nur, die Hamas sei der Störenfried, der angeblich gegen die eigene Bevölkerung handelt. Eine Bevölkerung, die unter der Hamas leidet, die hat aber diese politische Gruppierung erst mehrheitlich gewählt. Natürlich steht der militärische Ausgang vorher fest. Vorher steht auch fest, wer wieder darunter zu leiden hat. Und könnte es nicht sein, dass auch der Raketenbeschuss der Palästinenser, deren verzweifelter Widerstand gegen auf sie ausgeübte Gewalt ist?
Es wäre manchen zu empfehlen, sich mit den historischen Hintergründen dieses Konfliktherdes und den dortigen Interessen einiger Mächtiger dieser Welt etwas näher zu befassen. Mit wachsendem Erschrecken ist jedenfalls festzustellen, dass sich die deutsche Politik auffallend oft und schnell auf der Seite militärischer Antworten findet, so sie bestimmt hat, wer der böse Terrorist zu sein hat. Ich vermisse sehr stark die ansonsten so feinfühligen Stimmen unserer Menschenrechtler! ROLAND WINKLER, Remseck